Projekt
Zeitung öffnet Blick über den Tellerrand
An der Mittelschule Lappersdorf fiel der Startschuss für „Zeitung in der Schule“. Über 260 Klassen in der Region nehmen teil.

Lappersdorf.Am Ende setzen sich die Schüler der Übergangsklasse 7-9 der Mittelschule Lappersdorf selbst das Ziel: Auf ein T-Shirt mit der Aufschrift „Zwischen“ kleben sie einen zweiten Stern. Auch in diesem Schuljahr wollen sie also beim Projekt „Zeitung in der Schule“ (ZiS) wieder ganz vorne mitspielen. Mit ihrem zusammen mit dem Regensburger Musiker Hubert Treml geschriebenen und aufgenommenen Lied „Zwischen“ hatte die Klasse im vergangenen Schuljahr den ersten Platz beim „Klasse Preis“ geholt. Mit der Auszeichnung werden in jedem Projektjahr die drei besten Schülerbeiträge prämiert. Klar, dass das Musikvideo zu „Zwischen“ am Montag bei der Auftaktveranstaltung zu „Zeitung in der Schule“ in der Sporthalle der Lappersdorfer Mittelschule gezeigt wurde. Der Titel des Liedes beschreibt die Situation der Schüler: Zwischen ihren Heimatländern und Deutschland, zwischen ihrer Muttersprache und Deutsch, zwischen der Übergangs- und der Regelklasse.
Mit ZiS Medienkompetenz üben

Seit dem 1. Oktober wird in über 260 Klassen in der gesamten Region mit mehr als 5000 Schülerinnen und Schülern wieder Zeitung gelesen. Auch die Grund- und Mittelschule Lappersdorf beteiligt sich seit Jahren regelmäßig an ZiS, wie Schulleiterin Maria Kehrer-Leierseder bei ihrer Begrüßung betont. „Das Projekt bietet Schulen die Möglichkeit, sich sowohl kritisch als auch spielerisch mit der Zeitung auseinanderzusetzen.“ Für die Auftaktveranstaltung hatten sich die Schüler mächtig ins Zeug gelegt, mit der Zeitung gebastelt, Sketche und Lieder einstudiert.

Schulamtsdirektor Klaus Dierl zeigte sich begeistert über die Zeitungsdeko: „Unglaublich, was man mit der Zeitung alles machen kann!“ Dierl kennt ZiS noch aus seiner Zeit als Lehrer: Seit 1986 bietet die Mittelbayerische Zeitung das Projekt an, rund 190 000 Schüler haben seither daran teilgenommen. Dierl appellierte an die Lehrkräfte, sich trotz des nicht unerheblichen Aufwands am ZiS-Projekt zu beteiligen: Die Arbeit mit der Tageszeitung im Unterricht leiste einen wichtigen Beitrag, dass junge Leute souverän und kompetent mit Medien umgehen lernten.
„Das Projekt hilft, Informationen besser einzuordnen und sich eine Meinung zu bilden.“
Ähnlich sah es Elternbeiratsvorsitzende Alexandra Babeck: „Das Projekt hilft, Informationen besser einzuordnen und sich eine Meinung zu bilden“, sagte sie. In der heutigen Zeit würden Informationen die Menschen zunehmend gefiltert durch Suchmaschinen oder Social-Media-Plattformen erreichen. „Dadurch haben wir schon eine Art Scheuklappen auf“, so Babeck. „Die Zeitung kann uns den Blick über den Tellerrand, den Blick auf andere Meinungen öffnen und für Themen, von denen wir vielleicht noch gar nicht wissen, dass sie uns interessieren.“

Modenschau und Zeitungssongs
Die Schüler führten anschließend durch das rund einstündige Programm zum Projektstart: Die Viertklässler sangen Lieder und zeigten eine fetzige Modenschau mit Zeitungskleidern, die Mädchen der 5. und 6. Klassen gingen auf die „Reise nach Jerusalem“ – nur dass es statt einem Stuhl jeweils eine Zeitung weniger gab. Eine Schokoriegel-Werbung wurde umgedichtet („Du bist nicht du, wenn du nicht belesen bist. Hier, die Zeitung!“) und statt „What do we do with the drunken sailor?“ wurde im Lied die Frage beantwortet, was man aus alten Zeitungen so alles machen kann – etwa Sitzhocker oder Skulpturen. Zum Schluss präsentierten die Fünftklässler – frei nach Morgenstern – Wunsch-Schlagzeilen: keinen Hunger, keinen Krieg, keinen Rassismus mehr in der Welt.
Jetzt noch für ZiS anmelden
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Dauer:
Das Projekt „Zeitung in der Schule“ läuft vom 1. Oktober 2018 bis zum 13. Juli 2019. Lehrkräfte aller Schularten und Jahrgangsstufen können eine von vier Kernzeiten auswählen. In diesem Zeitraum erhalten sie die Zeitung im Klassensatz, sonst je fünf Exemplare. -
Anmeldung:
Interessierte Lehrkräfte können sich direkt bei unserem Projektpartner, dem IZOP-Institut, anmelden – E-Mail: izop@izop.de , Tel. (0 24 08) 5 88 90 oder per Post an das IZOP-Institut, Heidchenberg 11, 52076 Aachen-Hahn.
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