Bettina Flitner reizen die schwierigen Fragen. Sie fotografiert Nachbarn in Hoyerswerda oder stolze rechte Männer. Themen und Menschen, von denen wir dachten, wir hätten bereits eine Schublade für sie, nähert sie sich mit im Wortsinn bedingungslosem Interesse, ohne Urteil, nie aufgesetzt, als jemand, der nicht nur die Fragen stellt, sondern auch die Antworten hören will. In dieser Haltung hat Bettina Flitner ihren ersten Roman geschrieben. Sie untersucht eine schlimme Sache: den Suizid ihrer Schwester Susanne 2018 und ihrer Mutter, 33 Jahre zuvor. Am 11. Mai liest die Schriftstellerin in...