Die Herbstvollversammlung des Kreisjugendrings Cham stand im Zeichen des Abschieds, des Aufbruchs und eines Neubeginns. Im voll besetzten Saal vom Kolpinghaus Cham, begrüßten der Vorsitzende Fabian Geissler und seine Stellvertreterin Birgit Daschner die 37 Delegierten aus verschiedenen Jugendorganisationen.
Neben den Delegierten waren zahlreiche Ehrengäste anwesend, darunter der ehemalige Chef des Chamer Jugendamtes, Markus Biebl, der Vorsitzende des Bezirksjugendrings Oberpfalz, Jürgen Preisinger, sowie die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Gerhard Hopp und Julian Preidl.
Lesen Sie außerdem: Chamer Tanzverein Bronxx blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück
Lea Steingans hielt Rückblick auf die vielfältigen Veranstaltungen im vergangenen Jahr und stellte damit das Engagement der Jugendarbeit im Landkreis dar.
MdL Hopp dankte Simon Frank, Ilse Bauer und Markus Biebl, die als langjährige Wegbegleiter und Gestalter die Jugendarbeit im Landkreis mitgeprägt hätten. In Zeiten des Wandels und der Herausforderungen sei es für ihn von unschätzbarem Wert, auf verlässliche Strukturen und engagierte Menschen wie beim Kreisjugendring bauen zu können. Diesen Worten schloss sich MdL Preidl an und betonte dabei die langjährige Kontinuität in der Arbeit des Jugendrings.
Demokratiebildung wichtig
Jürgen Preisinger, Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberpfalz, stellte „Demokratiebildung“ als Schwerpunktthema für das Kinder- und Jugendprogramm 2025 vor. Angesichts der kommenden Bundestagswahl und des zunehmenden Rechtsrucks sehe er die Förderung demokratischer Willensbildung und die Vermittlung demokratischer Werte als besonders wichtige Aufgabe der Jugendarbeit.
Das Programm ziele darauf ab, junge Menschen in den Bereichen Partizipation und Mitbestimmung zu stärken, ihnen demokratische Werte nahezubringen sowie ihr kritisches Denken und ihre Medienkompetenz zu fördern. Ein zentrales Symbol dieser Bemühungen sei die „Demokratie-Brücke“, eine Schaumstoffbrücke aus Teilen, die mit verschiedenen demokratischen Werten bedruckt sind. Diese könnten Jugendliche in Workshops in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen, so dass der Slogan „Demokratie verbindet“ entsteht.
Auch interessant: Personen-Notsignal-Software der Chamer Firma ViWa war für Innovationspreis des Landkreises nominiert
Neben dieser spielerischen Wertevermittlung plane der Bezirksjugendring weitere Programme, die das Thema Demokratiebildung, aufzugreifen. So werde der Jugendarbeitspreis 2025 an Aktionen im Bereich Demokratiebildung gekoppelt, und es werde eine „Demokratieprämie“ für Projekte in diesem Bereich vergeben. Preisinger lud zur nächsten Vollversammlung des Bezirksjugendrings im November 2025 in Waldmünchen ein.
Das Ende einer Ära läuteten dann die Vorsitzenden Geissler und Daschner ein. Nach vier Jahren im Vorstand legten Valentina Babl und Arthur Baumann zusammen mit Richard Müller, acht Jahre im Vorstand, ihr Amt als Beisitzer nieder.
Getoppt wurde dieser emotionale Höhepunkt durch die Verabschiedung zweier langjähriger Wegbegleiter: Simon Frank und Ilse Bauer. Beide hätten über Jahrzehnte hinweg als Mitarbeiter der Geschäftsstelle die Arbeit des Kreisjugendrings federführend mitgestaltet und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Jugendorganisationen im Landkreis Cham nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung eine zentrale Rolle spielen. Mit Wehmut und Dank verabschiedete man die beiden in den verdienten Ruhestand.
Sichtlich ergriffen und gerührt dankte Frank für die „wunderbaren“ Worte, die ihn mit Stolz auf das Geleistete erfüllten. Er reflektierte die Umstände, unter welchen er vor 35 Jahren die Arbeit zusammen mit Bauer begonnen hatte. In einer Zeit, in der ein Kopierer noch was Besonderes war, Festnetztelefone und Schreibmaschine den Arbeitsalltag definierten, sei vieles einfacher und unkomplizierter gewesen. Kritisch beäugte Frank den technologischen Fortschritt, der nicht unbedingt die Arbeit erleichterte, sondern die Jugendarbeit im Lauf der Zeit um ein Vielfaches aufwändiger gestaltet habe.
Jugendarbeit unterstützen
Besonderen Dank richtete er an Ilse Bauer, Sepp Pongratz, Frank Aumeier und Fabian Geissler sowie Karl Schiedermeier und Markus Biebl vom Jugendamt. „Die Jugendarbeit ist ein wertvolles Gut“, betonte Frank und appellierte an alle Verantwortlichen, diese weiter tatkräftig zu unterstützen. Den Nachfolgern Sebastian Niebauer und Petra Jung wünschte er viel Erfolg, Geschick und Freude.
Am Ende gewährten Birgit Daschner und Markus Zwicknagel von der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, Ausblicke auf das Jahresprogramm 2025.
cvs
Artikel kommentieren