Den Start ins neue Jahr haben die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion Cham gleich dazu genutzt, sich in einer zweitägigen Schulung in der Kreiseinsatzzentrale mit der Thematik „Stabsarbeit bei Katastrophenlagen“ zu befassen. An den beiden Tagen wurden von Kreisbrandrat Michael Stahl und seinen Mitarbeitern des Landratsamtes die einzelnen Funktionen im Stab geschult, am Ende gab es noch zwei praktische Übungen.
Das Führen und Leiten von Einsätzen wird im Freistaat durch die Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 geregelt. Je nach Größe des Einsatzes kommen unterschiedliche Führungsstufen zur Anwendung. Schon seit einiger Zeit wurden die Feuerwehren mit neuen Regelungen und Konzepten im Landkreis vertraut gemacht.
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Nun wollte sich KBR Stahl zusammen mit seinen Führungskräften der Abwicklung von Katastrophenfällen widmen. Hierfür gibt es das Bayerische Katastrophenschutzgesetz und eben auch Ausführungen in der Feuerwehr-Dienstvorschrift, außerdem eine Dienstanweisung des Landratsamtes . Denn bei Einsätzen, die ein großes Ausmaß annehmen oder die als Katastrophe bezeichnet werden, müssen die Abläufe bestmöglich funktionieren.
Die Dienstvorschrift sieht hier die Installierung eines Stabes vor, und genau darum ging es in der zweitägigen Fortbildung. KBR Stahl hatte sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie diese Stabsarbeit im Katastrophenfall aussehen könnte. So wurden die grundsätzlichen Strukturen sowie die konkrete Umsetzung im Landkreis vorgestellt.
Zwei Krisenstäbe geplant
Ähnlich wie auch bei anderen Sicherheits-Organisationen sieht die Vorschrift einen Stab mit Leitung, Sichtern und Abteilungs-Funktionen vor: Personal/Innerer Dienst (S1), Lage/Lagekarte (S2), Einsatz (S3), Versorgung (S4), Presse/Öffentlichkeitsarbeit (S5) und Kommunikation (S6). Diese Grundstrukturen sollen eine möglichst reibungslose Abwicklung eines Krisenereignisses sicherstellen. Dabei gibt es noch Unterschiede, ob es sich um ein punktuelles Ereignis (z.B. Flugzeugabsturz) oder um eine Flächenlage (Hochwasser) handelt.
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Es wurde vereinbart, dass es im Landkreis Cham zwei Krisenstäbe geben soll (Ost und West). Da für diese viel Personal benötigt wird, werden auch Einsatzkräfte aus den beiden bestehenden Unterstützungsgruppen (UG-ÖEL) sowie aus der Kreiseinsatzzentrale hinzugezogen. Je nach Ereignisort kann dann ein Stab möglichst zügig die Arbeit aufnehmen.
„Wir haben viele Dokumente, Checklisten und Übersichtskarten erstellt und die Einrichtung eines Stabes bestmöglich vorgeplant, denn das ist für einen erfolgreiche Start gerade in der Chaos-Phase von entscheidender Bedeutung“, so KBR Stahl. Der Krisenstab wird seine Arbeit entweder in den Räumlichkeiten in Cham oder aber in einem größeren Feuerwehrhaus aufnehmen, sollte es erforderlich sein. Die zweitägige Schulung beinhaltete nicht nur jede Menge theoretischen Input, sondern am Ende auch eine gut zweistündige praktische Übung. Hierzu hatte Stahl zwei Szenarien ausgearbeitet, welche von den beiden Stäben abgearbeitet werden sollten. Angenommen wurde jeweils ein großflächiger Waldbrand, einmal bei Altenkreith und einmal am Osser.
Zwei Szenarien abgearbeitet
Unter Leitung der vorbenannten Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) wurde jeweils ein Stab gebildet, der das Einsatzszenario abarbeiten sollte. Es wurden Lagekarten und Kräfteübersichten erstellt, außerdem wurden Planungen für den mehrtägigen Einsatz von zahlreichen Kräften getroffen. Im Bedarfsfall möchte die Kreisbrandinspektion so bestmöglich auf ein großes Schadensereignis vorbereitet sein.
Gerade bisherige Katastrophen haben gezeigt, dass gute Vorplanungen und Kenntnisse in der Stabsarbeit von zentraler Bedeutung für die Einsatzabwicklung sind. Die Fortbildung endete mit einer Abschlussbesprechung und dem gemeinsamen Mittagessen.
wbs
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