Plötzlich ist da ein Flügel. Korrepetitorin Lyndsi Maus stellt sich den Klavierauszug aufs Pult und auch Sopranistin Camila Ribero-Souza greift zum Notenständer. Auf das Happy End, das Puccini und seine Librettisten für sie vorgesehen haben, ist diese Turandot nicht vorbereitet. Sie muss es vom Blatt singen.
Es ist schon ziemlich schlau, wie Regisseurin Nicola Raab den Bruch inszeniert, der wie eine offene Wunde in Puccinis letzter Oper klafft. Nachdem er lange um den Schluss gerungen hatte und endlich zuversichtlich war, die psychologisch wacklige 180-Grad-Wende seiner Protagonistin...