Zu einem Einsatz mit der Alarmierung „Gefahrstoff, Explosion, Verpuffung“ sind am Samstagnachmittag zahlreiche Rettungskräfte zu einem Wohnhaus am Bahndamm in Falkenstein (Landkreis Cham) gerufen worden.
Wie sich schließlich vor Ort herausstellte, war es gegen 14.40 Uhr im Keller zu einer Verpuffung eines Speichers einer PV-Anlage gekommen. Dadurch entstand eine starke Rauchentwicklung.
Die Leitstelle in Regensburg alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst. In rascher Folge rückten die Feuerwehren Falkenstein, Rettenbach, Völling, Arrach, Erpfenzell, Roding, Cham, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung Katzbach sowie Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck, Kreisbrandmeister Christian Meier und Kreisbrandmeister Hubert Hofweber aus.
Fachberater alarmiert
Des Weiteren wurden der Fachberater Chemie, Dr. Thomas Scheubeck, und der Fachberater Gefahrgut Bernd Hatzinger alarmiert. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde laut Christian Miefanger von der Pressestelle der Kreisbrandinspektion zudem der Gerätewagen Gefahrgut der Feuerwehr Furth im Wald nachalarmiert. Insgesamt waren rund 100 Aktive vor Ort.
Die Einsatzkräfte rückten unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung vor und brachten den Batterie-Speicher ins Freie . Die Löscharbeiten im Kellerbereich wurden zielgerichtet innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen. Durch die starke Rauchentwicklung wurde aber das Wohnhaus stark verraucht, heißt es von Seiten der Kreisbrandinspektion. Mit Hochdrucklüfter wurde das Wohnhaus längere Zeit belüftet und rauchfrei gemacht. Durch die starke Rauchentwicklung haben die Aktiven auch benachbarte Anwesen aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen.
Nachdem die Löschmaßnahmen und die Gefahr für die Umwelt sichergestellt waren, konnten die Messaufgaben durch die Fachberater der Feuerwehr durchgeführt werden. Im Einsatzverlauf wurden besondere Maßnahmen zur Einsatzstellenhygiene (Dekon) sowie zum Schutz der Einsatzkräfte getroffen.
Da wegen der austretenden Gase (Flusssäure) Einsatzkleidung und Einsatzmittel dekontaminiert wurden, wurde diese an der Einsatzstelle grob gereinigt und anschließend zur endgültigen Reinigung in die Atemschutzpflegestelle in Furth im Wald gebracht.
Schaden: 15000 Euro
Der Speicher der PV-Anlage wurde laut Christian Miefanger in ein Wasserbecken zur Kühlung gelegt. Aufgrund der Besonderheiten und Eigenschaften bei Brandvorgängen bei Lithiumionenbatterien, werden diese mindestens für 48 Stunden im Wasserbecken bleiben. Der Bereich um den Brandbereich am Bahndamm wurde abgesperrt.
Auch der Rettungsdienst rückte mit rund 40 Kräften mit Einsatzleiter Tobias Muhr an der Spitze an. Vor Ort waren fünf Rettungswagen, ein Notarzt, der Fachberater CBRNE (chemische, biologische, radiologische, nukleare und explosive Stoffe) sowie die Schnelleinsatzgruppe Behandlung. Fünf Personen sollen ambulant betreut und versorgt worden sein – ins Krankenhaus musste glücklicherweise niemand.
Als Ursache für den Schmorbrand in dem Wohnhaus vermutet die Rodinger Polizeiinspektion einen technischen Defekt. Nach ersten Erkenntnissen ist ein Sachschaden in Höhe von rund 15 000 Euro entstanden.
rtn/bs
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