Ein bisschen wie das Warten aufs Christkind war es am Sonntagabend auf der Burg Falkenstein. Die Burghofspieler warteten gespannt auf Bürgermeisterin Heike Fries und den neuen Regisseur Florian Wein, die sich ins Nebenzimmer zurückgezogen hatten um letztlich über das neue Stück zu entscheiden. Doch nicht nur das, am selben Abend sollte auch der Vertrag offiziell unterschrieben werden.
Als dann endlich die Türen aufgingen, ließ es sich Fries nicht nehmen, einige einleitenden Worte zu sagen. Sie hieß den neuen Regisseur willkommen und sagte: „Der Tipp, der uns zu Florian Wein führte, kam aus den Reihen der Bughofspieler. Und er hatte sich bereits schon einmal vor Corona bei uns beworben. Nach dem Kennenlernen war die Sympathie sofort da. Wir haben auch die Spielersprecher in die Entscheidung einbezogen.“ Natürlich sei es unabdingbar gewesen, die Zustimmung des Kulturausschusses und des gesamten Gemeinderats einzuholen. Schließlich sei die Einstellung von Florian Wein auch mit Kosten verbunden. „Ich bat ihn, uns einige Stücke zur Auswahl zu schicken“, erinnerte sich Fries. Auch die Spielersprecher bekamen die Stücke vorgelegt.
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Im kommenden Jahr wird „Münchhausen“ gespielt
Dann übergab sie das Wort an den „Neuen“ selbst. Der redete nicht lang um den heißen Brei: „Wir werden 2024 zusammen ‘Münchhausen – die Abenteuer und Lügengeschichten des Baron Münchhausen, gespickt mit Geständnissen amouröser Natur‘ von Hans Dieter Schreeb inszenieren“, sagte er. Hauptfigur der Komödie sei Baron Münchhausen – ein Mann mit Mut, Witz und Fantasie. Und ein Liebling der Frauen. Sie, die Frauen, machen sein Leben bunt und extravagant und abenteuerlich. Und selbstverständlich seine berühmten Geschichten.
Das Stück sei lustig, aber wie viele Komödien habe auch diese einen ernsten Kern. Der tiefgekränkte Baron, dessen Lügengeschichten für Profit ausgeschlachtet wurden, wollte immer ernst genommen werden.
Ab sofort sind für das Stück Gutscheine im Tourismusbüro Falkenstein erhältlich. „Das perfekte Weihnachtsgeschenkt“, findet Fries.
Natürlich wurde der Vertrag zwischen Florian Wein und der Marktgemeinde Falkenstein am Sonntagabend noch offiziell unterschrieben. Der Theatersaison 2024 auf Burg Falkenstein steht damit nichts mehr im Weg.
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Wer ist Florian Wein? – Ein Steckbrief
Florian Wein ist gebürtiger Nürnberger und wohnt seit 2010 in der Oberpfalz. Zuerst hat es ihn für die Redakteurs-Ausbildung beim Radio nach Weiden geführt, ehe es nach ein paar Jahren nach Regensburg ging. Der 37-Jährige war bei verschiedenen Radiosendern tätig, ehe er sich selbstständig machte und seither als freier Redakteur, Moderator, Sprecher und Autor arbeitet. 2012 hat er mit drei Mitstreitern das OVIGO Theater gegründet, das mittlerweile fast 300 Mitglieder hat. Die rasante Entwicklung hat Wein als 1. Vorsitzender und als erster hauptamtlicher Intendant maßgeblich vorangetrieben.
Als Regisseur verantwortete er Stücke wie „Die Verwandlung“, „Eine ganz heiße Nummer“, „Der Gott des Gemetzels“, „Pension Schöller“ oder „A Clockwork Orange“. Außerhalb von OVIGO war er auch für das Landestheater Oberpfalz oder die Theaterwerkstatt Sulzbach-Rosenberg tätig.
rbr
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