Mit Protest ein Zeichen setzen
Demozug ums Aerumtec-Werk in Bad Kötzting: Beschäftigte machten ihrem Ärger Luft

11.10.2024 | Stand 11.10.2024, 14:11 Uhr |

Die komplette Früh- und Tagschicht des Kötztinger Standorts von Aerumtec beteiligte sich am Donnerstag an der Kundgebung. Foto: IG Metall

Mehr als 70 Beschäftigte haben die dritte Verhandlung bei Aerumtec in Bad Kötzting am Donnerstag lautstark eingeleitet. Mit einer Kundgebung und einem Demozug ums Werk haben die Kolleginnen und Kollegen ihrem Ärger Luft gemacht.

„Dass unser Standort geschlossen werden soll, hat uns alle hart getroffen. Viele von uns arbeiten seit Jahrzehnten hier, wir hätten nicht erwartet, dass wir unseren Standort zu Grabe tragen müssen“, sagt Johann Lewicky, Betriebsratsvorsitzender bei Aerumtec. Die komplette Früh- und Tagschicht beteiligte sich am Protest der IG Metall. „Wir wollten ein Zeichen setzen, das der Arbeitgeber nicht ignorieren kann. Er soll sehen, was er mit dieser Entscheidung anrichtet“, so Lewicky.

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Im Anschluss an die Protestaktion kamen Arbeitnehmervertretung und Arbeitgeber zur dritten Verhandlung um die Rahmenbedingungen der Personalmaßnahme zusammen. „Nachdem die erste Verhandlung sehr enttäuschend verlief, haben wir in der zweiten Runde etwas Bewegung der Arbeitgeber gesehen – leider nicht im erwarteten Umfang, unsere Hoffnung auf den dritten Termin war also hoch“, schätzt Rico Irmischer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg, die Lage ein. „Leider wurde unsere Hoffnung enttäuscht. Das Management bewegt sich in Tippelschritten.“

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Am Ende erklärte der Arbeitgeber die Verhandlung für gescheitert und hat die Einigungsstelle angerufen. „Die Belegschaft ist absolut enttäuscht über dieses Vorgehen des Managements. Nicht nur, dass uns unsere Jobs genommen werden. Durch das aktuell so geringe Volumen, das für Abfindungen zur Verfügung gestellt wird, wird uns am Ende auch noch jegliche Wertschätzung für die vielen Jahre guter Arbeit genommen. Wir sind nicht nur traurig, wir sind wütend“, ärgert sich Lewicky.

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Betriebsrat und IG Metall werden weiterhin darauf drängen, die menschlichen Schicksale in den Vordergrund zu stellen und den Jobverlust finanziell abzufedern. „Das ist das Mindeste, was die Kollegen in Bad Kötzting erwarten können. Und alles andere wäre unanständig“, sagt IG Metall-Bevollmächtigter Irmischer.

Von Aerumtec selbst war am Freitag aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen noch keine Stellungnahme zu den laufenden Verhandlungen zu bekommen,

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