Öffnungszeiten verkürzt
Nach Sprengung des Geldautomaten: Sanierte Raiffeisenbank in Lohberg wurde gesegnet

21.06.2024 | Stand 21.06.2024, 11:00 Uhr |

Bürgermeister Franz Müller (2.v.r.) lobte die Wiederherstellung. Foto: Maria Frisch

Am 26. Oktober zerstörte die Sprengung des Geldautomaten die gesamte Einrichtung der Raiffeisen-Geschäftsstelle in Lohberghütte. Am Mittwoch wurde sie, nachdem der Rückbau und die Neuausstattung erfolgte, mit einem Weiheakt und einer Feierstunde wieder eröffnet.

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„Es war wirklich alles kaputt und uns war von Anfang an klar, dass der Rückbau bis zur Wiedereröffnung ein paar Monate dauern wird“, blickte Franz Wellisch zurück. In der Vorgehensweise fiel keine Entscheidung leicht, auch wenn Außenstehende meinten, es wäre nur ein Versicherungsfall. Die Besprechungen mit den Gutachtern gingen zügig vonstatten. Die Verhandlungen im Nachgang dauerten dafür länger. Das Vorstands- und Aufsichtsratsgremium habe sich mehr als einmal den Kopf darüber zerbrochen, wie die Weichenstellungen zu treffen sind, damit diese für die Zukunft passen.

Kompromiss gefunden

Es sei den Entscheidungsträgern bewusst, dass sie nicht allen Wünschen gerecht geworden sind. „Es ist insgesamt ein guter, vernünftiger Kompromiss“, bewertete Wellisch das Resultat. Zudem er, wie erwartet, die eine oder andere Kritik vernommen habe. Jedoch überwiegen die positiven Argumente. „Es gibt wieder und weiterhin eine Raiffeisenbank in Lohberg“, so der Vorstandsvorsitzende.

In Kürze sei ebenso ein Geldautomat betriebsbereit. Das genaue Lieferdatum stehe noch nicht fest. „Es sind lebendige Bankfachleute vor Ort, die sich über jeden Kunden, jeden Anruf und Termin freuen“, betonte Wellisch. Aufgrund des Zahlungsverhaltens und vor allem wegen der Entwicklung der Kosten sei der Bargeldverkehr am Schalter eingestellt worden. Die Öffnungszeiten am Service wurden dementsprechend angepasst, d. h. verringert. „Es ist in Zukunft am Montag- und Mittwochvormittag und Freitagnachmittag offen“, informierte er.

Die Vorstände, die Belegschaft und Aufsichtsräte haben natürlich auch Vorstellungen, nämlich eine Belebung bei den Kunden und dem Geschäftsverkehr. Das seien die Voraussetzungen, um das Service- und Beratungsangebot im Kontext zu den ständig immens steigenden Kosten aufrechterhalten zu können oder zu erweitern. Die neue Geschäftsstelle in Lohberg decke das ab, was in der heutigen Zeit in punkto Einschätzung der Gegenwart und zukünftigen Entwicklung möglich und machbar sei. Mit einer Lesung vollzog Pfarrer Sangl die Segnung und den Weiheakt.

Im Zuge der Gesamtmaßnahme haben sich Personen in besonderer Weise verdient gemacht. Allen voran Mitarbeiterin Karin Eckl, die organisatorische Aufgaben erledigte und nahezu alle Handwerkstermine koordinierte. Tatkräftige Mithilfe leistete auch Christina Stelzl. Beide Kolleginnen ließen es sich nicht nehmen, für den Eröffnungstag selber zu backen. Bedankt wurde sich auch bei Franziska Macht, die künftig in Eschlkam eingesetzt wird, aber ihre Verbundenheit zu dem kleinen Team in Lohberg zeigte.

Stefan Ebner, Geschäftsstellenleiter in Lam hatte sich gekümmert, den gesamten Bankbereich Lamer Winkel um- und neu zu organisieren und war zudem Ansprechpartner für so vieles. Eine Wohltat war, dass das Personal nach dem Unglückstag sofort zur Stelle war und sich unterstützte. „Das hat gutgetan“, sagte Wellisch und hob Helmut Bergmann, Tobias Schwarz, Josef Hausner und Armin Schindlatz hervor.

Änderungen sind akzeptabel

Bürgermeister Müller freute sich über die Wiedereröffnung einer funktionsfähigen Bank. Dies sei nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für die Lohberger Bevölkerung ein Lichtblick. „In Lohberg ist die Identifikation mit der Bank sehr hoch angesiedelt“, so Müller. Das Erwartete wurde erfüllt. Einige Einschränkungen seien den Änderungen der Zeit geschuldet und somit akzeptabel. „Wichtig ist, dass wir wieder einen Geldautomaten erhalten“, sagte er.

Müller verwies auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der einst auch Bürgermeister war und sich viel um das Wegenetz sowie um die Bauern und Gewerbetreibenden kümmerte, die sich zur Stärkung in den Genossenschaften zusammenschlossen. Auch in der Gegenwart setzt sich die Raiffeisenbank für Regionalität, Nachhaltigkeit und Nähe ein, lobte der Rathauschef.

kfl

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