Wie in den Vorjahren hatte auch 2024 seine Herausforderungen für den Verein Lamer Winkel, die bei der Jahreshauptversammlung am Freitag im Gasthof Stöberl zur Sprache kamen. Für Mehrarbeit sorgte der Melezitosehonig, aber auch witterungsbedingt war das Hobby nicht nur ein Honigschlecken.
Vorsitzende Antje Frisch fasste die Ereignisse seit der letzten Hauptversammlung zusammen. Sie zählte 67 Vereinszugehörige und fünf Fördermitglieder mit 499 Völkern. Die Statistik unterteile sich in 17 Damen mit 13 Völkern und 49 Herren, von denen 40 Bienenvölker besitzen sowie einem Jugendlichen.
Die Vorsitzende informierte über eine Ergänzungsversicherung, die Bienenhaus, Lagerstätten, Schleudern etc. versichert. Seit neuestem werde noch eine spezielle Unfallversicherung für Imker über die Ergo angeboten.
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Im Februar und März 2024 war es bereits ungewöhnlich warm. Antje Frisch, die seit 40 Jahren Bienen besitzt, setzte nach eigener Aussage erstmalig am letzten Märztag Völker auf. Diese mussten dann im April mit der Kälte zurechtkommen, was die Bienen nur zum Teil verkraftet haben. „Die guten Völker haben dann noch für einen schönen Blütenhonig gesorgt“, schilderte Frisch.
Nach einer kurzen Pause habe im Juni die schwarze Fichtenrindenlaus zu honigen angefangen. Der Melezitosehonig war von Juni bis August flächendeckend in ganz Bayern und über die Grenze nach Tschechien ein Problem. Die Frage war: „Wie den Honig aus den Waben herausbringen?“
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Im Endeffekt gebe es bloß die Möglichkeit, ihn herauspressen zu lassen. „Man gewinnt einen trüben, zähflüssigen Melezitosehonig, der sehr kräftig im Geschmack ist“, so die Vorsitzende, die ihn wie andere Vereinskameraden als Spezialität verkaufte. „Schließlich gibt es das Produkt nur alle paar Jahre“, begründete die Fachfrau. Somit hatten die Freizeitimker über den Sommer viel Arbeit. „Wir verbrauchten wegen des Ausschmelzens viel Wachs“, so die Rednerin. Im August trugen die Bienen vereinzelt noch einen flüssigen, dunklen und klaren Honig ein. Laut Untersuchung handelte es sich dabei um einen Tannenhonig. Die Völker hatten sehr viel Varroa. Diejenigen Kollegen, die Anfang August nicht behandelten, mussten Völkerausfälle verschmerzen.
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Antje Frisch hat im Imkerkreisverband Cham bei den Neuwahlen von der Schriftführerin zur Beisitzerin gewechselt. Hauptthema der Kreisversammlung war die Landesgartenschau. Auch der Imkerverein Lamer Winkel erklärte sich zur Mithilfe bei der Standbetreuung vom 3. bis 8. Juni und vom 23. bis 28. September bereit. Die Einweisung erteilt der Bienenzuchtverein Furth im Wald. Die Auslage bestücke man u. a. mit Kosmetik und Seifen. „Honig darf derjenige Imkerverein mitbringen, der Dienst hat, bzw. dessen Mitglieder“, informierte Frisch. Es sollen immer zwei Leute am Stand sein, wo auch Schaubienenvölker und ein Schaukasten über die Materie informiert. Die Diensthabenden sollen in Vereinskleidung auftreten. Die Freiwilligen haben für diesen Tag freien Eintritt.
Folgende Besuche sind geplant: Am 22. Mai Bayerische Honigprinzessin, am 29. Juni der Präsident des Landesverbandes Bayerischer Imker, am 6. Juli die bayerische Honigkönigin. Am 7. September ist ein Aktionstag über die Asiatische Hornisse mit dem Fachmann Thomas Beissel aus Nordrhein-Westfalen vorgesehen.
Antje Frisch thematisierte auch die Honigverfälschung. Es wurden nämlich Proben von Lebensmittelgeschäften entnommen und DNA-mäßig untersucht. Dabei stellten die Labore fest, dass der Auslandshonig großer Konzerne überwiegend gestreckt und verfälscht ist. Beim Export aus China sei dies zu einem Dreiviertel der Fall. Das führe generell zu einer Rufschädigung aller Imker.
Die Entleihung der vereinseigenen Honigschleuder erfolgt für fünf Euro Gebühr. Falls jemand eine auffällige Sichtung der Asiatischen Hornisse macht, soll er ein Foto davon an die Vorsitzenden zusenden.
Eine Antragstellung für eine Förderung für Imkereigeräte sei nur elektronisch über „iBALIS“ bis Anfang 15. April möglich.
kli
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