Am Schwarzwihrbergring
Jede Sekunde zählt: Minicar-Fahrer gaben bei der Deutschen Meisterschaft in Rötz Gas

06.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:08 Uhr

Rennleiter Fredy Diedrich startet das erste Finale. Auf der Pole steht das Fahrzeug von Klaus Lechner. Foto: Bernd Bohlen

Minicar-Begeisterte aus ganz Deutschland waren am Wochenende nach Rötz gekommen: Auf dem Schwarzwihrbergring wurden die Deutsche Meisterschaft und der Deutschlandcup 2023 ausgetragen.

Nachdem das freie Training am Freitag wegen des Dauerregens sprichwörtlich ins Wasser gefallen war, gaben am Samstag und Sonntag alle 22 Teilnehmer richtig Gas. Auf das Rennen selbst habe der Regen der Vortage keinen Einfluss gehabt, erklärt Michael Ruhland, Vorsitzender beim Gastgeber-Verein, dem MSC Rötz: „Durch unseren guten, relativ grobporigen Asphalt hat man immer Grip.“

Der Schwarzwihrbergring war vom Veranstalter, dem Deutschen Minicar-Club (DMC) mit Sitz in Schönkirchen, ausgewählt worden, da hier bereits in der Vergangenheit Deutsche Meisterschaften erfolgreich ausgetragen worden sind – zuletzt 2016, bei einer Internationalen Deutschen Meisterschaft in der Klasse Pro 10.

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22 Teilnehmer in Rötz



Mit der Teilnehmerzahl 2023 sei der MSC Rötz zufrieden, so Ruhland, wobei man durchaus noch Kapazitäten für weitere Starter gehabt hätte. Auch etliche Zuschauer zog es am Wochenende immer wieder zum Schwarzwihrbergring. Im Vereinsheim war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt gewesen.

Die Fahrer starteten in drei unterschiedlichen Klassen: In der Klasse VG10 (Nitro Scale) wurde der Deutsche Meister gekürt, die Fahrer der Klassen VG8S (Nitro 1:8 Sport) und VG10S (Nitro 1:10 Sport) maßen sich jeweils im Deutschland Cup. Das Rennen in den Gastklassen EG8 / EG8 GT fand aufgrund nicht ausreichender Anmeldungen nicht statt.

Das freie Training musste gezwungenermaßen am Samstag Morgen nachgeholt werden, danach begannen die Vorläufe, über die die Startreihenfolge in den Finalläufen bestimmt wurde. Wegen der geringen Teilnehmerzahl waren nach Angabe von Bernd Bohlen, der die Veranstaltung für den DMC journalistisch begleitete, alle Fahrer direkt für die Finale qualifiziert. Das fehlende Training vom Freitag habe sich durchaus zunächst bemerkbar gemacht. Für diejenigen, die nicht schon am Donnerstag die Chance zum Training genutzt hatten, war am Samstag das erste Kennenlernen der Strecke. Doch schon im zweiten Trainingsdurchgang seien die Rundenzeiten in allen Klassen besser geworden, so Bohlen.

Titelverteidiger in Nitro 1:10 Scale war Melvin Diekmann vom MRG Voerde. Sein stärkster Herausforderer um den DM-Titel war der amtierende Europameister Nitro 1:0 Scale, Toni Gruber vom 1. VMSC Plauen. Er hatte sich den Titel Mitte Juni in Sizilien geholt, nach 2017 sein insgesamt zweiter EM-Titel in dieser Klasse.

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Nachdem die Vorläufe gefahren waren, stand die Einteilung für die Finale fest: Von der Pole gingen Toni Gruber (Nitro 1:10 Scale), Torsten Müller (Nitro 1:8S) und Klaus Lechner (Nitro 1:10S) in die Finale.

Weiteres Training am Sonntag



Am Finaltag startete nach einen weiteren Training Rennleiter Fredy Diedrich das Finale der Klasse Nitro 10S. Gewonnen hat es Klaus Lechner. Er fuhr 105 Runden in 30 Minuten und legte dabei 26,04 Kilometer zurück. Jan Fuß hatte als Zweiter zwei Runden Rückstand. Dritter wurde Dennis Behr mit 88 gefahrenen Runden. Während des Rennens haben die Helfer fünf Mal nachgetankt und einmal die Reifen gewechselt. Matthias Günther (Startplatz 6) siegte im Deutschland Cup Nitro 1:8S. In dem 45-minütigen Finale fuhr er 165 Runden (40,9 Kilometer). Zweiter wurde Benny Endres, Dritter Joachim Grauer. Davor schieden die Favoriten reihenweise aus, so Bohlen. Armin Baier (Startplatz 2) stellte sein Fahrzeug, in Führung liegend, mit einem Defekt in der 67. Runde ab. Torsten Müller (Startplatz 1) übernahm wieder die Spitze. Zuvor war schon Martin Eisele (Startplatz 3) in der 38. Runde ausgeschieden. In der 88. Runde traf es mit Torsten Müller wieder einen Führenden. Joachim Grauer, von Startplatz 4 ins Rennen gegangen, übernahm die Führung. Doch dann hatte auch er Probleme mit seinem Fahrzeug und fiel auf Platz 3 zurück. Teils waren es Unfälle, die die Fahrzeuge aus der Kurve fliegen ließen, fasst Michael Ruhland zusammen, oder technische Probleme, vor denen die Teilnehmer standen.

Toni Gruber gewann das Finale Nitro 1:10 Scale: Es war ein enges Rennen zwischen Gruber und Diekmann. Nach 45 Minuten und 166 Runden (41,17 Kilometer) trennten die beiden gerade einmal neun Sekunden. Der Drittplatzierte Michael Heinrich hatte einen Rückstand von 14 Runden.

Mit der Veranstaltung sei der Verein rundum zufrieden, resümiert Michael Ruhland, auch wenn niemand aus der Region auf dem Siegertreppchen gelandet sei. Wenn die Gelegenheit sich wieder bietet, will der MSC Rötz sich erneut für die Austragung einer deutschen Meisterschaft bewerben.

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