Goldenes Buch
Großer Ehrenabend mit Festredner: Gemeinde Weiding würdigt Ehrenamt und Sport

17.11.2023 | Stand 17.11.2023, 8:00 Uhr |

Sie sind beispielgebend für langjähriges Ehrenamt in den Vereinen der Gemeinde Weiding. Gemeinde und Ehrengäste lobten dieses unbezahlbare Engagement am Mittwochabend. Fotos: Maria Schönberger

Es ist eine würdige, festliche und vor allem auch musikalische Feierstunde gewesen. „Ein Abend vom Feinsten“, war aus vielen Mündern zu hören. Die Gemeinde Weiding hat am Mittwoch im Rahmen eines Ehrenabends zahlreiche Vereinsmenschen und Sportler, die sich mit Herzblut für ihren Verein engagieren, in den Mittelpunkt gestellt.

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Zusätzlich nutzten die Vertreter der Gemeinde die Gunst der Stunde, um zusammen mit Ehrengast und Festredner Theo Zellner, der viele Jahre das Ehrenamt des Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes bekleidete, auch ganz besondere Blutspender auszuzeichnen. Diese Auszeichnungen nahm Zellner selbst vor, BRK-Mitarbeiterin und Gemeinderätin Lydia Amann unterstützte ihn dabei. Die Freude stand Bürgermeister Daniel Paul und Stellvertreter Alwin Schlamminger ins Gesicht geschrieben, auf ein volles Haus zu blicken. Fleißige Hände haben den großen Sitzungssaal des Rathauses in einen schön geschmückten Konzert- und Veranstaltungsraum umfunktioniert.

Dinnermusic begeistert

Und für den musikalischen Rahmen konnte keine geringere Gruppe als die Dinnermusic der Landkreismusikschule gewonnen werden. So bekam der Abend auch in dieser Hinsicht eine besondere und schwungvolle Note. Ein herzlicher Gruß des Rathauschefs galt vor allem dem Ehrengast des Abends, Altlandrat und Präsident a. D. Theo Zellner. Im Mittelpunkt stünden heute zweifelsfrei jene Menschen aus der Gemeinde, die mit Engagement und unentgeltlichem Einsatz das Vereinsleben der Chambtal-Kommune und der Pfarrgemeinde Dalking seit Jahren mit Leben erfüllen, stellte Paul eingangs heraus. Dies sei zum einen in Sachen Ehrenamt und zum anderen auch was die sportlichen Erfolge angehe. Beides gelte es heute auch aus kommunaler Sicht zu würdigen und zu ehren. Das Ehrenamt und das Freiwillige hätten für die Gemeinde schon immer einen besonderen Stellenwert.

Die Gemeinde ist in ihrer jetzigen Form heuer 45 Jahre alt geworden, blickte der Bürgermeister zurück. Weiding war seit der Gebietsreform 1978 stets bemüht, die Ortschaften der einstigen Gemeinden zusammenzuführen. Und wie könnte das besser gelingen, als mit den Vereinen. Denn Feuerwehren, Schützen- und Sportvereine zögen über die Dorfgrenzen hinaus gemeinsam an einem Strang. Das vielfältige Vereinsengagement so vieler, sowohl kirchlich als auch weltlich, sei Aushängeschild einer Gemeinde, hob er lobend hervor. Die Gemeinde könne das nur begleitend unterstützen, das Gros der unentgeltlichen Arbeit leisten die Mitglieder selbst, stellte Paul dankbar heraus.

Nach einem Musikstück der Dinnermusic galt die Aufmerksamkeit dem Ehrengast des Abends, Theo Zellner. Dieser bekannte eingangs, dass er heute mit Freude nach Weiding gekommen sei. Und er fesselte die Zuhörer mit seinen treffenden Worten. Demokratie könne ohne Ehrenamt nicht funktionieren, die Eigenverantwortung der Bürger sei wichtiger denn je. Er erinnerte dabei an die einstige DDR, in der von oben alles diktiert war und niemand mehr eine Eigenverantwortung zu entwickeln brauchte. Oft höre und lese man in den Medien von einem Riss, der durch die Gesellschaft gehe, die Vereine seien es, die hier eine gesellschaftliche Spaltung verhindern.

Ärmer ohne Ehrenamt

Die ehrenamtlichen Leistungen seien zweifelsfrei die Wurzeln unserer Gesellschaft, stellte Zellner lobend fest und dankte dabei der Gemeinde, einen solchen Abend veranstaltet zu haben. Mit diesem „wichtigen Signal“ rücke man das Ehrenamt in den Mittelpunkt und trage dieses Engagement so vieler Einzelner nach außen. Er erinnerte auch an den Glücksfall des Landkreises, einst den „Treffpunkt Ehrenamt“ ins Leben gerufen zu haben. Die drohende Gleichgültigkeit für dieses wertvolle Tun und Handeln in den Vereinen dürfe niemals Raum ergreifen, appellierte der Ehrengast. „Die Gesellschaft wäre ohne Ehrenamt sehr arm“, darum gelte es, sich mit Leidenschaft weiterhin ehrenamtlich im Verein und darüber hinaus zu engagieren. Unter dem Applaus der Gäste schloss Zellner seine Ausführungen.

Auch Altbürgermeister Karl Holmeier brachte seine Freude über diesen Abend zum Ausdruck. Wie groß sei die Sorge gewesen, dass sich das Vereinsleben nach den Jahren der Pandemie nicht mehr erholen werde. Gott sei Dank habe sich das nicht bewahrheitet, die Vereine, die Vorstandschaften und ihre Mitglieder hätten auch in dieser schwierigen Zeit zusammengehalten und die Aktivitäten und das Engagement nun wieder vollumfänglich hochgefahren. Viele, die heute geehrt würden, hätten zu seiner Amtszeit ihr Vereinsengagement begonnen, so Holmeier. Darum freue es ihn, dass er auch heute Glückwünsche und Dankesworte aussprechen dürfe. Bayerische Schmankerl und ein kleines kaltes Buffet warteten schließlich auf die Gäste, bei vielen Gesprächen und mit Untermalung durch die Dinnermusic ließ man den Abend Revue passieren.

Ein Höhepunkt des Ehrenabends am Mittwoch war die Eintragung von Konrad Schreiner ins Goldene Buch der Gemeinde. Der Gemeinderat hatte im Oktober 2019 einstimmig beschlossen, Konrad Schreiner zum Ehrenbürger der Gemeinde zu ernennen. Überreicht wurde einst die Urkunde zum 60-jährigen Jubiläum der Marienkirche Weiding. Mit einer persönlichen Widmung sowie unter dem Applaus der Gäste trug sich der sichtlich gerührte Ehrenbürger anschließend ins Goldene Buch der Chambtal-Kommune ein.

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