„Eine Institution verabschiedet sich in den Ruhestand“, so die Bürgermeister Josef Marchl und Max Schmaderer für die Gemeinden Traitsching und Schorndorf unisono zum Abschied von Hans Eckmann. Der angehende Ruheständler leitete 37 Jahre lang die Geschäftsstelle Wilting der Sparkasse im Landkreis Cham und seit 2020 als Leiter des Beratungscenters auch die Geschäftsstellen in Schorndorf und Janahof.
Schweren Herzens müsse man sich von einem Mitarbeiter verabschieden, der „große Spuren hinterlassen hat“, so der Vorstandsvorsitzende Franz Wittmann. Gleichzeitig könne man diese Verantwortung in die Hände von Daniel Groitl legen und mit einem jungen dynamischen Mitarbeiter ein Eigengewächs der Sparkasse fördern.
Große Spuren hinterlassen
Wittmann zeigte sich am Nikolaustag erfreut, dass er neben der gesamten Belegschaft des Beratungscenters Wilting auch die Bürgermeister Josef Marchl (Traitsching) und Max Schmaderer (Schorndorf) im Gasthaus Luger in Penting begrüßen konnte. Zum einen gelte es, Eckmann zu verabschieden, der am Jahresende in den Ruhestand geht, und gleichzeitig darum, mit Groitl seinen Nachfolger als Leiter des Beratungscenters vorzustellen. Eckmann habe in den zum Beratungscenter gehörenden Geschäftsstellen Wilting, Schorndorf und Janahof große Fußspuren hinterlassen, so Wittmann. Er sei sich aber sicher, dass Groitl dazu ebenfalls in der Lage sei, weshalb ihn der Vorstand auch zum Nachfolger bestellt habe.
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Sparkasse: Eckmann war das Gesicht vor Ort
Vetriebsdirektor Rainer Stadler betonte, dass die Verabschiedung Eckmanns sowohl eine freudige wie auch eine schmerzhafte Komponente beinhalte. Das Beratungscenter Wilting sei ohne Eckmann schwer vorstellbar. Der angehende Ruheständler sei in der Gemeinde auch ehrenamtlich tief verwurzelt und bringe in allen Bereichen eine hohe Fachkompetenz mit. Er habe dabei stets den Kunden in den Mittelpunkt gestellt und hier absolute Vertrauenswürdigkeit verkörpert. Als Gesicht der Sparkasse vor Ort könne man ihm dafür gar nicht genug danken, so Stadler.
Aus den vielen Bewerbungen als Nachfolger sei Daniel Groitl positiv herausgestochen. Dass man einem Eigengewächs der Sparkasse diese verantwortungsvolle Tätigkeit übergeben kann, freue ihn umso mehr, so Stadler. Die gesamte Führung der Bank sei von dieser Entscheidung zu 100 Prozent überzeugt. Mit seinen 24 Jahren sei Groitl der lebende Gegenbeweis bezüglich aller negativer Eigenschaften, die der Generation Z nachgesagt werden, so Stadler. Für diese Tätigkeit bringe Groitl genauso wie Eckmann Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Kundenorientierung mit und strahle dieselbe Ruhe aus.
Bei den ersten Treffen der Führungskräfte in der Sparkasse hätten alle feststellen können, Groitl sei „kein Lautsprecher“, aber was er sage, habe Hand und Fuß. Die Mitarbeiter im Beratungscenter bekämen einen guten Chef. Stadler sprach die Hoffnung aus, dass die Kunden ihm – wie seinem Vorgänger – das Vertrauen schenkten.
Eckmann bedankte sich bei seinen Chefs für das Vertrauen, die Unterstützung und die fantastische Zusammenarbeit. „So macht das Berufsleben Spaß, und ich kann mich im Wissen um einen guten Nachfolger beruhigt in den Ruhestand verabschieden“, sagte er.
Vorgänger „viel abgeschaut“
Nachfolger Daniel Groitl stellte sich vor. 2017 kam er als Auszubildender zur Sparkasse und ihm sei schnell klar gewesen, er wolle mit den Kunden arbeiten. Inzwischen habe er sich weitergebildet und den Sparkassenfachwirt absolviert. Derzeit befinde er sich in der Ausbildung zum Sparkassen-Betriebswirt. Er dankte seinem Vorgänger Eckmann, von dem er sich fachlich wie persönlich „viel abschauen“ konnte.
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Bürgermeister Marchl bedankte sich für Traitsching bei Eckmann für die geleistete Arbeit und die persönliche Zusammenarbeit. Dieser stehe in der Gemeinde wie kein anderer stellvertretend für die Sparkasse. Darüber hinaus sei er auch privat stark engagiert: 30 Jahre im Gemeinderat, davon 24 Jahre als 2. Bürgermeister. Als Kirchenpfleger und bei zahlreichen Ehrenämtern in den Vereinen vor Ort glänze er mit seiner ruhigen und souveränen Art. Für die Gemeinde sei es ein äußerst positives Zeichen, dass die Sparkasse im Ort vertreten bleibt, zumal die Kommune eine sehr positive Entwicklung nehme.
Bürgermeister Schmaderer stellte für Schorndorf fest, dass Sparkasse und Kommune seit Jahrzehnten zusammengehörten. Die Zusage des Sparkassenvorstandes zum Erhalt der Geschäftsstellen sei wahrlich ein tolles Nikolausgeschenk. Der Aufbau einer langfristigen Kundenbindung brauche Vertrauen, und das habe Eckmann in sehr menschlicher Art und Weise verkörpert. Gleichzeitig gratulierte Schmaderer dem Sparkassenvorstand zur guten Wahl des Nachfolgers.
Ein interessantes Berufsleben
Hans Eckmann blickte auf 47 Jahre und vier Monate Sparkassenlaufbahn zurück. Am 1. Januar 1988 übernahm er die Geschäftsstelle Wilting, damals noch in einem Nebenzimmer des örtlichen Gasthauses untergebracht. Im Jahr 1991 wurde das aktuelle Gebäude errichtet. Erschüttert habe ihn 1992 der Mord an Frau Stahl im gegenüberliegenden Lebensmittelgeschäft wegen 200 Mark. „Das hättest auch du sein können, zumal es in der Bank mehr zu holen gab“, so Eckmann immer noch sichtlich betroffen. Im Jahr 2020 wurde Wilting mit Schorndorf und Janahof neben den fünf Filialdirektionen zu einem von vier Beratungscentern der Sparkasse im Landkreis erhoben, und er durfte es leiten.
Seine Führungsaufgabe mit umfangreicher Beratertätigkeit darf er nun in die Hände seines Nachfolgers legen, dem er die besten Wünsche mit auf den Weg gab. Eckmann bat die Kunden, auch seinem Nachfolger ihr Vertrauen zu schenken. Das Gerücht, dass Wilting geschlossen wird, wenn der Eckmann in Rente geht, werde dann ein Gerücht bleiben, und das Beratungscenter werde es noch lange geben.
cko
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