Binnen einer Woche die zweite Abnahme einer großen Baumaßnahme hat am Dienstagvormittag mit dem neuen Baugebiet „Am Glockenhof“ im Schorndorfer Norden stattgefunden.
Auch wenn noch nicht alle Schlussrechnungen vorliegen, dürften sich die Gesamtkosten für die Erschließung auf über 1,2 Millionen Euro belaufen.
Nicht alles lief nach Plan
Nach der Abnahme der sanierten Ortsdurchfahrt in Schorndorfsried in der Vorwoche trafen sich nun fast die gleichen Hauptpersonen erneut am Glockenhof. Bauausführende Firma war erneut Strabag, vertreten durch Bauleiter Markus Zimmer, die Planung oblag ebenso wieder dem Chamer Ingenieurbüro Brandl & Preischl unter der Federführung von Diplom-Ingenieur Stefan Brandl. Vom Zweckverband zur Wasserversorgung der Chamer Gruppe begrüßte Bürgermeister Max Schmaderer vom technischen Betrieb den Wassermeister Markus Schreiber.
Im Gegensatz zur Ortsdurchfahrt in Schorndorfsried verlief leider bei der Erschließung des neuen Baugebiets „Am Glockenhof“ nicht alles nach Plan. Gemeindeoberhaupt Schmaderer sprach zusammenfassend von einer „bewegenden Baugeschichte“.
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Zunächst hatte die Baufirma Strabag im wahrsten Sinne des Wortes in einem Teil des Baugebiets mit hartnäckigem Granit im Untergrund zu kämpfen. „In dieser Dimension und Heftigkeit haben wir Fels noch selten vorgefunden“, so Bauleiter Zimmer. Entsprechend musste wochenlang gemeißelt werden. Statt 40 bis 50 laufenden Metern im Kanalbau ging tageweise nur ein Bruchteil davon voran. Dabei waren für Bauleiter Zimmer die Rahmenbedingungen top, „unsere Kolonne war von den Fachmitarbeitern und Baumaschinen her super aufgestellt“.
Mängel sind behoben
Nach der Bauerschließung im Jahr 2022 sind im neuen Baugebiet „Am Glockenhof“ sieben Häuser bzw. Rohbauten bereits fertiggestellt oder gerade im Entstehen. Und dennoch konnte die Abnahme erst jetzt erfolgen. Denn laut Bürgermeister Schmaderer musste im Nachgang nochmals ein schmerzlicher Eingriff in die neu erstellte Erschließungsstraße vorgenommen werden. Hintergrund waren im Zuge der Kanalinspektion mittels Kamera-Befahrung festgestellte Senkungen bzw. Setzungen beim Schmutzwasserkanal.
Diese Mängel sind nun auch behoben, und so konnte mit einiger Verzögerung die endgültige Abnahme der Erschließung erfolgen. „Die Wunden sind aber sichtbar“, so Schmaderer zu den aufgrund der Kanalnacharbeiten entstandenen Nahtstellen im Straßenbelag. „In vier Jahren sehen wir uns wieder“, stellte Schmaderer in Bezug auf die dann anstehende Gewährleistungsabnahme abschließend fest.
„Fehler machen ist menschlich“
Ein Riesendank von Seiten des Gemeindeoberhaupts ging an die Anlieger für die in Kauf genommenen Beeinträchtigungen, „es musste wochenlang gehämmert und gemeißelt werden“. Bei einem Starkregenereignis während der Erschließung hat es zudem einen Anlieger in der Lilienstraße mit überflutetem Keller erwischt.
„Der vorgefundene Fels war frustrierend“, so Diplom-Ingenieur Brandl, „im Großen und Ganzen konnte die Erschließung aber dennoch relativ zügig durchgeführt werden“. Im Nachgang auftretende Mängel seien immer ärgerlich, aber nun seien alle festgestellten Schäden behoben.
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Strabag-Bauleiter Zimmer bedauerte die aufgetretenen Senkungen bzw. Setzungen in einem Teilstück des Schmutzwasserkanals. „Fehler machen ist menschlich“, zollte er dem Polier Reinhard Ruhland und seiner Mannschaft auf der Baustelle für Man- und Maschinenpower dennoch größten Respekt. Wassermeister Markus Schreiber vom Zweckverband der Wasserversorgung Chamer Gruppe dankte für die reibungslose Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
cls
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