Ackermann-Gemeinde
Längstes deutsch-tschechisches Picknick: Rekord bei Treffen in Domažlice

07.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:02 Uhr |

Es herrschte große Freude, dass der Rekordversuch mit dem längsten deutsch-tschechischen Picknicktisch in Domažlice gelungen war. Fotos: fhe

Der Versuch ist tatsächlich gelungen. Beim deutsch-tschechischen Begegnungstreffen am Samstag in Domažlice, zu dem die deutsche Ackermann-Gemeinde zusammen mit der tschechischen Partnerorganisation Sdružení Ackermann-Gemeinde eingeladen hatte, gelang es , den Rekord des längsten deutsch-tschechischen Picknicktisches aufzustellen.

Dies geht nun in das tschechische Rekordbuch ein. Um 12.36 Uhr verkündete Tomáš Hrábek von der Rekord-Agentur „Dobrý Den“ erfreut: „Es ist vollbracht“. 387 Leute von beiden Seiten der Grenze hatten sich an der 100 Meter langen Tafel auf dem unteren Teil des Stadtplatzes zu dem Picknick eingefunden und damit für den großartigen Rekord gesorgt.

Gemeinsamer Gottesdienst



Die deutsch-tschechische Begegnung hatte mit einem zweisprachigen Gottesdienst in der Kirche Mariä Geburt am Stadtplatz mit den Hauptzelebranten Msgr. Adolf Pintíř (Vorsitzender der Sdružení Ackermann-Gemeinde Tschechien) und dem Domažlicer Dekan Miroslaw Gierga begonnen, wobei zahlreiche weitere Geistliche als Kozelebranten fungierten.

Die Predigt hielt Pfarrer Klaus Oehrlein, Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde Würzburg. Im Verlaufe des Gottesdienstes wurden die Picknick-Körbe gesegnet, die nach dem Gottesdienst zum Stadtplatz getragen wurden.

Dem Bürgermeister von Domažlice Stanislav Antoš war es vorbehalten, die Gäste zu begrüßen.

Das Know-how der Ackermann-Gemeinde sei angesichts des Kriegs in der Ukraine wichtig für Europa. Pfarrer Miroslaw Gierga verwies auf seine Herkunft in Schlesien und deshalb habe er die Zusammenarbeit mit Deutschen, Tschechen und Polen im Blut. Wie dieses Zusammenleben aussehen könne, sehe man hier. Verlesen wurde auch ein Grußwort des Präsidenten Petr Pavel, der sich lobend über die 77-jährige Arbeit der Ackermann-Gemeinde auf dem Gebiet der Versöhnung aussprach.

Der Minister für Europäische Angelegenheiten, Martin Dvořák, sagte, dass sich durch die Arbeit der Ackermann-Gemeinde die Länder näherkommen. Dies sei eine sehr wichtige Arbeit, die er sehr schätze.

Danach starteten die Interviews zum Thema „Deutsche und Tschechen – wie sieht unsere gemeinsame Zukunft aus?“ In der Gesprächsrunde „Partnerschaften und politische grenzüberschreitende Arbeit“ waren Waldmünchens Bürgermeister Markus Ackermann, 3. Bürgermeister Franz Former (Furth im Wald), der Kreishauptmann des Pilsner Bezirks Rudolf Špoták und Florian Luderschmid, Regierungsvizepräsident der Oberpfalz , zu hören. Ackermann nannte die gegenseitigen Besuche mit der Partnerstadt Klenčí pod Čerchovem eine absolute Bereicherung. Wichtig seien ihm die grenzüberschreitenden Bündnisse. Dabei verwies er auf das Nordic Aktiv Zentrum. Franz Former sagte, dass die bereits im Jahre 1990 besiegelte Städtepartnerschaft mit Domažlice der Sehnsucht zur Normalisierung der Beziehungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs geschuldet war. Eine gute Zusammenarbeit sei eine Chance für alle, in Frieden und Freiheit miteinander zu leben. Regionspräsident Rudolf Špoták stellte fest, dass die gute Zusammenarbeit mit der Oberpfalz mittlerweile schon Tradition hätte, „und wir auf einem guten Weg sind“. Er erwartet sich endlich einen konkreten Vorschlag, um die Zugverbindung von München nach Prag auf vier Stunden zu verkürzen. Regierungsvizepräsident Florian Luderschmid verwies auf die über 20 Jahre andauernde Regionalpartnerschaft und erwähnte die guten wirtschaftlichen Verbindungen.

Gemeinsamee „Choden-Tanz“



In einer Gesprächsrunde mit dem Titel „Grenzüberschreitende Akteure“ standen Veronika Hofinger, Direktorin des CeBB, Dr. Wolfgang Schwarz von dem Adalbert Stifter Verein, die Historikerin Kristýna Pinkrová, Redakteur Karl Reitmeier und Pablo Schidelmann, Geschäftsführer der Freundschaftswoche Selb, Rede und Antwort.

Kulturell umrahmt wurde das Treffen vom Chodenensemble Konrádyho dudácká muzika, dem Theaternetzwerk „ČOIČ“ und der Gruppe „Rohrer Sommer“. Abgeschlossen wurde der Tag mit einem gemeinsamen „Choden-Tanz“ und dem Lied „Žádnej neví, co sou Domažlice“ (Koana woaß des, wos is Domaschlitze“, das auch ins Bayerische übersetzt war.

Abschließend dankten der Bundesvorsitzende der Ackermann-Gemeinde Dr. Albert-Peter Rethmann und der 2. Vorsitzende der tschechischen Sdružení Ackermann-Gemeinde Petr Křížek allen Organisatoren und Helfern. Insbesondere galt ein Dank der Stadt Domažlice als Mitveranstalter, der Bundesgeschäftsführerin Marie Neudörfl sowie den beiden Moderatoren Roman Horák und Philipp Schenker.

fhe



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