Biathlon
Herbert Unnasch informierte über den Ausbauzustand des Hohenzollern Skistadions

28.09.2023 | Stand 28.09.2023, 11:00 Uhr |

Die Stadionbetreiber, Bürgermeister und Mitglieder der Vorstandschaft des Fördervereins bei der Stadionbesichtigung. Foto: Maria Frisch

Der Mitgliederversammlung des Fördervereins Skilandesleistungszentrum Arber ging am Montagabend eine Besichtigung des Biathlonstadions voraus, bei der der Geschäftsführer der Arberland Betriebs gGmbH, Herbert Unnasch, den Ausbauzustand erläuterte, aber auch eine „Wunsch- und Bedarfsliste“ nannte.

Allerdings könne die Betreibergesellschaft sich diese nur im Rahmen vorhandener Finanzmittel erfüllen, die man sich erst mit der Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen verdienen müsse.

Schnee unter Hackschnitzel

Das Skistadion mit B-Linzenz verfüge aktuell über 25 Beschneipunkte – im Stadion und auf den Strecken. Seit drei Jahren unterhalte der Betreiber auch ein Schneedepot mit cirka 5000 Kubikmetern, das durch eine dicke Hackschnitzel-Auflage mit rund 70 Prozent „übersommert“. Je nach Witterung können diese Reserven bereits im November ausgebracht werden, damit die Nachwuchsathleten trainieren können. „Grundsätzlich sind wir gut ausgestattet, aber wir möchten beispielsweise das Schneedepot vergrößern“, gab Unnasch einige Vorhaben preis, sofern es die Finanzen zulassen.

Je nach Kategorie „bayerisch, deutsch oder international“ werden die Pflichten der Veranstalter größer. „Wir können mithalten, aber es wird schwieriger“, gab Unnasch zu. Einerseits fehle es an Manpower, und andererseits am Maschinenpark, den der Betreiber gerne noch besser ausstatten würde. Dank der Förderung durch den Landkreis verfügt das Stadion über einen Pistenbully 400 und einen Multifunktionslader. „Eigentlich bräuchten wir noch einen Lieferwagen, einen Bagger und einen größeren Radlader“, gab der Geschäftsführer Einblick in die Wunsch- und Bedarfsliste.

Gott sei Dank gewähren sehr gute Partner wie die Firma Streicher und auch die Arberbergbahn Schützenhilfe, wenn es am Maschinenpark mangelt. Allerdings denken die Verantwortlichen auch an die Zukunft. Schließlich könnte sich bei den Unternehmen personell die Führungsebene ändern und die Nachrücker eventuell mit weniger Helfergen ausgestattet sein. Deshalb streben die Stadionbetreiber nach einem höheren Autarkiegrad. Die Auslastung sei auch bei der Wochenendbelegung im Übernachtungs-Camp zufriedenstellend.

„Wir haben von anderen Orten in Deutschland letzten Winter sogar Wettkämpfe übernommen“, blickt Unnasch zurück. Grundsätzlich müsse man aufpassen, dass einem die Betriebskosten mit jährlich rund 350000 Euro nicht überholen. Zu benennen sei hier nicht nur der Strom. Ein neuer Tiefschlag war kürzlich die Mitteilung der Bundeswehr, dass sie sich aus dem Stadion komplett zurückziehen will. Ein erfahrener Mitarbeiter werde abgezogen und ihn zu ersetzen, sei kostspielig. „Gott sei Dank gibt es vom Staat seit zwei Jahren einen Betriebskostenzuschuss von rund 100000 Euro“, nannte Unnasch einen Lichtblick. Etwas nervig fand der Geschäftsführer, dass man für „jede Kleinigkeit“ einen Bauantrag stellen müsse.

„Wir sind stolz auf das Stadion und freuen uns besonders auf die Junioren-WM im Februar 2026“, betonte der Geschäftsführer. Das Stadion bedeute unbestritten aktive Wirtschaftsförderung, weil durch überregionale Veranstaltungen viele Übernachtungen generiert werden. Hermann Brandl betonte als Vertreter der Landrätin, dass der Kreistag stets einstimmige Beschlüsse fällte.

„Wenn man sich für internationale Wettkämpfe bewirbt, muss man halt immer am Laufenden sein“, unterstrich Sepp Schneider. In Oberhof und Ruhpolding kristallisiere sich mittlerweile die Tendenz heraus, dass sie nur mehr Weltcups ausrichten wollen. „Alles andere sollen andere machen“, weiß der Stadionleiter.

Stadion mit Leben füllen

Am Arbersee sei der IBU-Cup die Höchstgrenze, was sich mit einem B-Stadion veranstalten lasse. Gleichzeitig möchte man hier den Nachwuchs nicht aus den Augen verlieren und das Stadion mit Leben erfüllen. Die neu gegründete Wintersportakademie Bayerwald (WAB) hat zum Ziel, wieder mehr junge Nachwuchstalente an den Leistungssport heranzuführen. Dazu bieten sich professionelle Strukturen, bestehend aus den drei Säulen: Wohnen, Training und Schule an. „Wir hoffen, in Zukunft mehr Sportler dazu zu bewegen, die dann im Arbersee-Stadion trainieren“, informierte Schneider, der sich gemeinsam mit Herbert Unnasch nach der Junioren-WM 2026 zurückziehen will.

kfl



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