Am 11. Dezember kam der Gemeinderat der Marktgemeinde zur letzten Sitzung des Jahres zusammen. Außer den eingereichten Bauanträgen stand als wichtiger Tagesordnungspunkt Information über die geplante Sanierung der Ortsstraße in Kleinaign auf dem Programm. Für das beauftragte Ingenieurbüro Riedl, Furth im Wald, stellte Martin Fischer den aktuellen Stand des Projektes vor.
Erforderlich werden mehrere Maßnahmen: zunächst muss die Kanal- und Wasserleitungssanierung in Angriff genommen werden. Die inzwischen durchgeführten Voruntersuchungen haben ergeben, dass schadhafte Rohre und nicht mehr fachgerechte Anschlüsse einer umfassenden Sanierung in offener Bauweise bedürfen. Ein Inliner-Verfahren innerhalb des vorhandenen Rohrsystems ist aufgrund vorhandener Rohrbrüche als Sanierungmaßnahme nicht geeignet und unwirtschaftlich.
73 schadhafte Stellen
Insgesamt wurden 73 Schadstellen entdeckt, die sich auf ungefähr 30 Baugruben verteilen. Zudem benötigen 17 Gebäude neue Hausanschlussleitungen und beim Frischwasser sind fünf neue Schieberkreuze einzurichten. Im Zuge dieser Arbeiten werden von Seiten der Bayernwerke in Teilbereichen auch Erdkabel verlegt. Ausschreibung und Vergabe zu diesem ersten Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen. Die beauftragte Bauunternehmung Pongratz, Neukirchen b. Hl. Blut, hat den Baubeginn für März 2025 vorgemerkt bei einer veranschlagten Bauzeit von circa drei bis vier Monaten.
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Der Ausbau der Straßendecke soll im Anschluss möglichst zügig im Sommer 2025 erfolgen wobei die Anlieger-Zufahrt während der gesamten Bauzeit zu gewährleisten ist. Der Regelquerschnitt der erneuerten Straße soll künftig bis auf eine Engstelle fünf Meter betragen.
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Eine Problematik ergibt sich aus dem bestehenden Straßenunterbau, der mit 45 Zentimeter n nicht mehr den aktuellen Erfordernissen entspricht, notwendig wären 65 Zentimeter. Diese Stärke des Unterbaus wird an den Kanalsanierungsstellen eingebaut, das heißt an den Übergangsstellen würde künftig ein Risiko der Rissebildung in der Asphaltdecke bestehen.
Bei der Beseitigung der Risikostellen und Herstellung einer einheitlichen frostsicheren Unterbaudicke von 65 Zentimetern würden etwa 180 000 Euro Mehrkosten für den Straßenbau anfallen. Die geschätzten Gesamtkosten lägen dann bei circa 1,1 Millionen Euro brutto. Im Gemeinderatsgremium wurde die Herstellung des frostsicheren Unterbaus über den Gesamtbereich favorisiert.
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Bei den Bauanträgen liegt von der BürgerEnergie Bayerwald ein Antrag auf Baugenehmigung von drei Batteriespeichern mit Wechselrichtern und Trafo vor, geplanter Standort der Anlage ist Stachesried, Richtung Haselmühle. Planungsrechtlich handelt es sich um eine Baumaßnahme im Außenbereich, die jedoch privilegiert ist, da ein Batteriespeicher Teil des öffentlichen Stromnetzes ist (öffentliches Interesse). Die Anlage liegt allerdings im Landschaftsschutzgebiet, Anschlüsse an die öffentliche Wasserversorgung oder an die Abwasserbeseitigung sind nicht erforderlich. Einen Risikofaktor für die Umwelt bilden die Batterien, welche wassergefährdende Stoffe enthalten. Hierfür sind Schutzmaßnahmen vorgesehen und in einer Bürgerversammlung ist die Vorstellung des Projekts geplant. Auch eine Investitionsbeteiligung der Bürger im Rahmen einer Genossenschaft ist angedacht.
Das Gremium hat der geplanten Baumaßnahme das Einvernehmen erteilt.
Einem weiteren beantragten Projekt konnte von Seiten der Gemeinde nicht zugestimmt werden: Der Neubau eines Betriebsgebäudes für Stapler und Baumaschinen in Warzenried ist am vorgesehenen Standort baurechtlich nicht möglich, da sich der geplante Erweiterungsbau auf der nicht überbaubaren Leitungstrasse der Fernwasserleitung befindet.
Den weiteren Bauanträgen, betreffend Erweiterung der Pizzeria im Gewerbegebiet Eschlkam, Reklame-Anlage der Firma EDEKA sowie Neubau einer Werkstatt- und Maschinenhalle in Schwarzenberg konnte das Einvernehmen erteilt werden.
Außer den aktuellen Bauanträgen stand noch die Bestätigung der Feuerwehr-Kommandanten Eschlkam auf der Tagesordnung. Zum 1. Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Eschlkam wurde Matthias Pongratz bestellt, sein Stellvertreter im Amt ist Franz-Josef Meidinger. Beide erhielten die einstimmige Bestätigung des Gremiums.
Müll im Abwasser
Abschließend richtete Bürgermeister Adam noch die dringende Bitte an die Bürgerschaft, keinen Müll ins häusliche Abwasser zu entsorgen. Die Kläranlage der Gemeinde wird dadurch stark beeinträchtigt. Entsorgungs- und Instandsetzungsarbeiten erfordern unnötigen Zeit- und Kostenauwand. Dasselbe gilt für den Wertstoffhof: hier führt die Abgabe von verunreinigten Materialien dazu, dass ganze Container nicht zur weiteren Entsorgung angenommen werden können.
ker
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