In einer Welt, in der die Technologie nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf den Alltag hat, ist Künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr wegzudenken. Für die Wirtschaft bedeutet das, dass bereits in den nächsten fünf Jahren große Veränderungen aufwarten. „Oder sogar eher, als wir alle glauben“, so Dandl.
Doch vielen ist gar nicht bewusst, was die Begriffe aus dem Themenfeld bedeuten und verschreiben diesen Technologien eine „Intelligenz“ wie beim Menschen. Wie Markus Eider (TH Deggendorf, Projekt Regionales Zukunftszentrum Süd und Netzwerk-Partner von dw2000.de) sagt, „ist das so nicht ganz richtig“.
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Aktuell stammen die meisten KI-Modelle aus dem maschinellen Lernen, bei dem Modelle auf große Datensätze trainiert werden. Die Modelle werden in einem Training auf die Zusammenhänge in den Daten trainiert. So kann z. B. vom Geräusch eines Maschinenwerkzeugs auf den Grad des Verschleißes geschlossen werden“.
Auch für Einzelpersonen können diese Modelle hilfreich sein: vom Generieren von Texten, Bildern und Videos bis zum Lösen mathematischer Formeln. So sind gängige Sprachmodelle z. B. in der Lage, komplexe Sachverhalte zu erklären oder Kochrezepte vorzuschlagen. Bei Schülern/Studenten sind diese Werkzeuge sehr beliebt, da man die Hausarbeit viel schneller schreiben kann. Didaktisch gesehen ist das problematisch, da der Lerneffekt oft darunter leidet.
Obwohl die Hersteller solcher Modelle mittlerweile sicherstellen, dass nur ethisch korrekte Inhalte generiert werden, können sie an anderen Stellen sogar gefährlich werden. Deepfakes in Bildern und Videos ermöglichen es u. a., hochrangige Politiker Dinge sagen zu lassen, wie sie es nie tun würden. Das führt zur Verbreitung von Falschnachrichten oder gar zu Anschuldigungen.
Durch Automatisierung können Firmen effizienter und wettbewerbsfähiger werden. Ebenso kann die KI bei der Analyse großer Datenmengen unterstützen und somit die Entscheidungsfindung verbessern. Gerade lästige Routineaufgaben können durch KI vollautomatisiert werden, damit sich Mitarbeitende kreativ auf wesentliche Arbeiten konzentrieren können. Es besteht also ein wesentliches Potenzial. Am besten mit kleinen Projekten beginnen, um ein Gespür zu bekommen. Dandl sieht für viele Unternehmen riesige Potenziale.
Um es kleinen und mittleren Unternehmen einfacher zu machen, KI für Anwendungen umzusetzen, organisiert Dandl mit dem Regionalen Zukunftszentrum Süd u. a. kostenlose Beratungs- und Weiterbildungsangebote. Da dieses durch den Europäischen Sozialfonds, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie die Landesministerien für Wirtschaft in Bayern und Baden-Württemberg gefördert ist, entstehen keine Kosten bei der Nutzung der Angebote.
Aber: „Wenn Maschinen die Aufgaben von Menschen übernehmen, kann dies zu Arbeitsplatzverlusten führen“, warnt Dandl von dw2000.de. Besonders im Marketing-Bereich „kann KI bereits jetzt die meisten Marketingaufgaben übernehmen, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt“. „Zum einen ermöglicht KI ein personalisiertes Marketing auf einem neuen Niveau, zum anderen besteht die Gefahr, dass Marketingfachleute durch KI ersetzt werden. „Auch Designer, Programmierer oder Mitarbeiter in Supermärkten werden wegfallen“, so Dandls Prognose.
Eider betont auch die Bedeutung eines ethischen Umgangs mit den durch KI generierten Daten. „Der Datenschutz muss immer an erster Stelle stehen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und zu erhalten.“ Gerade die Nutzung von Dien-sten wie dem US-amerikanischen ChatGPT bedeutet ein Risiko für den Datenschutz. Ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verrät schnell, ob ich das generierte Bild oder den Text einfach weiterverwenden darf, ohne das KI-Modell zu zitieren.
Während einige die Vorteile von der KI sehen, sind andere besorgt über das Risiko vom massiven Wegfall von Arbeitsplätzen. „Es steckt ein riesiges Potenzial dahinter, von dem wir profitieren können. Deswegen sollten sich Unternehmen schon jetzt definitiv mit der Frage beschäftigen, welche Aufgaben wir von der KI erledigen lassen sollen.“
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