Einbrecher verschafften sich in der Nacht auf Montag Zugang zum Obi-Baumarkt in der Werner-von-Siemens-Straße in Cham. Sie stahlen laut Polizei Bargeld im fünfstelligen Bereich. Die Polizei sucht Zeugen.
Von außen sieht man nichts: Kein eingeschlagenes Fenster, keine aufgebrochene Tür. Die Kunden besuchen wie üblich die Bäckerei, die sich im gleichen Gebäude befindet. An der Eingangstür zum Obi ist kein weiterkommen.
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Der Bereich ist mit einem rot-weißen Band abgesperrt und zwei Schilder – eines an die Innenseite der Glastüre geklebt und eines auf den Vorplatz des Einganges gestellt – informieren darüber, dass eingebrochen wurde.
Der Markt war am Montag bis 15 Uhr geschlossen, damit die Polizei ermitteln kann. „Der Einbrecher hat sich wohl Zugang über das Lager verschafft“, sagt Philipp Zitzmann, Gesellschafter. Er war dabei, als die Polizei Spuren sicherte. „Das war ein löbliches Vorgehen“, sagt er zu den Maßnahmen der Polizei. Der Einbrecher war auf Überwachungsaufnahmen schwer zu erkennen. Er hatte Handschuhe an und das Gesicht verdeckt. „Das war ein absoluter Profi“, sagt Philipp Zitzmann.
Nachdem die Kamera ihn erfasste, kappte der Einbrecher den Strom
Als er bei den Kassen ankam, erfasste ihn eine Kamera. Diese wurde erst neulich angeschafft. Der Baumarkt rüstete nach einem Einbruch im März – auch damals war es mutmaßlich nur eine Person – nach. Laut Zitzmann sah der Einbrecher den Kamerablitz und flüchtete. Allerdings nicht endgültig. „Er hatte dann das Hauptkabel durchtrennt“, sagt Zitzmann. „Dann ging natürlich gar nichts mehr.“ Unbeobachtet plünderte der Langfinger die Büroräume. Das bestätigte Marco Müller, stellvertretender Leiter der Chamer Polizeidienststelle. Der Dieb nahm insgesamt Bargeld in Höhe von etwa 20.000 Euro mit und verschwand in die dunkle Nacht.
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Dass er ausgerechnet nach dem verkaufsoffenen Sonntag kam, war wohl geplant. Und auch die Marktleitung hatte für so einen Fall vorgesorgt. „Wir haben einen großen Teil der Einnahmen noch am Sonntagabend zur Hausbank gebracht“, sagt Zitzmann. Allerdings nicht alles, weil der Markt ja am Folgetag wieder öffnen sollte. Dazu kam es allerdings nicht. „Das, was wir gestern durch den verkaufsoffenen Sonntag gutmachen konnten, ist jetzt wohl wieder weg“, sagt Zitzmann. Er bezieht sich nicht auf den gestohlenen Betrag, sondern auf die Umsatzeinbußen durch den geschlossenen Vormittag.
Zeugen gesucht
Die Kriminalpolizei Regensburg sucht derweil Zeugen. Wer in der Nacht auf Montag etwas Verdächtiges gesehen hat, solle sich unter 0941/5060 melden.
red
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