Mitgemischt in Lansing
Josef Billig aus Lohberg blickte hinter die Kulissen der Sendung „Dahoam is Dahoam“

28.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:54 Uhr

Zum Schluss gab es noch ein Abschiedsfoto vor dem Lansing-Schild. Foto: Josef Billig

„Mitmischen! in Lansing“, lautete ein Aufruf im Bayerischen Fernsehen, der Josef Billig aus Lohberghütte (Landkreis Cham) ins Auge stach. Bei der Aufforderung, sich dafür zu bewerben, hätte er eigentlich nicht ernsthaft daran geglaubt, dass er zum Zuge kommen wird. Als zwei Stunden später eine E-Mail mit der Einladung für einen Aufenthalt am 6. Juli in Dachau, Schleißheimer Straße 100, eintraf, war er zunächst überrascht, aber auch entschlossen, dorthin zu fahren.



Schon vom Drehort war der Bayerwäldler erstaunt. „Das war ein ehemaliges Firmengelände!“ Wie er vor Ort erfuhr, hatten sich 250 Menschen an der Aktion „Mitmischen! Bayern macht Programm“ beteiligt. Sie konnten in BR-Redaktionen und Studios erleben, wie Sendungen entstehen, das Programm mitgestalten und mit Verantwortlichen diskutieren. So auch bei „Dahoam is Dahoam“.

Arbeit am Set



Obwohl Josef Billig eigentlich nicht zur eingefleischten Fangemeinde zählt, weil er die Serie nur sporadisch und nicht regelmäßig ansieht, hat er in der Nachbetrachtung die Fahrt nicht bereut, wie auch andere Mitmischer, die er dabei kennengelernt hat. „Die Dreharbeiten sind viel aufwendiger, als man sich das vorstellt“, erzählt er. In dem Filmort Lansing blickte er mit vier weiteren Teilnehmern hinter die Kulissen. Dazu gehörte die Arbeit am Set, sowie in den Maskenräumen und der Kostümabteilung. „Wir brachten unsere Meinung aktiv ein, indem wir die Geschichten lesen durften und diese mit den Verantwortlichen der Sendung in einem produktiven Austausch im Lansinger Brunnerwirt diskutierten“, schildert der Lohberger Zaungast.

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Dabei entstanden gemeinsam Ideen und auch Wünsche für die Zukunft. Nach einem Mittagessen erkundete die Gruppe noch das Außendrehgelände und besuchte Kultplätze von „Dahoam is Dahoam“ – wie den Brunnerwirt-Biergarten und die Waldhütte.

Die wissbegierige Gruppe stammte aus den unterschiedlichsten Regierungsbezirken Bayerns und war bunt gemischt. Über das Treffen mit Anita Eichhorn (Tina Brenner), Silke Popp (Uschi Kirchleitner) und Christine Reimer (Monika Vogl) freuten sie sich besonders, weil sich die Schauspielerinnen ausgiebig Zeit für Fragen und Fotowünsche nahmen. Nach einem ganzen Tag mitreden und mitgestalten in Lansing waren die Mitmischer über die vielen Arbeitsschritte und Bereiche erstaunt, die in einer täglichen Serienproduktion vereint werden. „Einige Drehorte wurden ausgelagert und außerhalb angemietet“, erfuhr der Lohberger. Die Fernsehleute nahmen sich in Summe um die sechs Stunden für ihre Gäste Zeit. Auffällig war, dass hinter der Kamera eine Unmenge Leute geschäftig ihren Job versahen. Von etlichen Szenen gab es Wiederholungen, bis der Regisseur damit zufrieden war.

Trotz des Aufwands erscheine es doch rational, dass es gelinge, pro Tag eine Sendung fertig zu drehen, wobei stets an einem Standort (z. B. im Brunnerwirt) alle Szenen der nächsten zwei Wochen aufgenommen werden. Insgesamt gebe es einen Vorlauf von drei Monaten.

Ziel der Aktion ist es, den BR in seiner Vielfalt zu erleben. Die einzelnen Mitwirkungen waren nicht ohne, wie auch Josef Billig fand. So konnten zum Beispiel bei BR24 Radio die Mitmischer selbst Nachrichten auswählen und sich am Mikrophon ausprobieren.

Interviews und Umfragen



„Wir in Bayern“ ließ sich die Texte von Pophits in Dialekt übersetzen und holte die besten „Dichter“ in die Sendung. Im Studio Donau-Ries produzierten Grundschüler eine Umfrage, im Studio Landsberg-Mindelheim interviewte ein Teilnehmer den Landrat usw. Bei BR24 Sport feierte ein Mitmischer-Ehepaar sogar seinen Hochzeitstag – und durfte ein Fußballspiel kommentieren.

Die beteiligten Redaktionen bekamen viel Lob, aber auch kritische Anmerkungen. Länger an Themen dranbleiben, mehr Hintergrund liefern, noch mehr aus den Regionen Bayerns berichten und die Vielfalt des Freistaats zeigen, waren einige der geäußerten Wünsche. Das Resümee von Josef Billig: „Das war in der Tat alles viel komplexer, als ich dachte.“