Generalsekretäre zu Besuch
SPD besuchte Tiny House Manufaktur – Müller und Ahmed von dem Projekt in Walderbach beeindruckt

20.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:16 Uhr

Auf dem Gelände der Haselmühle wird derzeit an sechs Tiny-Häusern Hand angelegt. Fotos: R. Schreiner

Das Tiny House, mit einer Nutzfläche von 45 bis 100 Quadratmetern hat seinen Ursprung in den USA und zielt auf das Leben in kleineren Häusern ab. Die Ausstattung wird minimalisiert auf Küchenzeile, Bad und Schlafbereich. Der Anschluss an die öffentlichen Ver- und Entsorgung mit Strom, Wasser und Abwasser ist erforderlich.
Der Mittelschullehrer Alexander Plank, der auch Schreinermeister und staatlich geprüfter Raum- und Objektdesigner ist, hat sich vor fünf Jahren eher zufällig mit der Thematik befasst, als er von einem Freund um einen Rat gefragt wurde. Inzwischen hat er die Tiny House auwegKartell UG in Regensburg gegründet. Aus Platzgründen har er seine Produktionsstätte nach Walderbach verlegt und im Sägewerk Haselmühle bei Philipp Weber optimale Voraussetzungen und einen Kooperationspartner gefunden.

Bauholz aus der Region



Dieses innovative Projekt besichtigten die Generalsekretäre der BayernSPD, MdL Ruth Müller und Nasser Ahmed, auf ihrer Tour quer durch Bayern. Den Kontakt zur Tiny House Werkstatt in Walderbach vermittelten Sebastian Koch, Bürgermeister von Wenzenbach und Landtagsdirektkandidat für den Stimmkreis Regensburg Stadt, sowie Steve Brachwitz, Vorsitzender des Kreisverbands Cham und Direktkandidat für den Stimmkreis 302.

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„Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse“, beschreibt Alexander Plank die Philosophie seiner Tiny Häuser. In der Haselmühle könne das Bauholz, das aus der Region kommt, selber geschnitten werden, und 100 Prozent Strom werden aus Wasserkraft gewonnen, erläutert Plank den Gästen. Einmalig sei auch, dass die Kunden an ihren Tiny Häusern selber Hand anlegen können, dazu würden auch Kurse für die Handhabe der Maschinen angeboten. Die Größe der Häuser variiere von der „Single-Variante“ bis zur vierköpfigen Familie, erzählt der Mittelschullehrer.

„Die Corona-Krise hat zu einer erhöhten Nachfrage geführt“, erklärte er die steigende Zahl der Aufträge. Bis zu zehn Häusern würden im Jahr fertiggestellt. Für Kunden, die nicht die nötige Zeit aufbringen können bzw. denen das handwerkliche Geschick fehle, springe die Zimmerei seines Kompagnons mit „Modulahaus-Serienproduktion“ ein. Bei einem Mittelklasse Tiny Haus müsse mit einem Preis von 1600 Euro pro Qudratmeter gerechnet werden.

Bezahlbarer Wohnram



Wie von Tiny Haus-Kunden zu erfahren war, sei das Genehmigungsverfahren noch sehr langwierig. „Es ist etwas Neues, das muss bei den Behörden noch ankommen“, erzählt Silvia, die gerade am Bad beschäftigt ist. Das eigene große Haus könne man den Kindern überlassen und selber in ein Tiny Haus auf dem eigenen Grundstück ziehen, meinte Ruth Müller und brachte bezahlbaren Wohnraum ins Spiel.

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Plank bemerkte, dass sich die Kunden minimalisieren möchten, näher an der Natur leben und ihr Leben nachhaltiger gestalten wollen. Mit dem Dank an Gastgeber Plank für die beeindruckende Idee mit den Tiny Häusern sprach Ruth Müller den sozialen Wohnungsbau, bezahlbaren Wohnraum, Flächenverbrauch und weitere Punkte des Regierungsprogramms an. „Krisen bringen neue Chancen und Ideen. Wir müssen Mut für die Zukunft machen.“

Nasser Ahmed betonte: „Die SPD ist nah dran. Wir regieren in 200 Städten und Gemeinden mit 4000000 Menschen. Die SPD trifft mutige Entscheidungen bei der Klimakrise, Inflation und Wohnungsnot. Söder und Aiwanger reden nur und besuchen Volksfeste. Unsere Führungskräfte tun und machen.“

Die Politiker dankten Alexander Plank für die informative „Werkstatt-Besichtigung“ und wünschten weiterhin volle Auftragsbücher.

rsr