Es wurde in einigen Teilen des Landkreises Cham eine stürmische Samstagnacht. Die Prognosen hatten schon am Nachmittag darauf hingedeutet, dass sich das schwül-warme Sommerwetter in kräftigen Gewittern entladen wird. Mit voller Wucht getroffen hat das Unwetter das Gebiet um die Gemeinden Traitsching und Zandt.
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Gegen 20 Uhr taten sich im KBM-Bereich Zell die ersten Einsätze auf. So wurden die Wehren Zell, Mainsbauern, Michelsneukirchen und Schillertswiesen zu umgestürzten Bäumen auf Straßen alarmiert. Schon bald zog das Unwetter weiter, dabei hatte vor allem die Kreisstadt Cham Glück, dass die Gewitterzelle nicht direkt in die Stadt zog und Auswirkungen auf das Volksfest hatte, sondern sie nur am Rande streifte.
Hagel und orkanartige Böen
Um 20.28 Uhr war das Einsatzaufkommen allerdings so groß, dass durch die Leitstelle in Regensburg die Kreiseinsatzzentrale in Cham alarmiert wurde, wie die Feuerwehr in einer Pressemitteilung informiert. Denn das Unwetter traf mit großkörnigem Hagel (um drei Zentimeter große Körner) und teils orkanartigen Böen die Ortschaften um die Gemeinden Traitsching und Zandt mit voller Wucht. Alarmierungen bis in die Nacht hinein im Minutentakt waren die Folgen.
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Auch die Bereiche um Zandt und Birnbrunn, Altrandsberg und Neuhaus blieben nicht verschont. Auf der Kreisstraße CHA3 von der B20 kommend bis nach Birnbrunn legte der Sturm reihenweise Bäume um. Die Straßen in diesem Bereich waren unpassierbar.
Auch zwischen Weihermühle und Dietersdorf war kein Durchkommen mehr möglich. Hunderte Bäume mussten die Einsatzkräfte bis tief in die Nacht hinein entfernen. Bäume stürzten auch auf Strom- und Telefonleitungen, im Bereich zwischen Traitsching und Zandt fielen der Strom sowie die Telefonleitung längerfristig aus. Der Kreisbauhof wurde zur Unterstützung und zur Sperrung einzelner Straßen hinzugezogen. Gegen 22.30 Uhr wurde auch Vollalarm für das THW Cham ausgelöst, welches die Einsatzkräfte der Feuerwehr unterstützte.
Doch es blieb nicht nur bei umgestürzten Bäumen, in Sattelpeilnstein deckte der Sturm ein Dach ab, die Feuerwehren aus Cham und Sattelpeilnstein zusammen mit einem Zimmereibetrieb sicherten dieses mit Planen. Auch ein Brand wurde in diesem Bereich gemeldet, dies war aber ein Fehlalarm. Hinzu kamen Brände aufgrund umgestürzter Bäume in Stromleitungen.
Baum traf Einsatzfahrzeug
Besonders getroffen hat es die Gemeinde Zandt im Bereich Nasting. Unzählige Bäume stürzten in Privatgrundstücken um, wohin die Feuerwehren zu Hilfe eilten. Einen großen Schock erlebte die Feuerwehr Wolfersdorf, denn das Einsatzfahrzeug wurde von einem umfallenden Baum getroffen, es wurden aber keine Einsatzkräfte verletzt.
Welche Schäden der kurze, aber massive Hagelschauer angerichtet hat, zeigte sich am Sonntagmorgen bei Tageslicht. Maisfelder wurden durch den Hagel komplett zerstört, in einigen Waldbereichen hatte der Sturm Bäume wie Steichhölzer umgedrückt. Seit Sonntagvormittag waren die Einsatzkräfte im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen. Zur Beseitugng umgestürzter Bäume auf der B20 wurden in kurzer Abfolge die Wehren aus Sattelbogen, Sattelpeilnstein, Loifling und auch Schorndorf alarmiert.
Mittlerweile hatte Kreisbrandrat Mike Stahl die Kreiseinzatzzentrale in Cham besetzen lassen. Als Letzte im Landkreis traf das Unwetter das Gebiet um Zandt, Altrandsberg und Wolfersdorf, wohin die Wehren zu umgestürzten Bäumen alarmiert wurden. Gegen 22 Uhr wurde auch noch Vollalarm für das THW Cham ausgelöst, die die Wehren bei den Aufräumarbeiten unterstützte. Ein gemeldeter Trafobrand und Brandgeruch in einem Wohnhaus bei Sattelbogen tauchen ebenfalls noch in der Einsatzstatistik auf. Unterm Strich kann festgehalten werden, dass der Landkreis am Samstag mit einem blauen Auge davongekommen ist.
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