150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Treffelstein: Das sind 150 Jahre Einsatz im Ehrenamt, Hilfe für die Mitmenschen und Kameradschaft – vor allem ist dieser runde Geburtstag aber ein guter Grund zu feiern. Und das hat die Ortswehr am vergangenen Wochenende auch getan.
Nach dem Festauftakt am Freitag sowie Bieranstich und Totengedenken am Samstag hieß es für die Mitglieder der Jubelwehr am Sonntagmorgen früh aufstehen. Bereits um sechs Uhr trafen sie sich zum Einholen der Honoratioren. Um den langen, anstrengenden Tag durchzustehen, spendierte Ehrenschirmherr Helmut Heumann seinen Kameraden zunächst ein Weißwurstfrühstück.
Neue Anforderungen
Mit vielen anderen Vereinen folgte dann der Zug zur Treffelsteiner Pfarrkirche, wo Pfarrer Albert Hölzl den Festgottesdienst zelebrierte: Die zahlreichen Flächenbrände in jüngster Vergangenheit hätten wieder einmal gezeigt, wie wichtig die Freiwilligen Feuerwehren seien. Der Geistliche verhehlte nicht, dass die Feuerwehrleute bei so manchem Einsatz an ihre Grenzen stießen, wenn sie Menschen und deren Hab und Gut retteten. Aber eben das sei ihr Auftrag: anderen zu helfen, wenn Gefahr für Leib und Leben bestehe. Insofern sei der Feuerwehrdienst ein zutiefst christlicher. „Die Feuerwehren verkörpern, was Christus uns vorgelebt hat“, sagte er.
Mehr Bilder vom Jubiläumsfest: Die ganze Gemeinde feierte 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Treffelstein
Früher seien die Anforderungen freilich andere gewesen, auch die Ausstattung habe sich geändert, sagte Hölzl und zitierte eine alte Redensart: „Unsereiner mit dem Wassereimer rennt, wenn’s brennt.“ Heute müsse Wasser nicht mehr in Eimern zum Brand gebracht werden. Dafür habe sich das Spektrum an Hilfeleistung um ein Vielfaches vergrößert.
Ehrenamt ist unverzichtbar
Neben Löschen gehören Retten, Bergen und Schützen dazu. All diese Aufgaben leisteten die Mitglieder der FFW Treffelstein seit 150 Jahren unentgeltlich, „nur“ für Gottes Lohn.
Landrat Franz Löffler nannte die FFW Treffelstein einen Garant für die Sicherheit der Mitmenschen. Wie es wäre, wenn es keine Freiwilligen Feuerwehren gäbe, sehe man gerade auf Rhodos. Die Arbeit im Ehrenamt sei unabdingbar, damit ein Staat funktioniert. Nichtsdestotrotz müsse man nachjustieren und die Rahmenbedingungen anpassen, damit das Ehrenamt auch in Zukunft Bestand hat und die Freiwilligen nicht überfordert werden.
Kreisbrandrat Mike Stahl blickte auf die Geschichte der FFW Treffelstein. Die vergangenen 150 Jahre hätten gezeigt, was die Wehr leisten kann. Dass nun das Jubiläum groß gefeiert werde, sei richtig und wichtig. Immerhin investierten die Freiwilligen Feuerwehren die Einnahmen aus Veranstaltungen wie dieser, um die Kommunen bei der Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen finanziell zu unterstützen. „Die Feuerwehr braucht nicht nur Hände, die mithelfen, sondern auch Wertschätzung“, forderte Stahl. Zur Erinnerung an das Fest spendeten die Honoratioren, Festmutter Karin Wallner, Schirmherr Bernhard Seuß und Ehrenschirmherr Helmut Heumann, der Wehr Fahnenbänder, ebenso den Festdamen, dem Ehrenpatenverein aus Tiefenbach und dem Patenverein aus Steinlohe.
Farbenfroher Höhepunkt der festlichen Tage war der Festumzug am Sonntagnachmittag. Daran nahmen rund 50 Vereine aus der Umgebung teil – darunter auch die Freiwillige Feuerwehr aus Babylon in Tschechien, Treffelsteins Partnergemeinde. Zur Musik verschiedener Blaskapellen zogen die Feuerwehren, Reservisten, Imker, Sport- und Obst- und Gartenbauvereine durch den Ort.
wbf
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