„Die Bürgerversammlung ist für den Gemeinderat und für mich alljährlich Anlass, die Bürgerinnen und Bürger über die Tätigkeit des Gemeinderats und der Verwaltung zu informieren“, sagte Bürgermeister Hans Eichstetter im Schützenheim, freute sich über den guten Besuch und gab in etwa den Inhalt vor: Entwicklung der Gemeinde, begonnene und vollendete Maßnahmen, Finanzen, Vereinsleben, zukünftige Projekte.
Eichstetter informierte: „Die Gemeinde hat aktuell 2081 Einwohner. 137 Personen sind zugezogen, 89 haben sich abgemeldet, die Geburten sind von 14 auf neun gefallen, die Sterbefälle von 21 auf 19, es gab sieben Eheschließungen.
Wohnbauland gefragt
Die Nachfrage nach Wohnbauland ist nach wie vor gegeben. Die Gemeinde hat aktuell das Baugebiet ’Geigen-Pfannen’ erschlossen und wird Anfang des kommenden Jahres mit dem Verkauf der ersten Bauplätze beginnen. Dort wird es auch eine Familien-Förderung für Käufer geben.
Die Feuerwehr ist mit derzeit 335 Mitgliedern auf einem hohen Ausbildungsstand. Sie ist nach wie vor bei Verkehrsunfällen auf der B 22 und de St. 2146 gefordert. Die Kreuzung sowie der Anschluss nach Brennet wurden zu einem Kreisverkehr umgebaut. Die Kosten für die Gemeinde werden sich bei einem gesamten Bauvolumen von circa 850000 Euro voraussichtlich auf 65000 Euro belaufen.“
Eichstetter freute sich, dass die Schülerzahlen wieder steigen. Der Bestand der Grundschule sei gewährleistet. In der Kindertagesstätte St. Marien bestehe seit September 2019 die Möglichkeit, Kinder ab einem Jahr aufzunehmen. Betreut würden zurzeit 61 Kinder, davon 49 aus Willmering.
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Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren für den Straßen- und Gehwegbau viel getan. . Für den Straßenunterhalt mit Winterdienst seien im Etat 130000 Euro angesetzt. Einen großen Aufwand und hohe Kosten erforderten der Unterhalt und die Pflege der Spiel- und Dorfplätze. Eichstetter dankte den Dorfvereinen, die hier, ebenso wie der Bauhof, mithelfen.
Der Bauhof sei mit Fahrzeugen und Gerät zufriedenstellend ausgerüstet. Ab 2024 werde sich ein weiterer Mitarbeiter insbesondere um den Baumbestand sowie Pflege der Grünanlagen kümmern. Mittelfristig sei ein Neubau des Bauhofs geplant.
Unter Federführung des Landkreises würden die „Weißen Flecken“ (Internetverbindung von weniger als 30 Mbit/s) in den Ortsteilen Brennet, Geigen, Lohweiher, Prienzing, Prienzing-Siedlung, Prienzing-Tradl, Stegmühle, Zifling und Zifling-Bierl an das Glasfasernetz des Landkreises angeschlossen. Die Tiefbauarbeiten wurden 2023 beendet. Mittlerweile seien die ersten Grundstücke freigeschaltet, bis spätestens Mitte des nächsten Jahres gelte dies für alle angeschlossen Grundstücke. Der Kostenanteil der Gemeinde betrage voraussichtlich 800000 Euro. Ab 2026 würden die Bereiche Ortskern sowie das Baugebiet Groitl-/Brückl-/Hochfeld mit Glasfaser ausgebaut.
Eichstetter bedauerte, dass immer wieder Fundtiere, vor allem Katzen, zu den Tierschutzorganisationen bzw. Tierärzten gebracht werden, ohne dies vorher der Gemeinde anzuzeigen. Die Fundtiere seien bei der Gemeinde abzugeben, bzw. es sei anzuzeigen, dass ein Tier gefunden wurde. Erst nach der Zustimmung der Gemeinde könne das Fundtier weitergegeben werden. Werden diese Regularien eingehalten, dann komme die Gemeinde auch für die Kosten auf.
Seit diesem Jahr gebe es in Willmering die Hundesteuer. Mit den Einnahmen konnten an mehreren Orten Hundetoiletten aufgestellt werden, so Eichstetter.
Finanziell sei die Gemeinde gut aufgestellt. Die Gesamtverschuldung belaufe sich Ende 2023 auf circa 443000 Euro, das sind je Einwohner circa 220 Euro – und damit gut unter dem Landesdurchschnitt.
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Wo Bürger der Schuh drückt
Der Gemeinderat werde auch 2024 für die Zukunft planen, verkündete der Rathauschef. Unter anderem werde die Sanierung der Bergstraße geplant. In Geigen würden Baugrundstücke verkauft. In „Willmering-Nord“ sei die Erschließung aufgrund der extrem hohen Baukosten vorerst auf Eis gelegt worden. Die Satzung für das Baugebiet „Am Anger 2“ sei mittlerweile erlassen. Mittelfristig sollen hier vier Mehrfamilienhäuser entstehen. Weiter sei ein Wohn- und Geschäftshaus geplant. Darin sollen Filialen für einen Bäcker- und Metzgerladen entstehen.
Nach einer kurzen Pause startete dann die Fragerunde unter der Leitung des 2. Bürgermeisters Alfons Klostermeier. Emil Baumgartner hakte wegen des Glasfaserausbaus am Brücklfeld nach. Eichstetter sagte dazu, dass jeder, der will, einen Anschluss bekomme, dann aber zu Vodafone wechseln müsse, weil der Landkreis mit dieser Firma zusammenarbeite. Ein Besucher bemängelte, dass an bestimmten Stellen im Ort nach dem Glasfasereinbau immer noch Straßenschäden sind. „Das wird im Nachgang mit dem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham noch geregelt werden“, sagte Eichstetter.
Marlies Paulus bemängelte den Radweg, speziell hinter dem Ortsteil Lohweiher, der bei Starkregen überschwemmt sei. „Das kommt daher, weil dort der Durchlass beim Ackern zugedeckt wurde“, meinte Eichstetter. Er wolle sich darum kümmern.
Arnold Leirich wies auf den Überwasserkanal bei seiner Straße hin, der unbedingt saniert werden müsse. „Wenn dort eine Sanierung stattfinden soll, dann muss das im ganzen Straßenbereich erfolgen, und hätte dann auch einen Straßenausbaubeitrag der Anlieger zur Folge“, war die Antwort.
fsh
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