Großeinsatz am Dienstag
Mann (42) läuft mit Messer und „starrem Blick“ durch Chamerau – Mutter mit Kindern bedroht

02.07.2024 | Stand 02.07.2024, 17:27 Uhr |

Zehn Streifenbesatzungen waren in Chamerau im Einsatz. Foto: imago images

Zu einem größeren Polizeieinsatz in Chamerau (Landkreis Cham) kam es am Dienstagmorgen, als bei der Inspektion in Bad Kötzting ab 8.35 Uhr mehrere Anrufe eingingen. Die Anrufer berichteten von einem Mann, der auf dem Radweg aus Richtung Cham kommend mit einem Hund spazieren ging und dabei gut sichtbar ein größeres Messer mit starrer Klinge in der Hand hielt.



Aktiv angegriffen hatte der Mann niemanden, doch soll er auf seinem Weg immer wieder auch in die Fenster von Firmen geschaut haben, wobei sein Blick starr gewesen sei, wie Christian Pongratz, Leiter der PI Bad Kötzting auf Nachfrage unserer Mediengruppe erklärt. Aufgrund der ersten Meldungen, und auch, weil sich der Mann über die Tankstelle und weiter ins Ortsinnere in Richtung des Bereiches bewegte, wo sich auch Kindergarten und Schule befinden, wurde durch die PI Bad Kötzting Unterstützung von Streifenbesatzungen aus dem gesamten Landkreis angefordert – zehn Fahrzeuge seien es insgesamt gewesen, so Pongratz. Auf Höhe der Tankstelle begegnete der 42-Jährige, der im Altlandkreis Kötzting wohnt, einer jungen Mutter mit zwei Kleinkindern. Nachdem das einjährige Mädchen den Hund angesprochen hatte, ging der Mann mit „starrem Blick und in bedrohliche Weise mit dem Messer in der Hand, ohne ein Wort zu sagen, auf die junge Familie zu – zeigte ihnen sein Messer und wandte sich dann wieder von ihnen ab“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei am späten Vormittag. Die junge Frau habe sich in die Tankstelle begeben und tätigte ebenfalls den Notruf.

Mann hatte Messer wegen „Autos und Wölfen“ dabei



Nach knapp einer Stunde habe der Einsatz beendet werden können, ohne dass Personen zu Schaden gekommen seien. Der 42-Jährige ließ sich auf Höhe der Regenbrücke widerstandslos durch Beamte der PI Cham festnehmen, wie Pongratz sagt. Der Mann habe sich nach eigener Aussage „gegen Autos und Wölfe“ schützen wollen. Der Mann sei bei der Polizei bereits bekannt, so der PI-Leiter weiter. Der starre Blick sei wohl auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen, weshalb der Mann nach Vorstellung beim Gesundheitsamt Cham in das Bezirksklinikum Regensburg eingewiesen worden sei. Zudem sei ein Strafverfahren gegen ihn wegen Bedrohung eingeleitet worden.

Lesen Sie auch: Drei evangelische Gemeinden werden zusammengelegt

Pongratz lobt in diesem Zusammenhang die vielen Hinweise aus der Bevölkerung, wo bei eine Frau dem Mann sogar in großem Abstand gefolgt sei und so den Kollegen genaue Angaben über seine aktuelle Position habe machen können. Auch Bürgermeister Stefan Baumgartner sei umgehend informiert worden, damit mit ihm weitere Schritte hätten abgesprochen werden können, die allerdings nicht notwendig gewesen seien.

Die Polizei bittet Personen, die bedroht wurden oder sich gefährdet gefühlt haben, oder auch anderweitige sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer (0 99 41) 9 43 10 zu melden.

Zu den Kommentaren