Am 26. Juni 1993 hat Pfarrer Alois Hammerer im Dom zu Regensburg von Bischof Manfred Müller die Priesterweihe empfangen. Auf den Tag genau nach 30 Jahren sollte er in Fronau eine Messe lesen. Er ahnte nicht, was ihn dort erwartete.
Bescheiden, wie man ihn kennt und schätzt, wollte er diesen Tag ohne großes Aufsehen, ohne Feier und mit seiner Haushälterin beim Currywurstessen in Neubäu begehen. Doch diese Rechnung ging nicht auf. Das wurde Pfarrer Hammerer klar, als er aus der Sakristei kam und die zahlreichen Gottesdienstbesucher sah. Darunter waren seine Eltern, die Vertreter des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltungen. Mit einem leisen „Da habt’s mich erwischt“, huschte ein erfreutes, dankbares Lächeln über sein Gesicht.
Dank für Begegnungen
Den Satz „Ein Segen sollst Du sein“ aus der Lesung zitierte der Geistliche zu Beginn des Gottesdienstes. „Zum Segen kann man werden, wenn andere Menschen einen begleiten, trösten und aufrichten. All das durfte ich erfahren. So viele sind mir in den 30 Jahren zum Segen geworden. Ich denke dabei an meine Familie und meine Haushälterin Renate Bösl und an Jung und Alt. Manches Mal waren es kurze Begegnungen, mal lange Freundschaften. Hinter allem steht der gütige Gott, dafür sage ich Vergelt’s Gott.“ Am Ende des Gottesdienstes ergriff Johann Schmid, Pfarrgemeinderatssprecher für Neubäu und Fronau, im Namen aller kirchlichen Gremien der Pfarreiengemeinschaft Walderbach/Neubäu das Wort um dem Jubilar unter großem Applaus der Kirchenbesucher herzlich zu gratulieren. „Wir als kirchliche Gremien konnten es nicht hinnehmen, diesen Tag sang- und klanglos vorbeigehen zu lassen. So hatte der Pfarrgemeinderat die Idee, nach dem gewohnten Montagsgottesdienst in Fronau mit Ihnen im Dorfstodl auf Ihren Ehrentag anzustoßen“.
Viele WhatsApps bezüglich der Planungen gingen hin und her, auch Renate Bösl hatte die Hand im Spiel, wie Johann Schmid erzählte, und es war tatsächlich gelungen, alles geheim zu halten. „So wollen wir nun Gott danken für das Geschenk Ihrer Berufung und für Ihr engagiertes, vielfältiges Wirken als guter Hirte. Man kann nur ahnen, und nur Gott allein weiß es, mit wieviel Mühen der priesterliche Dienst verbunden ist, und wieviel Herzblut Sie in den 30 Jahren dafür aufgewendet haben. Wir wünschen Ihnen, dass bei allen Mühen des Alltags nie die Freude fehlt, und dazwischen immer wieder Blumen blühen, als Zeichen des Miteinanders, des Füreinanders und der Hoffnung, Sie noch lange bei uns zu haben.“
Die Überraschung mit einem Gutschein für ein Spiel seines Lieblingsvereins FC Bayern München sollte allerdings noch nicht alles gewesen sein. Pfarrer Hammerer wurde nach dem Gottesdienst zum Dorfstodl geleitet, wo er zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen durfte.
Dorfstodl liebevoll dekoriert
Der Dorfstodl war mit viel Liebe vom Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit Walderbach/ Neubäu für die kleine Feierstunde dekoriert worden. Auch für ein Buffet mit Fingerfood und Gebäck hatte das Gremium gesorgt. So nahm dieser besondere Tag eine Wende, in der sich Dankbarkeit und Anerkennung spiegeln, für ein aufopferndes, segensreiches Wirken.
run
Zu den Kommentaren