Tierdarstellung
Alles dreht sich um den Dackel

Erst seit zwei Jahren gibt es das Dackelmuseum von Seppi Küblbeck und Oliver Storz. Doch es findet schon weltweit Resonanz.

24.07.2020 | Stand 16.09.2023, 4:45 Uhr
Michaela Schabel
Seppi Küblbeck und Oliver Storz haben vor zwei Jahren das Dackelmuseum in Passau eröffnet. Mit dabei sind immer ihre drei Dackel klein Seppi, Moni und Blümchen. −Foto: Michaela Schabel

Im Dackelmuseum stehen die Besucher Schlange. Die Medienanfragen stapeln sich. Das Museum ist ein Hype. Es wird in Dumonts „Die 100 skurrilsten Museen der Welt“ erwähnt, von der „Bunten“ zum „Hotspot neben Neuschwanstein und Hofbräuhaus“ erklärt und im Easyjet-Bordmagazin in der „Liste der 100 Dinge in Europa, die man sehen muss“ aufgeführt. Seppi Küblbeck und Oliver Storz, die Initiatoren und Besitzer des Dackelmuseums, strahlen: „Wir sind die ersten und einzigen und haben den richtigen Riecher gehabt.“ Oft erfahren sie nur durch Zufall, wo ihrMuseumüberall genannt wird.

Im Oktober 2017 überlegten sich die beiden bekannten Passauer Floristmeister das Konzept, schon wenige Monate später, am 2. April 2018, eröffneten sie das Dackelmuseum in Bestlage direkt hinter dem Dom mit Blick auf den Residenzplatz.

Drei Dackel sind immer dabei

Schon als Kind erlag Küblbeck dem Dackelblick und beschloss: wenn ein Hund, dann ein Dackel. Jetzt sind klein Seppi, Moni und Blümchen seine ständigen Begleiter und analog zur der Dreiflüssestadt mit Donau, Inn und Ilz natürlich immer eine gelungene Anspielung auf Passau, das nun zur Dackelhauptstadt avanciert.

Seppi Küblbeck, zuständig für das Marketing, versteht sein Metier perfekt. Er hat sich aus armen Verhältnissen in Simbach am Inn hochgearbeitet. Als er als Bub der Mutter, einer Floristin, beim Arbeiten half, bekam er einen Hunderter als Trinkgeld zugesteckt, weil er so geschickt sei, „goldene Hände“ habe. Was er anpackt, gelingt. Die jährlichen Dackelparaden in Passau sind immer ein ganz besonderes Spektakel. Im vergangenen Jahr wurde dem Museum aus der Schweiz der größte Dackel der Welt in Holz geschenkt. Viel zu groß für das Museum steht er jetzt werbewirksam als „Sir Wacki“ auf dem Gelände der Hacklberger Brauerei.

Im Herbst wurde das Privatmuseum vom Freistaat Bayern als Kunsthistorisches Museum anerkannt, weshalb 6500 Objekte nach Größe, Farbe, Gewicht, Material und Herkunft archiviert werden müssen. Das lernten Küblbeck und Storz in Schnellkursen und machen es, wie immer, selbst.

567 Exponate erhalten

Vor wenigen Monaten erhielten die Dackelexperten den Nachlass von Brigitta von Wirth, einer begüterten Dackelsammlerin aus Stuttgart, mit 567 Exponaten, darunter wertvolle Stücke in Meißner Porzellan oder Wiener Bronze, gestickt und gemalt. Ob die Dackel-Zeichnung Picassos ein Original ist, muss erst noch eruiert werden.

Natürlich ist das Museum mit dem winzigen Souvenirladen viel zu klein für diesen Schatz, so dass derzeit Küche und Wohnzimmer des Eigenheims den beiden Sammler in ein Dackel-El-Dorado verwandelt wurden. Künftig sollen die Exponate aber an extravaganten Orten zu bestaunen sein.