Der Vorsitzende des Beirats der Osserwärme Lamer Winkel GmbH & Co.KG, Herbert Stelzl, hieß am Dienstag zu Beginn der Gesellschafterversammlung im Hotel „Zur Post“ alle Kommanditisten und Ehrengäste willkommen.
Wolfgang Koller referierte detailliert über das Geschäftsjahr 2023. Die Auszahlung der Vorabvergütung (4 Prozent) erfolgte am 5. Oktober 2023. Im Kalenderjahr 2023 wurden insgesamt 1817,0 MWh Wärmeenergie an das Osserbad und die Doppelturnhalle geliefert. Das Anwesen Schrötter/Ginglmühle hat 71,4 MWh und die Schule (ab 15.11.2023) 35,8 MWh Wärmeenergie erhalten. Somit betrug der Wärmeverkauf im Kalenderjahr 2023 insgesamt 1924,2 MWh. „Das war der höchste Wert seit jeher. Im Vorjahr waren es 1845,43 MWh“, sagte Koller.
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Der Preis für Hackschnitzel mit einem Wassergehalt bis 30 Prozent betrug seit 1. Juli 2022 netto 20,50 Euro je Schüttraummeter (SRM). Zum 1. Juli 2023 wurde der Preis auf 24 Euro netto erhöht. Wolfgang Koller lobte ausdrücklich die hohe Qualität der Hackschnitzel und die Zuverlässigkeit der Lieferanten. Die Ankaufsmenge betrug insgesamt 3075 SRM zu 75 147 Euro netto.
Der Heizöl-Verbrauch im Jahr 2023 belief sich auf 8623 Liter. Seit Juni 2023 beliefert die Osserwärme auch das Heizwerk des Hotels Sonnenhof im Himmelreich komplett mit Hackschnitzeln. In dem Halbjahr waren dies 3681 SRM. Die Vertragspartner haben einen Fünf-Jahres-Vertrag abgeschlossen.
Photovoltaikanlage war schon immer Garant
Die Photovoltaikanlage war schon immer der Garant für die guten Jahresergebnisse. Die Osserwärme erhält mit 42,6 Cent je kWh eine sehr hohe Einspeisevergütung, garantiert für 20 Jahre. Die Eigennutzung von Solarstrom ist aktuell noch kein Thema, weil die Einspeisevergütung höher als der Preis für angekauften Strom ist. „Das Jahr 2023 hat uns erfreuliche 35,6 MWh beschert“, bezifferte Koller.
Der Markt Lam suchte für die Schule einen neuen Energielieferanten. Die Osserwärme hat die EU-weite Ausschreibung gewonnen. Die Wärmelieferung wurde am 15. November 2023 aufgenommen. Der Wärmeliefervertrag läuft zunächst zehn Jahre lang (2023 bis 2033). Während der Badschließung führte die Firma Mawera eine Generalüberholung des Heizkessels durch. „Im Inneren erhielten wir einen komplett neuen Ofen“, so Koller.
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Schon etwas stolz war der Geschäftsführer, dass man sowohl bei der Generalüberholung des Heizkessels (geschätzt 35 000 – tatsächlich 26 593 Euro) als auch beim Anschluss der Schule (geschätzt 45 000 – tatsächlich 34 177 Euro) deutlich unter den Kostenvoranschlägen geblieben war. In Anbetracht der Investitionen im Berichtszeitraum sprach der Geschäftsführer von einem Superergebnis.
„Das Heizwerk Osserwärme ist ein vorbildliches Projekt, von dem alle Beteiligten profitieren“, fasste Wolfgang Koller zusammen. Neben den Gesellschaftern sei dies der Markt Lam, der sich auf einen sicheren Partner verlassen könne. „Gut dass wir seiner Zeit diesen Schritt gegangen sind“, stellte der Geschäftsführer in seiner Nachbetrachtung fest. „Wir haben in den 15 Jahren cirka 3,5 Millionen Liter Heizöl ersetzt, 575 000 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugt, und 402 Tonnen CO2-Emissionen vermieden“, rechnete Koller vor.
Geld bleibt in der Region
Zudem bleibe das Geld in der Region. „Wir praktizieren hier längst, was von der Politik und den Verbänden stets gefordert wird – und es funktioniert“, analysierte Redner Wolfgang Koller.
Die Verantwortlichen freuen sich, die Schule mit ihrer optimalen Lage beliefern zu können. Bauabschnitt eins befinde sich aktuell im Abschluss – der nächste stehe bevor. „Wir können die Bildungsstätte locker mitversorgen“, so das Fazit des Geschäftsführers.
Beiratsvorsitzender Herbert Stelzl lobte gleichfalls das zurückliegende Geschäftsjahr. Die Versammelten genehmigten einstimmig den Abschluss und fünf Prozent Gewinnausschüttung für 2023. Mit den vier Prozent Vorabvergütung liege die Rendite der Gesellschafter bei neun Prozent.
Steuerberater Peter Reindl schlug die Entlastung von Beirat und Geschäftsführer vor, die einstimmig erteilt wurde. Die Speisen und Getränke der Versammlung trug anlässlich des Jubiläums die Kasse der Gesellschaft.
Franz Zollner bestätigte, dass die Erfolgsgeschichte insbesondere Wolfgang Koller und seinem unermüdlichen Antrieb zu verdanken sei. Beiratsvorsitzender Herbert Stelzl pflichtete ihm darin bei und es setzte kräftiger Applaus ein.
Bürgermeister-Stellvertreter Franz-Josef Brandl erinnerte an die Anfangsphase 2009, als befürchtet wurde, dass der Brennstoff nicht ausreiche. Die Kritiker wurden eines Besseren belehrt. Der Markt Lam sei froh, die Schule anschließen zu können. Falls es zum Bau eines weiteren Heizwerks zur Versorgung des Marktplatzes komme, vertraue man auf die Unterstützung der Osserwärme-Gesellschaft.
Waldschutz
Hackschnitzel: Es sei wirklich eine gute Sache, dass die Waldbauern wissen, dass sie ihre Hackschnitzel zu einem vernünftigen Preis verkaufen können, gerade in einer Zeit, in der man mit Käferproblemen zu kämpfen habe, stellte Geschäftsführer Wolfgang Koller vor. „Damit leistet das Heizwerk auch zu dem Thema Waldschutz einen wesentlichen Beitrag“, betonte der Redner. Sollte in Lam ein weiteres Heizwerk gebaut werden, stehe der Beirat bereit, die konkreten Pläne zu prüfen und dann mit anzupacken.
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