Das Europa-Pubquiz von Bündnis 90/Die Grünen soll eine neue Möglichkeit sein, niederschwellig mit Menschen in politischen Kontakt zu treten. Es geht darum, in lockerer Atmosphäre das Wissen über die Europäische Union (EU) spielend zu testen und zu erweitern.
Zu einem solchen Quizabend hatte am Samstag Bündnis 90/Die Grünen ins Mehrgenerationenhaus geladen. Kreisverbandsvorsitzender Stefan Zeller begrüßte den Hauptgast, die bayerische Spitzenkandidatin Andrea Wörle aus Schwaben. Sein Dank galt Josef Karl als einem der Sprecher des Ortsverbands für die organisatorische Vorarbeit.
Platz 16 der deutschlandweiten Liste
Die im Ostallgäu aufgewachsene Andrea Wörle studierte nach der Realschule und dem Fachabitur an der Universität Duisburg-Essen Politikwissenschaft und Volkswirtschaft. Danach arbeitete sie als Finanzjournalistin. In den letzten 16 Jahren hatte sie zahlreiche Parteiämter bei den Grünen inne. Bei der Europawahl kandidiert sie als bayerische Spitzenkandidatin auf Platz 16 der deutschlandweiten Liste.
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In ihrer kurzen Vorstellung und einem Interview erklärte sie, dass ihr Schwerpunkt die Finanzpolitik sei. Der Mythos „Deutschland als Zahlmeister der EU“ müsse entzaubert werden. Einerseits bekomme das größte Land in der EU natürlich nicht 100 Prozent der Gelder zurück, denn es soll auch Regionen in anderen europäischen Ländern besser gehen. Andererseits profitiere kein Land vom Binnenmarkt so wie Deutschland. Seit es den Euro gebe, habe sich der Handel bei uns versechsfacht.
Politikerin zeigte Verständnis
Die Grünen würden sich auch primär für eine starke Demokratie und den Klimaschutz einsetzen. Das große Gesetzespaket Green Deal, mit dem man klimaneutral werden wolle, werde von den Rechten und Konservativen angegriffen.
Es gehe um emissionsfreie Mobilität, die theoretisch auch mit grünem Wasserstoff und E-Fuel möglich sei. Sie fände es super, wenn das meistverkaufte E-Auto aus Deutschland und Bayern käme, statt dass der Markt aus China überschwemmt werde. Im Bereich Landwirtschaft zeige sie Verständnis für die Bauern und ihren Frust. Es sei eine Umverteilung von Geldern notwendig.
Sieben Teams traten gegeneinander an
Mit Bravour erfüllte sie anschließend ihre Rolle als Quizmasterin. In sieben Zweier- oder Dreierteams mussten aus fünf Themenbereichen jeweils fünf Fragen für insgesamt 30 Punkte beantwortet werden. Dafür standen je 60 Sekunden zur Verfügung.
In den Kategorien „Die EU in Zahlen I und II“ wurde gefragt, wie viele Abgeordnete das EP derzeit habe (705), wie viele Mitgliedsstaaten (27) und Amtssprachen (24) die EU, wie viele Sterne die EU-Flagge (12) und seit wann es den Euro gebe (2002). Per Auswahlantwort sollte das Bruttoinlandsprodukt der EU (17 Billionen Euro) und mit bestimmten Toleranzgrenzen deren Einwohnerzahl (446 Millionen) angegeben werden.
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Bei den Spaß-Fakten ging es um das beliebteste Reiseziel (Spanien) und das glücklichste Land in der EU (Finnland). Zudem galt es zu wissen, welchen Preis die EU 2012 gewann (Friedensnobelpreis). Aber warum wurde das EP 2023 kurzzeitig als Micky-Maus-Parlament bezeichnet? Weil der Sonderzug von Brüssel nach Straßburg versehentlich ins Disneyland gefahren war.
Vier Wochen Mindesturlaub
Unter „Freude schöner Götterfunken“ stand die Musik im Mittelpunkt– die Europahymne und der Eurovision Song Contest. „Die EU ganz privat“ bedeutete, die maximal zulässige Wochenarbeitszeit innerhalb der EU (48 Stunden), den jährlichen Mindesturlaub (vier Wochen) zu kennen und wem die Freizügigkeit und die offenen Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten zu verdanken seien (Schengener Abkommen). Schließlich siegte mit 19 Punkten das Zweierteam „Kugelschreiber“ mit Franziska Schütz.
cds
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