Die Familie Hunger aus Chammünster hat mit ihrem Gasthaus am Ödenturm schon viele Auszeichnungen und Urkunden erhalten, vor allem wegen der ausgezeichneten und regionalen Küche. Nun kam eine neue dazu, die aber nur das widerspiegelt, was die Gastronomen schon seit Beginn praktizieren und inzwischen auf alle Bereiche ihres Betriebes erweitert haben: Nachhaltigkeit, Regionalität, Authentizität und Umweltschutz.
Am Donnerstag nahmen Ernst Hunger junior und seine Frau Brigitte die Urkunde des Bayerischen Umweltministeriums von Landrat Franz Löffler entgegen, der sie als Partner im Umwelt- und Klimapakt Bayern ausweist.
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Wie Löffler in der Wirtsstube des Gasthauses betonte, würden solche Betriebe mit dem Siegel ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für eine nachhaltige Bewirtschaftung ihres Betriebes hervortun. Es freue ihn, dass das Gasthaus Hunger nun auch dazu gehöre. Denn die Urkunde sei nicht nur ein Zeichen, dass der Gastbetrieb sehr gut ist, sondern dass der Umweltgedanke bei allen Entscheidungen und Handlungen eine wichtige Rolle spiele. Und diese Ausrichtung sei am Ödenturm keine Platitude, sondern man könne sie in allen Bereichen sehen.
Landrat ließ sich Speisekarte bringen
Und zur Demonstration ließ sich der Landrat eine Speisekarte bringen und verwies gleich auf den ersten Seiten auf die Auflistung der Lieferanten der Nahrungsmittel aus der nächsten Region, viele davon auch Biobetriebe. Selbst bei den einzelnen Speisenangeboten stehe oft noch der Lieferant dabei. Freilich könne er nicht alle Waren direkt aus dem Umkreis beziehen, räumte Ernst Hunger ein. Beim Renner Zwiebelrostbraten müsste das Rind, von dem das Fleisch stammt, eine ewig lange Lende haben. So liefere halt auch mal eine Metzgerei, die nicht direkt am Ort ist. Aber so weit es geht, kämen alle Lebensmittel aus der engen Region.
Aber bei dem Umwelt- du Klimapakt geht es nicht nur um ökologisch möglichst wenig belastete Nahrungsmittel, sondern auch um alle übrigen Bereiche eines solchen Betriebes. Das fängt beim Gebäude an – hier sind etwa Holzfenster und Türen verbaut, die nur geölt sind, genauso wie die Holziegen auf der Terrasse –, über den Energieeinsatz – Hunger bezieht zu 100 Prozent Ökostrom, abgesehen von dem, der von der eigenen PV-Anlage kommt; außerdem sind inzwischen fast nur noch LED-Lampen im Einsatz, die Herde haben Induktionsplatten, die Kühlfächer und -räume sind keine Stromfresser mehr usw. –, es gibt Mehrwegsysteme beim Geschirr, Wasserspar-Vorrichtungen, die Beleuchtung wird durch Bewegungsmelder geregelt und vieles mehr.
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„Das Gasthaus Hunger zeigt, dass noch vieles möglich ist, was man für den Umweltschutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung tun kann“, lobte der Landrat und bat: „Bleib auf diesem Weg, denn der Nachhaltigkeitsgedanke wird auch weiter eine große Rolle spielen.“
Ernst Hunger ergänzte, dass die Lebensmittel aus der Region eben immer frisch seien. Wenn er bei seinem Lieferanten etwas bestelle, dann sei es spätestens am nächsten Tag da und müsse nicht erst Tage auf der Straße verbringen. Selbst die meisten Gemüsesorten bekämen aus der näheren Umgebung, etwa vom Boierhof in Willmering oder von Michael Simml aus Kalsing.
Auch künftig frische, regionale Nahrungsmittel
So wird es auch künftig im Gasthaus Hunger am Ödenturm frische, regionale Nahrungsmittel köstlich zubereitet und mit möglichst minimalem Umwelt-Fußabdruck geben, von freundlichem und kompetentem Personal in ökologisch erbauten und ausgestatteten Räumen serviert. Und für die Übernachtungsgäste soll es auch bald Schnellladesäulen für die E-Autos geben.
chi
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