Im Chamer Rundfunkmuseum findet für die gesamte Landkreisbevölkerung das ersten Museumsfest seit der Neueröffnung im vergangenen Oktober. Am Samstag und Sonntag gibt es jeweils von 13 bis 17 Uhr ein Feuerwerk an Attraktionen und Vorführungen, die die ganze Familie begeistern werden. Für Kinder in Begleitung Erwachsener haben die Verantwortlichen ein spezielles Kinderprogramm vorbereitet.
Es gibt eine Verlosung von 20 Radios, Samstag und Sonntag je zehn. Jede Eintrittskarte ist dabei ein Los. Es handelt sich um kleine, batteriebetriebene Werberadios aus den 1970er/1980er Jahren, natürlich in Funktion. Diese Radios haben inzwischen Kultstatus und sind sehr gefragt.
Live-Radio auf der Bühne
Ein sechsköpfiges Team von Moderatoren und Sendetechnikern des Bayerischen Rundfunks und des Hessischen Rundfunks wird unter der Regie von Andreas Knedlik und Jürgen Kolb – beide Mitglieder im Förderverein des Rundfunkmuseums – an beiden Festtagen, jeweils von 12 bis 18 Uhr, eine Live-Show auf der Bühne im Veranstaltungssaal veranstalten. Dabei gibt es Interviews, Quiz mit Gewinnmöglichkeit, viel Musik, Erfüllung von Musikwünschen und einige Überraschungen. Die Sendung wird über den Mittelwellensender des Museums und über Kurzwelle übertragen. Bei der Anfahrt im Autoradio 801 kHz einstellen und man ist live dabei.
Lesen Sie hier: Geplatzter Rückflug verlängerte für acht Chamer den Malle-Urlaub um nervenaufreibende Nächte
Auch das Programm für die junge Generation hat es in sich: Die Faszination Mikrofon – die eigene Stimme hören, moderieren, singen, diskutieren, im Museumsstudio oder live auf der Bühne unter Anleitung von Profis, die legendäre Bluebox – Schnappschüsse vom virtuellen Aufenthalt an berühmten Orten, Roboterkämpfe – spektakulär aber ungefährlich, eine Kinderradio-Show in der neuen Sonderausstellung und natürlich Physik und Technik im Erdgeschoss zum Anfassen
Zu jeder vollen Stunde startet eine spektakuläre Hochspannungsshow um 14, 15 und 16 Uhr. Es gibt Führungen durch den Physiklehrpfad zum Mitmachen, Erleben, Staunen, Selbst aktiv werden könne die Besucher an über 100 Mitmachstationen und ganz neu: Es gibt eine Messstation für Radioaktivität in Lebensmitteln – die Besucher können Ihre Schwammerl mitbringen.
500 Spezialradios
Seit kurzem verfügt das Rundfunkmuseum über 500 Spezialradios aus den 1970er/1980er Jahren, die Kinder- und Erwachsenenaugen strahlen lassen. Ob Coladose, Maggiflasche, Kabapackung, Violine, Klosettrollenhalter oder Autoscooter – alles Radios, die spielen. Die Stars im Museumsorchester können sogar beim Singen die Lippen bewegen. An den beiden Festtagen werden insgesamt 20 solche Geräte verlost.
Ebenfalls ganz neu sind 250 ausgesuchte Radios mit exklusiven Designs aus Amerika, Kanada, England, Frankreich, Italien, Belgien, Dänemark, Österreich, Schweiz, Ungarn und Schweden. Diese sind in einer Sonderausstellung in zwei Räumen im Obergeschoss des Museums zu bewundern. Interessant für Fachleute und Laien sind die unterschiedlichen Designs in den einzelnen Ländern und die Entwicklung über einen Zeitraum von ca. 50 Jahren.
Die große Amateurfunkabteilung im Obergeschoss des Rundfunkmuseums ist einzigartig in ganz Europa und zeigt die Entwicklung von den ersten Anfängen bis in die Gegenwart, mit allen technischen Finessen. Das Funker-Team um Kurator Günter Bauer hat eine große Show vorbereitet, die nicht nur Funkamateure, sondern auch funktechnische Laien und sogar Kinder begeistern wird. Auch hier ist ganz nebenbei sehr viel zu lernen.
Museumsführer begleiten auf einer nostalgischen Zeitreise über 150 Jahre von den ersten Anfängen der mechanischen Schallaufzeichnung bis in die Gegenwart. Es gibt dabei viel Geschichte und Geschichten sowie Tondokumente der jeweiligen Epoche, die aus Originalexponaten ertönen. In den historischen Räumen kann jeder Besucher mit der Musikbox im Informationssystem seine Lieblingsschlager der damaligen Charts hören.
Musikgenuss der Extraklasse findet man in einem separaten Raum, der vom Drahttongerät über absolute Spitzentonbandgeräte bis zu professionellen Digitalgeräten alles enthält. Hier können Lautsprecher getestet und Techniken verglichen werden. Eine Couch lädt zum Verweilen ein.
Wie in allen Abteilungen des Chamer Rundfunkmuseums lebt auch der große Bereich der Studio- und Sendetechnik mit Originalexponaten vom Bayerischen Rundfunk, vom Hessischen Rundfunk und vom Südwestfunk. Alles ist in Funktion, auch das Original-Gottschalk/Jauch-Mischpult, oder das größte Museumsexponat, der legendäre, letzte deutsche Mittelwellensender aus München Ismaning, auf 801 kHz.
fea
Artikel kommentieren