Grünen-Landesvorsitzender Thomas von Sarnowski und Landtagskandidat Stefan Zeller haben sich am Mittwoch mit Peter Zach am Großen Rötelseeweiher getroffen. Dort erfuhren die Politiker viel über bedrohte Tierarten, ehrenamtliches Engagement und die Bedeutung des Naturschutzgebiets.
Denn das Naturschutzgebiet um den großen Rötelseeweiher zwischen Cham und Pösing ist mit 1500 Hektar Fläche das größte Naturschutzgebiet in der Oberpfalz. Peter Zach ist der Gebietsbetreuer des Naturschutzgebiets. Seit der Einrichtung im Jahr 1986 betreut er es ehrenamtlich mit zwei Mitstreitern. An die 1000 Stunden im Jahr investiere er, sagt Zach. Fast jeden Tag sei er unterwegs und beobachte die Populationen der teilweise „sehr bedrohten“ Tierarten, die sich in dem Gebiet angesiedelt haben.
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Die Regentalaue sei eines der artenreichsten Gebiete in Bayern, betont Zach. Für den Rotschenkel etwa sei es ein wichtiger Rückzugsort. Zwei Drittel der gesamten Population in Bayern befänden sich zwischen Cham und Pösing, sagt Zach. Auch für andere bedrohte Tierarten sei das Naturschutzgebiet wichtig, etwa den Laubfrosch oder die Brutschnepfe.
Wasserstand wird kontrolliert
Das Biotop ist allerdings nicht sich selbst überlassen. Stetig beobachtet Zach das Gebiet. Auch die Wasserstände würden genau kontrolliert werden, denn die Weiher dürften nicht zu wenig und auch nicht zu viel Wasser führen. Niedriger Wasserstand gefährde die Fischarten, hoher Wasserstand dagegen bedrohe die Brutstätten der Vögel. Er spricht dabei von Management, das sie im Naturschutzgebiet betreiben. Würde das Biotop sich selbst überlassen, könnte es bei einer Tierart zu einer Überbevölkerung kommen, und das wiederum hätte negative Folgen auf die Arten, die sie gezielt schützen wollten, sagt der Experte. Dass gezieltes Eingreifen nötig sei, um das Biotop und seine Artenvielfalt zu erhalten, haben er und seine Unterstützer in den Anfangsjahren gelernt.
Ehrenamtliches Engagement
Die Weiher wurden ursprünglich für die Fischwirtschaft verwendet und sehr intensiv bewirtschaftet. Jedes Jahr wurden 400 Karpfen ausgesetzt und wieder abgefischt. In den Anfangsjahren hätten sie auf eine fünfjährige Abfischung umstellen wollen, sagt Zach. Bis sich herausgestellt hat, dass die Hechtpopulation dermaßen zunahm, dass sie andere Tierarten wie den Laubfrosch bedrohte. „Wenn der Mensch an einer Schraube anzieht, dann geht der Schuss woanders hin“, sagt Zach.
Die Grünen-Politiker zeigten sich beeindruckt vom jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagement Zachs in der Regentalaue. „Ohne Sie würde es dieses Naturschutzgebiet nicht geben“, sagt von Sarnowski.
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