Sanierung oder Neubau?
Herausforderung: Brücken in Treffelstein werden nach und nach erneuert

04.07.2023 | Stand 14.09.2023, 22:03 Uhr |

Die Brücken in Treffelstein sind in einem brauchbaren Zustand. Dennoch fallen hohe Kosten an. Foto: Bucher

Auf der Grundlage des Gemeinderatsbeschlusses vom 24. Januar dieses Jahres wurden die heuer im sechsjährigen Turnus wieder anstehenden Brückenhauptprüfungen vom beauftragten Büro K + U-Plan, Deggendorf , im Gemeindebereich Treffelstein durchgeführt.

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Zur Prüfung standen die fünf Brücken in Witzelsmühle Richtung Witzelsmühle, Witzelsmühle Richtung Kläranlage, Biberbach Richtung Biberbach, Biberbach Richtung Anwesen Bronold sowie die Brücke über die bayerische Schwarzach in Biberbach an.

Wie Bürgermeister Helmut Heumann informierte, lagen zu den Bauwerken frühere Prüfberichte vor. Aus den Unterlagen wurden Baujahr und Tragfähigkeit der Brücken entnommen. Die Prüfung, die vom 4. Mai bis 6. Juni erfolgte, brachte folgende Ergebnisse:

Brauchbar, aber beschädigt

Die Brücke in Witzelsmühle mit einer Gesamtnote von 2,3 befindet sich in einem befriedigenden baulichen Zustand, jedoch mit Schäden an den Haupt- und Konstruktionsbauteilen. Im Vergleich zu den früheren vorliegenden Prüfungen ist der Bauwerkszustand fast unverändert. Der Schaden an der Brücke beeinträchtigt nur geringfügig die Verkehrssicherheit. Im Rahmen einer Bauwerksinstandsetzung sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden: Schadstellen mit Bewehrungskorrosion an Über-, Unterbau und Gesims beseitigen, Betonoberflächen reinigen und Betonstahl mit Korrosionsschutz versehen und Kappenraumfugen sowie offene Stoßfugen erneuern. Risse im Asphaltbelag sollen bituminös vergossen werden. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf circa 75000 Euro.

Die Brücke in Nähe der Kläranlage ist 58 Jahre alt und wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Sie wurde mit einer Gesamtnote von 2,4 bewertet. Bemängelt wurden die Schäden infolge schlechter Qualität des Ortbetons und die Schutzeinrichtungen der Brücke. Die Standsicherheit ist gewährleistet, Schadensbeseitigung jedoch mittelfristig erforderlich. Die Kosten werden auf circa 85000 Euro geschätzt.

In einem guten baulichen Zustand mit einer Gesamtnote 1,5 befindet sich die Brücke über den Biberbach. Hier sollte jedoch der Bewuchs und die Unterspülungen und Auswaschungen an den Kolkschutzriegel sowie die Abplatzungen in der Korosionschutzbeschichtung beseitigt werden.

Die Brücke in Biberbach in Richtung Bronold mit einer Gesamtnote von 2,3 befindet sich in einem befriedigenden Bauzustand mit „normalen“ Schäden an den Haupt- und Konstruktionsbauteilen. Im Rahmen einer Bauwerksinstandsetzung sollten die Gesimse vollständig abgebrochen und erneuert werden. Das Geländer sollte vollständig durch ein Füllabstandgeländer mit Verankerung ersetzt werden. Zudem ist der Fahrbahnbelag vollständig zu erneuern. Geschätzte Kosten: 145000 Euro. Im Ratsgremium war man der Meinung, dass ein Neubau sinnvoller wäre.

„Normale“ Schäden weist die Brücke über die Schwarzach Nähe Reiterholz auf. Das Bauwerk mit einer Gesamtnote von 2,3 befindet sich in einem befriedigenden baulichen Zustand. Im Rahmen einer Bauwerksinstandsetzung sollte der Überbau neu abgedichtet und die Abplatzungen an der Untersicht profiliert werden. Das Geländer sollte durch ein Füllabstandgeländer ersetzt werden. Vor weiteren Auswaschungen sind die Widerlager mit Kolkschutzriegeln zu schützen. Geschätzte Kosten: 55000 Euro.

