Bleibt er ein eigener Verein?
Die Zukunft des Tennisclubs Bad Kötzting steht auf Messers Schneide

24.09.2023 | Stand 24.09.2023, 19:00 Uhr

Franz Plötz (rechts), der mit 84 Jahren noch Doppel mit dem Vorsitzenden Wolfgang Höring spielte, überreichte ihm als Dank für viele Jahre Sportkameradschaft eine Blume. Foto: Dachs

Die Zukunft des traditionsreichen Tennisclubs Bad Kötzting steht „auf Messers Schneide“. Das ist Ergebnis der Mitgliederversammlung vom Freitagabend, bei der eine Stunde über die Zukunft des Vereins diskutiert wurde.

Eine Abstimmung brachte das einstimmige Ergebnis, dass der Club aus dem Deutschen Tennisbund austreten wird, wenn es nicht gelingt, künftig wieder Mannschaften für den Spielbetrieb zu melden.

Monatelange Vorverhandlungen mit der Stadt und dem Turnverein Bad Kötzting eröffneten die Möglichkeit, Tennis auf den Anlagen des bisherigen Vereins weiter anzubieten und zwar als Abteilung des Turnvereins.

Zu wenig aktive Spieler



14 Mitglieder begrüßte Vorsitzender Wolfgang Höring zur Versammlung und machte gleich am Anfang klar, dass heuer nur noch er und Max Eiber für den Verbandsspielbetrieb in der Kategorie über 65 angemeldet waren. Er schlug vor, die Mitgliedschaft beim Deutschen Tennisbund (DTB) ab 2024 zu beenden, falls keine Mannschaften für den Verbandsspielbetrieb mehr gemeldet werden können. Die DTB-Mitgliedschaft koste 750 Euro, der rund 100 Mitglieder zählende Tennisclub sei außerdem noch als Mitglied beim BLSV gemeldet, informierte Höring. Außerdem seien rund die Hälfte der TC-Mitglieder zusätzlich Mitglied im Turnverein Bad Kötzting. Einstimmig entschieden schließlich die Teilnehmer, die Mitgliedschaft beim DTB zu kündigen, wenn sich keine neuen Mannschaften mehr bilden lassen.

Künftig Abteilung des TV?



Der Vorsitzende informierte über die Verhandlungen mit dem Turnverein zum Angebot der Vorsitzenden Carola Höcherl-Neubauer, Tennis in Zukunft in einer Abteilung des TV Bad Kötzting anzubieten, die vier Tennisplätze mit dem Vereinsheim weiter zu betreiben und vor allem die Jugendarbeit für den „weißen Sport“ zu forcieren.

Erste Trainingseinheiten mit Mitgliedern der TV-Tischtennisabteilung habe es in diesem Sommer bereits gegeben und der TV habe sogar schon eine Ballwurfanlage angeschafft, sagte Höring.

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Er habe ebenso wie die übrige Vorstandschaft bereits vor eineinhalb Jahren angekündigt, ab 2023 nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung zu stehen. Wegen fehlenden Einsatzes der Mitglieder war die gesamte Vorbereitungs- und Pflegearbeit für die vier Tennisplätze beim Vorsitzenden geblieben, während Peter Weber die Grünpflege rund um das Tennisgelände geleistet hatte.

Vermögen würde an Stadt übergehen


Ehrenvorsitzender Hans-Wolfgang Dittrich machte deutlich, dass wohl nur eine komplett neue Vorstandschaft die Möglichkeit schaffen könnte, den Tennisclub als eigenständigen Verein am Leben zu erhalten. Der frühere Vorsitzende Hans Schaller habe verlauten lassen, eine neue Führungsmannschaft stehe bereit, nun wäre es an der Zeit, Namen zu nennen und Fakten zu schaffen, meinte Dittrich.

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Die Mitglieder einigten sich, die im April 2024 fällige Generalversammlung auf Dezember 2023 vorzuziehen, denn dann bliebe noch die Chance, Mannschaften beim DTB zu melden. Der Ehrenvorsitzende wies auch auf die Vereinssatzung hin, die konkrete Vorschriften für eine Auflösung des Vereins beinhalte. Bis es zu einem endgültigen Beschluss käme, wären möglicherweise drei Mitgliederversammlungen mit jeweils dem einzigen Tagesordnungspunkt Vereinsauflösung notwendig.

Das Vermögen des Vereins würde im Fall einer Auflösung an die Stadt übergehen, die es wiederum an eine neu zu gründende TV-Abteilung Tennis weitergeben würde.

kad