Ereignisreiches Leben
Josef Bauer feierte in Schorndorf seinen 100. Geburtstag – MMC Cham und Josefi-Verein Roding gratulierten

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 19:00 Uhr |

Josef Bauer mit den Gratulanten an seinem 100. Geburtstag Foto: Martin Stauber

Josef Bauer ist sichtlich überwältigt von den vielen Gratulanten und lieben Wünschen zu seinem Geburtstag. Und das ist nicht irgendeiner: Der Jubilar aus Nassen bei Roding hat am Dienstag in der Wohnresidenz St. Raphael in Schorndorf seinen 100. Geburtstag gefeiert.

In der Seniorenresidenz konnte er zahlreiche Glückwünsche und Geschenke im Kreise seiner Lieben entgegennehmen. Auch von der Bürgermeisterin seiner Heimatgemeinde Roding, Alexandra Riedl, von Landrat Franz Löffler, Ministerpräsident Markus Söder und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bekam er Glückwünsche.

MMC Cham und Josefi-Verein Roding gratulierten



Geschäftsführer Karl Gschwendner ließ es sich nicht nehmen, dem Jubilar zusammen mit dem Betreuungsteam um Erika Dreher, dem Pflegedienstleiter Josef Pusl mit seinem Pflegeteam von der Seniorenresidenz und vielen Heimmitgliedern persönlich zu gratulieren. Schließlich hatte Bauer bis vor einigen Jahren die verantwortungsvolle Aufgabe als Vorsitzender des Heimbeirats übernommen.

Lesen Sie auch: Rodinger „Schimmelschock“ ist der erfolgreichste Deal bisher überhaupt in der „Höhle der Löwen“

Neben den vielen Verwandten und Bekannten waren auch die Marianische Männerkongregation (MMC) Cham und der Josefi-Verein Roding vertreten, um seinem ältesten Mitglied zu gratulieren. Musikalisch begleitet wurde die Feier von Franz Graf aus Pösing und Petra Schneider vom Betreuungsteam.

Josef Bauer verlor mit sechs Jahren seine Mutter



Der Jubilar kann auf ein ereignisreiches Leben zurückblicken: Er wurde am 10. September 1924 in Pösing in einer Großfamilie geboren und wuchs in einer kleinen Landwirtschaft auf. Mit sechs Jahren verlor er seine Mutter. Schule und die Zeit bis zu seiner Einberufung waren oft nicht einfach, da er aus einer sehr christlichen und antinationalsozialistisch eingestellten Familie kam.
Mit 18 wurde er nach Prag zum Militärdienst einberufen, danach folgte der Russlandfeldzug, wo er verwundet wurde. Nach zwei Monaten Lazarettaufenthalt wurde er nach Italien versetzt und dann erneut nach Russland. Es folgte die russische Gefangenschaft, wo er unter menschenunwürdigen Bedingungen in einem Kohlebergwerk unter Tage arbeiten musste. Nach vier Jahren durfte er am 17. September 1949 in seine Heimat nach Pösing zurückkehren.

Die Bauers waren nur einmal im Urlaub



Das Anwesen seines Onkels in Nassen, dessen Ehe kinderlos geblieben war, wurde zu seiner neuen Heimat. Im April 1953 führte Bauer seine Braut Anna, geborene Schweiger aus Unterlintach, früh um 6 Uhr am Heilbrünnl zum Traualtar. Nach dem Kaffeetrinken mit der Verwandtschaft ging es dann mit der Bahn für eine Woche auf Hochzeitsreise – der einzige Urlaub während ihrer 63-jährigen Ehe, aus der vier Kinder hervorgegangen sind.

Das könnte Sie auch interessieren: Die Blauzungenkrankheit bereitet Schafhaltern im Landkreis Cham Sorgen

Mittlerweile kann sich Bauer an sechs Enkeln und acht Urenkeln erfreuen. Neben der Landwirtschaft verdiente sich der Jubilar seinen Lebensunterhalt noch bei der Baufirma Dobler in Kronwitt. Nach dem Renteneintritt übergab er das Anwesen an seinen Sohn Alfons.

Gründungsmitglied des Josefi-Vereins Roding



Im November 2016 zog der nun 100-Jährige mit seiner Ehefrau in die Seniorenresidenz Gschwendner in Schorndorf, aber seine Frau, um die er sich mehrere Jahre aufopferungsvoll kümmerte, starb nur wenige Monate später.
Heute verbringt der Jubilar, der seit seiner Jugendzeit Mitglied bei der MMC, ältestes Mitglied der FFW Mitterdorf und Gründungsmitglied des Josefi-Vereins Roding ist, seinen Lebensabend in der Wohnresidenz St. Raphael in Schorndorf.

Zu den Kommentaren