Furth im Wald baut an vielen Ecken und Enden, damit alles hübsch gerichtet ist, wenn die Landesgartenschau 2025 startet. Das scheint auf Bürger und Gewerbetreibende abzufärben. So wurden im Bauausschuss der Stadt eine ganze Flut an Bauanträgen bearbeitet.
Im ehemaligen BRK-Gebäude in der Eschlkamer Straße sollen nach Umbau Mietwohnungen entstehen. Wünschenswert, finden die Mitglieder des Bauausschusses. Trotzdem wurde der Antrag einstimmig abgelehnt. Zumindest vorläufig. „Grundsätzlich begrüßen wir das Vorhaben“, sagte Bürgermeister Sandro Bauer. Allerdings muss der Antragsteller erst ein Immissionsschutz-Gutachten vorlegen. Hintergrund: Die Immobilie befindet sich am Festplatz. Wenn der Lärmschutz im Vorfeld nicht geregelt ist, könnten spätere Anwohnerbeschwerden das Volksfest gefährden. Ausschussmitglied Stefan Zeller sagt zuvor, er tue sich schwer, jemandem, der versucht, eine Gebäude herzurichten und Wohnraum zu schaffen, eine Absage zu erteilen.
Beraten und helfen
Er warb dafür „dem Bauwerber zu signalisieren, dass wir gesprächsbereit sind, beraten und helfen.“ Am fehlenden Lärmschutzkonzept war auch schon der Vorbesitzer der Immobilie gescheitert. Oskar Mühlbauer vertrat die Ansicht, dass der Antragsteller nachweisen müsse, dass sein Vorhaben aufgrund des Volksfestes möglich ist. 2. Bürgermeister Michael Mühlbauer forderte, man müsse jetzt tätig werden und Lösungen finden, zumal es auch Bestrebungen gebe, das benachbarte, ebenfalls arg in die Jahre gekommene Haus zu sanieren. Bauer befand, wenn der Antragsteller ein Gutachten vorlege, dann stünde der Umsetzung nichts mehr im Weg.
Lesen Sie auch: Nach Wiesn-Besuch: Arnschwangs Bürgermeister erlebt Bahn-Odyssee – „Meine letzte Zugfahrt“
Im Bereich Dieberg soll eine Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen. Der Genehmigungsprozess läuft bereits seit einiger Zeit. Nach den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange müssen die vorgeschlagenen Änderungen eingearbeitet und öffentlich ausgelegt werden. Der Bau- und Umweltausschuss stimmt dem Entwurf zur Aufstellung des Bebauungsplans unter Berücksichtigung der Änderungsvorschläge zu.
Kann ein Garagen- und Maschinengebäude nachträglich genehmigt werden, wenn der Bau schon abgeschlossen ist? Nein, findet Stefan Zeller. Mit Bezug auf den gleichen Antrag bei einer zurückliegenden Sitzung sagte er: „Da hat im Juni schon nix gepasst“. Erst einmal zu bauen und dann zu schauen, was passiert, sei das falsche Signal. „Wir schaffen einen Präzedenzfall.“ Allen war klar, dass die Angelegenheit, wie sich Thomas Roßmann ausdrückte: „nicht richtig gelaufen ist“. Trotzdem plädierte er dafür, den Bau stehen zu lassen. Das fand auch Stadtratskollege Michael Engl: „Er braucht schlicht und einfach das Gebäude und die Fläche ist sowieso versiegelt.“ Auch Bauer wollte einen Abriss verhindern, kündigte aber spürbare Sanktionen für den Besitzer an. Mit zwei Gegenstimmen wurde der Bau nachträglich genehmigt.
Insgesamt wurden elf Bauanträge vom Ausschuss behandelt. Über 15 weitere Anträge, denen gemeindliches Einvernehmen durch den Bürgermeister erteilt werden kann, wurde das Gremium informiert. Unter anderem wurde die Verlegung einer Spielothek von der Eschlkamer in die Bräuhausstraße nicht genehmigt, „weil die Spielstätte aufgrund der Größe im Mischgebiet nicht zulässig ist.“
Genehmigt wurde der Bauantrag von Michael Weber auf Errichtung einer Waschboxanlage in Furth im Wald, Nähe Böhmerstraße. Laut Weber soll die Anlage Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen. Auf seinem Grundstück befindet sich auch die Baustelle des Schnellrestaurants McDonalds. Laut Pressestelle des Unternehmens ist der Baubeginn umgehend geplant, die Fertigstellung soll im Frühjahr 2024 erfolgen.
McDonalds 2.0
Das Lokal wird 34 Parkplätze, 115 Sitzplätze im Innen- und 68 Sitzplätze im Außenbereich haben. Laut Pressesprecher soll das Objekt ein Restaurant der Zukunft werden, das ein komplett neues Erlebnis schaffen soll. Unter anderem soll das neue Küchenkonzept Gästewünsche individuell und digital bedienen.
Genehmigte und abgelehnte Vorhaben
Abgelehnt wurden: Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage, Osbühl: Widerspricht dem Flächennutzungsplan, verfestigt eine Splittersiedlung, liegt im Landschaftsschutzgebiet. Tekturantrag auf Neubau einer Garage als Abstellmöglichkeit für private Pkw, Anhänger und Kleintraktor Nähe Sagweg: Im Jahr 2022 war das Vorhaben, damals deutlich kleiner, genehmigt worden. Nun sollte es von 146 auf 246 Quadratmeter vergrößert werden und passt nicht mehr in die Eigenart der näheren Umgebung.
Genehmigt wurden: Vorbescheid auf Erweiterung eines im Außenbereich bestehenden Gewerbes um ein Wohnhaus in Grub; Vorbescheid auf Ersatzbau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage , Blätterberg; Baugenehmigung auf Ertüchtigung einer bestehenden Biogasanlage, Grasmannsdorf; Umnutzung eines Wohngebäudes in Ausstellungsgebäude, Anbau einer Fluchttreppe und Gebäudeabbruch, Lagerplatz; Geländeauffüllung in Gschwand; Ersatzbau Carport, Schafberg; Anbau Holzlager (15t), Oberrappendorf.