Es ist ein Schock: Martina Mathes ist tot. Die beliebte und hoch geschätzte Ehrenbürgerin der Stadt Waldmünchen ist in der Nacht auf Dienstag kurz nach ihrem 70. Geburtstag gestorben. Ihr Tod trifft Waldmünchen ins Mark.
Eine Stadt ohne sie scheint nicht vorstellbar. An so vielen Stellen, an so vielen Orten sind ihre Spuren hinterlassen. Und in so vielen Menschen.
Da ist natürlich die Freundschaft mit Combourg. Sie war es, die maßgeblichen Anteil daran hatte, das sie zu einer Städtepartnerschaft wurde. Sie war es, die über Jahrzehnte hinweg organisierte, gestaltete, die Verbindung lebte und andere für die deutsch-französische Sache begeisterte. Als das Theaterstück „Monsieur Chateaubriands letzte Reise“ im Sommer 2023 auf der Trenck-Tribüne Premiere feierte, erfüllte dies nicht nur ein Vermächtnis von Senator Heinrich Eiber und brachte ein Stück europäische Geschichte auf die Bühne, sondern offenbarte auch einen Wesenszug von Martina Mathes. Ein Versprechen, das man gibt (sie Heinrich Eiber auf dem Sterbebett), hält man. So war sie.
Die Menschen waren ihr auch als Leiterin der Wirtschaftsschule wichtiger als manche Vorgabe von oben. Ab 1981 bis 2019 trug das Haus ihre Handschrift. Mathes engagierte sich im und für das Mehrgenerationenhaus. Sie ließ sich trotz anfänglicher Bedenken in den Stadtrat wählen und brachte sich im Kreistag ein. Längst war der naturliebenden Ambergerin ihre Wahlheimat Waldmünchen ans Herz gewachsen.
Die verneigte sich 2017 vor der francophilen Studiendirektorin, die mit ihrer Geige eine feste Stütze im Torelli-Orchester Cham war, mit der Verleihung der Ehrenbürger-Würde. Zur Einordnung: Martina Mathes war nicht nur die erste Frau, der diese Auszeichnung angetragen wurde, sondern auch die erste „Nicht-Waldmünchnerin“.
Ein Waldmünchen ohne sie – schwer vorstellbar.
ps
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