Der Gemeinderat nahm die einzelnen Prüfberichte zur Kenntnis. Da die Verkehrssicherheit noch gegeben ist, besteht kein akuter Handlungsbedarf. Das Gremium sprach sich dafür aus, die Schäden in den nächsten Jahren Zug um Zug zu beseitigen. Bei der Beratung wurde auch zum Ausdruck gebracht, ob nicht wegen der hohen Instandsetzungskosten nicht ein Neubau einzelner Brücken sinnvoller ist, sofern er gefördert werde.

Keine Straßenbeleuchtung

In der Februarsitzung dieses Jahres wurde der Antrag auf Errichtung von Solarleuchten bei Altenried 3 behandelt. Die Entscheidung sollte nach einer Ortseinsicht getroffen werden. Die Ortseinsicht wurde durch den Gemeinderat im April dieses Jahres durchgeführt. Nach der Ortseinsicht kam das Ratsgremium überein, derzeit eine Erweiterung der kommunalen Straßenbeleuchtung für die Anwesen Altenried 3 und 4 nicht vorzunehmen. Die Begründung: Durch eine ausreichende Beschilderung vor Ort und die Einpflege in digitale Kartendienste ist die Erreichbarkeit für Rettungsdienste und Feuerwehreinsatzkräfte ausreichend gewährleistet.

Für die Gemeinde fand bezüglich des Wegeausbaus in Birkhof ebenfalls eine Ortseinsicht nach einer Vermessung in 2022 für Flurnummer 311/24 und 311/25 Gemarkung Treffelstein zur weiteren Beratung statt. Flurnummer 311/25 ist bereits nach Beschluss des Gemeinderates als Tauschgrundstück verkauft worden. Die Vermessung erfolgte durch das Vermessungsamt Cham mit einer Gesamtfläche von 17230 Quadratmetern. Die Eintragung in das Grundbuch ist zum 5. 12. 2022 erfolgt. Die verkaufte Fläche soll, wie durch den Gemeinderat festgelegt, ohne den erfolgten Einbau von angelegten Wegen dem Eigentümer übergeben werden. Bürgermeister Heumann hat nach Ortseinsicht den Kostenaufwand für den Wegeausbau auf Flurnummer 311/25 Gemarkung Treffelstein ermittelt. Die Menge des notwendigen Erdreiches beläuft sich auf 480 Kubikmeter (48 Lkw-Ladungen). Es werden circa 30 Stunden für Lkw und 20 Stunden für Baggerarbeiten veranschlagt. Der Gemeinderat erteilte seine Zustimmung.

Einem Bauantrag und zwei Anträgen auf Beanspruchung von gemeindlichem Grund in der Silberseestraße 5 und 18 wurden das Einvernehmen erteilt. Der Bauantrag für einen Anbau eines Carports in Treffelstein, Hofgarten 2 befindet sich im Dorfgebiet ohne bebauungsplanrechtliche Festsetzung. Zugestimmt wurde auch der Pflasterung des gemeindlichen Grundes beim Anwesen Silberseestraße 18 durch den Grundstückseigentümer. Zustimmung gab es auch zur Pflasterung mit Rasengittersteinen des gemeindlichen Grundes auf Flurnummer 458 beim Anwesen Silberseestraße 5 durch den Grundstückseigentümer. Der Gemeinde entstehen keine Kosten.

Der Bürgermeister berichtete zudem über den Einbruchschaden in der Mehrzweckhalle und im Kindergarten. Der Gesamtschaden ist auf 14000 Euro beziffert. Ein Sachverständiger für die Versicherung war zur Ermittlung des Schadens vor Ort. Das Ergebnis steht noch aus.

wbf



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