Erst hält er, dann trifft er
Münchbergs Keeper Lang ist Chams personifizierter Albtraum

01.08.2024 | Stand 01.08.2024, 15:55 Uhr |

Der Mann des Tages trägt Hellblau: Münchsbergs Torhüter Jonas Lang vollbrachte nicht nur hinten Höchstleistungen, er machte sich in Cham auch noch erfolgreich als Stürmer verdient. Foto: Tschannerl

Wie schon am vergangenen Freitag beim 1:1 in Eltersdorf, so sollte für den Fußball-Bayernligisten ASV Cham die Mittwochabendpartie gegen den Aufsteiger FC Eintracht Münchberg mit dem selben Resultat enden. Gästekeeper Jonas Lang dürfte dabei nach der Partie dieses 3. Spieltags wohl in die Geschichtsbücher der Bayernligahistorie eingegangen sein.

Doch was war passiert? Nachdem das Bollwerk der Oberfranken 81. Minuten lang hergehalten hatte und die Elf von Trainer Markus Bächer bis zu diesem Zeitpunkt mit Mann und Maus alles vom eigenen Tor wegverteidigte, was auf sie zukam, konnte der Riegel durch den kurz zuvor eingewechselten Jakub Hrudka auf Vorarbeit von Ediz Medineli und Kapitän Marco Pfab zum 1:0 zunächst doch noch geknackt werden. Neun Minuten vor Ende der Begegnung schien es also so, als ob die Rot-Weißen ihren zweiten Saisonsieg einheimsen hätten können. Doch in der 90 Minute bekam der Gast aus dem Landkreis Hof dann nochmals einen Eckball zugesprochen. FC-Schlussmann Lang eilte im Sprint mit nach vorne und als das Leder hereinkam sollte er genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort stehen. Wie ein Torpedo schlug der Ball von dessen Kopf genau im rechten oberen Torwinkel ein. Bastian Sittenauer blieb keine Abwehrmöglichkeit.

Gegner steht unglaublich tief

Überschwänglich feierte der Aufsteiger nach dem anschließenden Schlusspfiff seinen nie mehr für möglichen gehalten Auswärtszähler, der sich bei ihnen wie ein Sieg angefühlt haben dürfte. „Wir haben heute wieder einmal ein richtig gutes Spiel gemacht, nur das Ergebnis passt zum Schluss halt nicht. Was wir heute einfach nicht geschafft haben, war, dass wir uns zu wenig klarer Torchancen herausgearbeitet haben. Gegen einen Gegner, der so tief steht und nicht mitspielt, war es aber auch nicht einfach. Wir hatten zwar viel Ballbesitz aber der Gegner hat uns einfach keine Räume gegeben. Es hat eben heute alles in die Karten von Münchberg gespielt. Trotzdem haben wir es noch geschafft, dass wir kurz vor Schluss doch noch mit 1:0 in Führung gehen konnten. Kurios war dann zudem noch, dass dann der Torwart per Kopfball noch das 1:1 macht. Ich kann meiner Truppe aber trotzdem keinen Vorwurf machen, weil sie wirklich alles versucht hatten“, so Chams Trainer Faruk Maloku nach der Punkteteilung.

Möglichkeiten, die Partie gegen Eintracht Münchberg schon frühzeitiger auf die eigene Seite zu lenken, waren durch Henning (10.), Medineli (26.) sowie Stowasser (48./54.) durchaus gegeben. Doch der Ball wollte in diesen Situationen einfach nicht den Weg ins Tor des Neulings finden. Bis zur 81. Minute eben, als der nach seinem zweiten Kreuzbandriss wieder einmal in die Partie gekommene Jakub Hrudka die Hausherren zu erlösen schien. Zum Mann des Abends avancierte dann aber zweifellos FC-Keeper Jonas Lang.

„Wir sind natürlich glücklich über einen Auswärtspunkt, den wir gerne mitnehmen und wir uns auch irgendwie erhofft haben. Es war glaube ich nicht zu übersehen, dass wir heute relativ tief gestanden sind und versucht haben vor dem Tor alles wegzuhalten. Für uns geht es in dieser Saison ums nackte überleben. Wenn wir gut verteidigen, dann haben wir wenigstens schon einmal eine gute Basis geschaffen. Das war in Neudrossenfeld so und das war auch heute so. Wir haben alles mit Herzblut verteidigt wie es irgendwie ging. Und deswegen war es für uns auch bitter so kurz vor Schluss noch in Rückstand zu gehen. Aber die Jungs haben dann nochmals Moral gezeigt und mit dem Tor noch den Ausgleich erzielt“, sagt der Münchbergs Trainer Markus Bächer.

Nun geht es nach Ammerthal

Am Sonntag geht es für den ASV-Tross mit der Auswärtspartie bei der DJK Ammerthal schon in eine nächste Runde. „Meiner Meinung nach wieder so ein 50:50-Spiel. Da kann Ammerthal gewinnen, wir können aber auch gewinnen. Es werden wohl auf dem Platz Kleinigkeiten entscheiden wie diese Partie ausgeht. Da brauchst du halt auch das nötige Glück, dass uns am Mittwoch gegen Münchberg gefehlt hat, eben mal wieder auf deiner Seite. Ammerthal ist eine Mannschaft, die ordentlich Qualität hat und auch den Kader nochmals aufgerüstet hat. Wir schauen auf jeden Fall, dass wir das Spiel offen halten können und versuchen, wieder etwas mitzunehmen“, so Faruk Maloku, dem bis auf Paul Hansen derselbe Kader wie gegen Münchberg zur Verfügung stehen wird.

ckm

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