Berufsorientierungsmesse
Schwandorf: Absolventen und Firmen fanden zusammen

09.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:29 Uhr
Fabian Borkner
Die Halle beim Berufserlebnistag des Berufs-Bildungs-Zentrums Schwandorf war gut gefüllt. −Foto: Fabian Borkner

War die Berufswahl für junge Menschen schon seit jeher eine der wichtigsten Fragen auf dem Weg zum Erwachsensein, so ist sie es in diesen Zeiten der großen Umbrüche und Krisenherde erst recht.

Für rund 400 Schüler der Mittelschulen im Landkreis Schwandorf gab es dazu heute am Berufs-Bildungs-Zentrum (BBZ) auf dem ehemaligen Bayernwerkgelände einen Berufs-Erlebnistag. Diese Veranstaltung wurdeim Jahr 2018 zum ersten Maldurchgeführt. Die Grundidee stammt vom Betriebsleiter des BBZ, Michael Mändl. Er trat als erstes an das Schulamt heran mit der Idee, die mit dem BBZ kooperierenden Betriebe mit den nächstjährigen Absolventen zusammen zu bringen. Dabei sollte den letzteren auch die Möglichkeit gegeben werden, in verschiedenste Bereiche der Metall- und Elektrobranche unter fachkundiger Anleitung der jeweiligen Firmenmitarbeiter hineinzuschnuppern und Kontakte für die berufliche Zukunft zu knüpfen.

Ziel: Ausbildungsposten passend besetzen

Zu den vertretenen Firmen gehören unter anderem die Naabtaler Milchwerke, Godelmann, Sennebogen, Benteler, Nabaltec oder Wolf. „Wir fungieren hier auch als Ausbildungsunterstützer für die Betriebe“, sagt Mändl. Zum ersten Mal konnten sie in diesem Jahr gezielt ihre nicht besetzten Ausbildungsposten anmelden. Diese versucht man dann gemeinsam zu besetzen. Große Unterstützung von der ersten Stunde an erhielt Mändl vom Staatlichen Schulamt im Landkreis Schwandorf. Schulamtsdirektorin Renate Vettori begleitet das Projekt von Tag eins. „Wir haben hier eine Win-Win-Situation, bei der sowohl die Betriebe ihre möglichen Nachwuchskräfte kennenlernen können, als auch die berufliche Orientierung für die Schulabgänger ermöglicht wird“, so Vettori.

Die Konrad-Max-Kunz-Realschule nahm heuer zum ersten Mal teil

Auch für die Lehrkräfte, die in ihrer Besetzung häufig wechseln, ist es eine Gelegenheit, sich schnell und fachspezifisch zurechtzufinden. Vettori nannte den Berufs-Erlebnistag einen „wichtigen Baustein“, gerade nach der Coronapause, da die Möglichkeiten zum Austausch der Betriebe mit den jungen Menschen sehr eingeschränkt war. Nun konnten Schüler aus der Kreuzbergschule, der Mittelschule Dachelhofen sowie aus Nabburg, Nittenau, Maxhütte-Haidhof, Pfreimd, Wackersdorf und Burglengenfeld ihre ersten Werkstücke besichtigen, bearbeiten und sich über die Prozessabläufe in Firmen informieren. Zum ersten Mal nahm heuer auch die Konrad-Max-Kunz-Realschule am Berufs-Erlebnistag teil.

Mändl gewann mit dieser Orientierungsveranstaltung 2018 sogar einen Preis: Die Bayerische Staatsregierung hat zusammen mit dem Bayerischen Handwerkstag, dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft diesen Preis für gelungene Berufsorientierungsveranstaltungen und -maßnahmen verliehen.