Zwölf Plätze ab Februar 2025
Kinderkrippe im cha13: Die Stadt Cham und der BRK-Kreisverband unterzeichnen Vertrag

14.09.2024 | Stand 14.09.2024, 19:00 Uhr |
Ferdinand Schönberger

Freude über den Vertragsabschluss: (v. l.) Andreas Geiling, Claudia Zimmermann, Martin Stoiber, Dominik Lommer, Stefanie Pöllmann, Walter Dendorfer, Simone Laumer, Theo Zellner, Andrea Obermeier, Stefan Raab und Christian Plötz Fotos: Ferdinand Schönberger

In der Sitzung vom 29. Februar hatte sich der Stadtrat einstimmig für die Einrichtung einer eingruppigen Kinderkrippe mit zwölf Plätzen im Kulturhaus Cha 13 unter der Trägerschaft des BRK-Kreisverbandes entschieden. Dort waren die Räumlichkeiten des früheren Kulturcafés frei geworden. Nun trafen sich in der BRK-Leitzentrale Bürgermeister Martin Stoiber und BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner, um mit ihren Unterschriften dem Vertrag zuzustimmen.

Anwesend waren zudem Stadtkämmerer Christian Plötz. 2. Bürgermeister Walter Dendorfer, BRK-Referatsleiter Stefan Raab mit Sachbearbeiterin Andrea Obermeier, der Vize-FW-Fraktionssprecher Andreas Geiling, die SPD-Fraktionssprecherin Claudia Zimmermann, die Wiltinger Krippenleiterin Simone Laumer sowie die künftige Einrichtungsleiterin Stefanie Pöllmann. Diese hatte die FAK für Erzieher in Zwiesel besucht, die fachgebundene Hochschulreife erworben und war in der Gruppenleitung in Kinderkrippen in Bad Kötzting, Cham und derzeit Wilting tätig.

BRK Träger von neun Kitas

Zellner drückte seine Freude darüber aus, dass für das BRK und den Kreisverband Kinderbetreuung ein Zukunftsthema geworden ist. In Bayern betreibe das BRK 333 Kindertageseinrichtungen (Kita), in denen über 19 000 Kinder von rund 3000 pädagogischen Fachkräften betreut würden.

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Seit 15 Jahren sei die frühkindliche Bildung ein wachsendes Betätigungsfeld im BRK-Kreisverband. So sei man im Landkreis bisher Träger von aktuell neun Kitas mit etwa 250 Kindern, und 2025 kämen weitere hinzu. „Wenn die Stadt Cham uns als Betreiber nehmen will, ist das für uns eine Verpflichtung und Herausforderung, die aber durch die große bisherige Erfahrung gewährleistet sind“, so Zellner.  Die Zweckzuführung der Einrichtung in das cha13, einem bedeutenden Gebäude mitten in der Stadt und in einer wichtigen Straße, könne als Ergänzung des dortigen Ensembles mit Kunstschule KUNSTbeTRIEB, dem kulturellen Zentrum RAUM und dem Tanzstudio TANZTRAUM gesehen werden: „Wer Zentralität macht, investiert in die Zukunft.“ Bei der Personalsituation habe man Glück gehabt, Der Betrieb der neuen Kita könne im Februar 2025 beginnen.

Stoiber sprach von einem besonderen Termin. Die Stadt investiere stark in den Bereich Bildung und Familienpolitik, über Schulen bis hin zur Möglichkeit eines Studiums und beginnend bei den ganz Kleinen in Kita und Kindergarten. Gerade hier steige der Bedarf, begründet auch im sehr erfolgreichen Wirtschaftsstandort Cham, immer stärker an und man wolle entsprechend genügend Angebote anbieten.

Er sei froh, mit dem BRK einen Partner mit viel Erfahrung gefunden zu haben, der innovativ unterwegs sei. Die Standortwahl CHA13 für die neue Kita, früher eine Holzakademie und jetzt ein Künstlerhaus, bedeute, dass dort Leben in der Stadt stattfinden könne: „Bestimmte Räumlichkeiten sollen in den Bestandsbau kommen in einer Zeit, in der man Gebäuden neues Leben gibt und deren Geschichte weiterschreibt.“ Vielleicht könne man hier eine Vor- und Nachmittagsgruppe bilden. Man habe viel Geld in die Hand genommen.

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Nachdem Stadtkämmerer Plötz, Referatsleiter Raab und BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner am Vortag noch alle Details ausgefeilt hatten, unterzeichneten Stoiber und Zellner die Kooperation für den Betrieb der Einrichtung.

Anschließend fuhr man zur Besichtigung der Baustelle. Hierbei waren auch weitere Stadträte, Markus Weber vom Architekturbüro Schnabel + Partner aus Bad Kötzting, Kerstin Pongratz vom RAUM, Kunstschulenleiter Andi Dünne, Vertreter der ausführenden Baufirma Weindl aus Arnschwang sowie Melanie Gietl vom Stadtbauamt zugegen.

Weber erläuterte die Planungen und Bauvorhaben. Hauptaufgabe des Projekts sei es gewesen, innerstädtisch eine Krippe mit einem Garten und einer Freispielfläche unterzubringen. Man wolle so viel wie möglich vom Bestand nutzen, denn das Gebäude habe Substanz. Die Räume des ehemaligen Cafés seien wie maßgeschneidert.

Kosten: 1,1 Millionen Euro

Entstehen würden auf 120 Quadratmetern Fläche ein Hauptgruppen-, ein Ruhe- und ein Wickelraum, ein kleiner Flurbereich mit Garderobe, eine kleine Küche, ein Büro und ein Behinderten-WC. 80 Prozent der Maßnahmen seien vergeben. Der Kostenrahmen könne ebenso wie der Termin gehalten werden.

Stoiber betonte, die Investition von rund 1,1 Millionen Euro (860 000 Euro inklusive Trockenlegung des Kellers sowie 200 000 Euro für die Außenanalgen) sei auch eine Bedarfsverbesserung in diesem Gebäude und ein Immobilienerhalt. Pongratz hob hervor, es sei das Ziel gewesen, dass der Betrieb des Kulturhauses auch während der Baumaßnahme weitergehe und dass nach der Sommerpause hier die Aktivitäten wieder begännen.

Für Raab war eine Sache besonders wichtig: „Neben der Einarbeitung der künftigen Krippenleitung werden wir als nächsten Schritt die Öffentlichkeit im Hinblick auf die Anmeldemöglichkeiten informieren. Wer als pädagogische Fachkraft ein berufliches Interesse an der BRK-Kindertageseinrichtung habe, könne sich beim Kreisverband in der Further Straße 10 bewerben.

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