Mariä Himmelfahrt
3000 Marienverehrer in Streicherröhren – Großer Frauentag fand großen Anklang

16.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:26 Uhr |

Die Gnadenkapelle und ihr Umfeld zeigten sich bei herrlichem Sommerwetter von ihrer schönsten Seite. Fotos: cls

Schätzungsweise mindestens 3000 Marienverehrer und Gläubige haben am „Großen Frauentag“ zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel auch nach über dreieinhalb Jahrhunderten an der traditionellen Streicherröhren-Wallfahrt festgehalten. Die Gnadenkapelle und deren Umfeld zeigten sich bei herrlichem Sommerwetter von ihrer schönsten Seite.
„Schön, dass sie uns hier jedes Jahr so zahlreich die Treue halten“, freute sich Kazimierz Pajor, Stadtpfarrer von Cham- St. Josef und Untertraubenbach-St. Martin. Ein herzliches Willkommen galt dem Festprediger Sebastian Scherr. Der Seelsorger von Chammünster dankte für die Einladung und bezeichnete Streicherröhren als einen ganz besonderen Ort. Seit seiner Kaplanzeit in Roding komme er selbst immer wieder mit persönlichen Anliegen zur Gnadenkapelle und lasse sich sowohl von ihrem natürlichen Zauber als auch den von ihr ausgehenden Heilkräften inspirieren.

Die Kapelle war herrlich geschmückt



Musikalisch begleitete die Kapelle Sepp Köppl den Festgottesdienst am Vormittag, zum Eingang mit dem Lied „Nun Brüder, sind wir frohgemut, so will es Gott gefallen. Die Seelen singen uns im Blut, nun soll ein Lob erschallen.“ Den gesamten Montag über hatten die Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger Walter Dendorfer an der Spitze, Mitglieder des Pfarrgemeinderats und weitere fleißige Helfer die Kapelle sowie deren Umfeld wunderbar geschmückt und herausgeputzt. Die Untertraubenbacher Frauenbundfrauen waren eifrig am Werkeln, alle ihre gefertigten Kräuterbuschen und -kränze wurden von den Gläubigen beim Aufgang zur Kapelle erworben.
Pfarrer Scherr verwies in der Festpredigt darauf, „dass bereits Generationen von Gläubigen vor uns wallfahren gegangen sind“, die einen, um mit ihrem Herrgott ins Reine zu kommen, die anderen trugen ihre Sorgen und Nöte zu Maria, der Mutter des Herrn. Ihr hätten Künstler die schönsten Bilder gemalt und die herrlichsten Lieder gesungen, „und die Menschen haben ihr Kirchen und Kapellen gebaut, auf dem Land und in den Städten“. Auch an diesem Hochfest Mariä Himmelfahrt habe sich eine große gläubige Schar an Marienpilgern eingereiht: „Wir sind da als hörende, als suchende und fragende Menschen, so wie Maria eine hörende, suchende und fragende Frau war, was die Botschaft Gottes anbelangt.“ Maria helfe uns durch ihr unverwechselbares Beispiel, Gott näherzukommen, selbst zu Heilboten zu werden, wenn wir von der Weisung Gottes Zeugnis geben. Wer die Bereitschaft mitbringe, sich das Leben Mariens zu eigen zu machen, ob als Frau oder Mann, „der hat für sein Leben eine große Richtschnur“. Dann könne Maria durch Gottes Kraft und Allmacht für uns die Mutter der Liebe, die Mutter der Schmerzen, die Mutter der Sorgen, die Mutter vom guten Rate, die Ursache unserer Freude und das Heil der Kranken sein. „Dann fällt es uns leicht, ihr wie jetzt am heutigen Tag zu danken“, so Scherr, „dann können auch wir in unserem Herzen ihr die schönsten Bilder malen und die herrlichsten Namen geben, dann können wir selbst zu lebendigen Stätten inniger Andacht werden und weitergeben, was wir empfangen haben, alles aus Liebe.“

Stadtpfarrer Pajor sparte nicht mit dem Weihwasser



Vor dem Abschluss segnete Scherr die Kräuterbuschen und sparte dabei nicht mit Weihwasser. Humorvoll fügte der Geistliche an: „Pfarrer Pajor hat mir gesagt: In Untertraubenbach brauchen sie viel Wasser.“ Der Stadtpfarrer dankte Scherr für das Kommen, hatte er für Streicherröhren doch sogar seinen Urlaub unterbrochen. Die vielen Gläubigen spendeten einen Sonderapplaus. Ein großes Vergelt’s Gott sagte Pajor allen, die sich das ganze Jahr über der Streicherröhren-Kapelle und ihres Umfeldes annehmen.

Nach dem Schlusslied „Wunderschön prächtige“ lud die Feuerwehr Untertraubenbach zur Bewirtung mit Getränken, Grillspezialitäten sowie Kaffee und Kuchen ein, die von den Marienverehrern zahlreich angenommen wurden.

Am Nachmittag schloss die Marienfeier mit Predigt am Fuße des Traubenbergs den Streicherröhren-Festtag ab, musikalisch mitgestaltet vom Kirchenchor. Vorher wurde von der Untertraubenbacher Pfarrkirche St. Martin aus in einer Prozession betend zur Gnadenkapelle gezogen.

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