Mit dem Traitschinger Altbürgermeister und Ehrenbürger Günther Pongratz feiert an diesem Sonntag eine Persönlichkeit ihren runden 80. Geburtstag, die die Gemeine geprägt hat wie kaum ein anderer. Zahlreiche Gäste werden sich zur Feier im Hof des Wasserschlossen in Loifling einfinden, wo der Jubilar angerichtet hat.
Am 11. August 1944 wurde Günther als jüngster Sohn des Orthopädie-Schuhmachermeisters Ludwig Pongratz und dessen Ehefrau Marie geboren. Zusammen mit seinen zwei Brüdern ist er in Cham aufgewachsen und besuchte das heutige Fraunhofer-Gymnasium. Nach seiner Ausbildung beim Landratsamt Cham für die Laufbahn im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst begann er nach der Gebietsreform im Jahr 1972, nach einer Zwischenstation am Landratsamt in Münsingen, seinen Dienst bei der Gemeinde Traitsching als Leiter der Verwaltung.
18 Jahre Bürgermeister
1984 stellte er sich zur Wahl als Bürgermeister, und dieses Amt übte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002 aus. 1966 trat er mit seiner Ehefrau Brigitte, geborene Waschkowiak, vor den Traualtar. Aus ihrer Ehe gingen die beiden Töchter Beate und Petra hervor. Viel Freude bereiten dem Jubilar auch die drei Enkelsöhne.
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Schon in früher Jugend kam er mit seinem großen Hobby, der Jagd, in Kontakt, da der Vater und der Bruder Ludwig Jäger waren. Das Traitschinger Jagdrevier ist von Günthers Vater bereits 1959 gepachtet worden. Pongratz ist schon seit 58 Jahren Jäger, und nach dem Tod seines Bruders Ludwig hat er 1995 das Revier als Pächter übernommen. Mit großer Leidenschaft ist er in den Bergen im Zederhauser Riedingtal nicht nur beim Besteigen der Berge der Niederen Tauern (Mosermandl, Hochfeind, Zwilling, Weißeck), sondern mit großer Passion auch bei seinem besten Freund Ernst Hochgebirgs-Gams- und Hirschjäger.
Schmerz ist ein ständiger Begleiter
Hatte Günther Pongratz vor fünf Jahren noch davon gesprochen, dass er mit sich und der Welt zufrieden sei, so stellt sich das heute in einem ganz anderen Licht dar. Seit zweieinhalb Jahren leidet er an einem höchst aggressiven Tumor, der eine andauernde Chemotherapie erforderlich macht. Durch die dadurch entstandene Osteoporose hat er sich einen Bruch der Lendenwirbelsäule zugezogen, die versteift werden musste. So sind jetzt erhebliche Schmerzen sein ständiger Begleiter.
Pongratz hat ein Buch geschrieben
Deshalb ist es ihm ein besonderes Anliegen, seiner Ehefrau Brigitte, seinen Töchtern mit ihren Partnern, seinen drei Enkelsöhnen und allen seinen besten Freunden von ganzem Herzen für die unerlässliche Hilfe und Unterstützung zu danken. Sie geben ihm Kraft, mit den Widrigkeiten, die nun sein tägliches Leben begleiten, fertig zu werden.
Auch die Grundlagenforschung und das Verfassen des Buches „Das Benefizium und die Kapelle St. Johann Baptist im Wasserschloss Loifling“ haben ihm über die schlimme Zeit hinweggeholfen. Am 10. November 2023 wurde Pongratz im Beisein von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer das von ihm verfasste Buch über das Benefizium Loifling übergeben.
Zum Ehrenbürger ernannt
Im Jahr 2009 wurde dem Jubilar die Ehrenbürgerwürde, die höchste Auszeichnung der Gemeinde, verliehen. In seiner damaligen Laudatio hatte Bürgermeister Sepp Marchl ausgeführt, dass in der 18-jährigen Amtszeit von Günther Pongratz die Zahl der Bevölkerung um 21 Prozent zugenommen hat. Grund dafür war seine innovative Baulandpolitik. Weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt wurde er durch die Sanierung des Wasserschlosses in Loifling. Hier macht er noch regelmäßig Führungen für Interessierte. Dafür wurde er auch mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet.
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In seiner Amtszeit wurden auch die Grundlagen für eine leistungsfähige Infrastruktur gelegt. „Er hatte das richtige Gespür dafür, was gerade wichtig ist und wofür des die höchsten Zuschüsse gibt“, so die lobenden Worte Marchls. Pongratz begründete auch die Partnerschaft zur tschechischen Stadt Svihov, in welcher Bürgermeister Vaclav Petrus immer noch als Stadtoberhaupt amtiert. Auch die Partnerschaft zur österreichischen Ortschaft Altschwendt wurde durch Pongratz gepflegt und weiter vertieft.
Gamsjagd im Oktober
„Mit unerschütterlichem Optimismus und mit Gottes Hilfe gehe ich daran, das Leben, das noch vor mir liegt, zu bewältigen“, so der Ausblick des Altbürgermeisters. Einen Höhepunkt in diesem 80. Lebensjahr werde neben vielem anderen die von seinem besten Freund Ernst Rothenwänder vorgesehene Gamsjagd im Oktober darstellen.
ceh
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