Der knapp sechsjährige Tim Beilstein aus Ottenzell ist mit seiner schlimmen Diagnose Leukämie mitten aus seinem beschaulichen Leben geworfen worden. Diese erschütternde Tatsache und dass er eine Stammzellspende benötigt, um zu überleben, wirbelte das komplette Familienleben durcheinander. Doch die Bereitschaft, ihm zu helfen, ist groß.
Vor kurzem lief eine große Typisierungsaktion in der Schulturnhalle Haibühl ab, bei der 330 potenzielle neue Lebensretter gefunden wurden. Diese Chance nutzten viele Menschen aus der ganzen Region, die bisher noch nicht in einer Datenbank registriert waren. Eine weitere Gelegenheit, „Helden für Tim“ zu suchen, war das von Hermann „Hayo“ Aschenbrenner organisierte Fußballturnier anlässlich seines 60. Geburtstages. An beiden Tagen ließen sich 73 Leute typisieren.
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Neben den vielen Neuregistrierungen trafen auch diverse Spenden von Vereinen, Firmen und Privatpersonen ein, die der „Aktion Tim“ bei der DKMS zugutekommen, da jede Typisierung (Kosten 40 Euro) finanziert werden muss. Organisator Andreas Lohberger ist überwältigt davon, was sich derzeit in der Region abspielt. Viele freiwillige Helfer und hilfsbereite Spender klinken sich ohne Aufforderung ein und die Ideen für die Unterstützungen sprießen nur so. Das Schicksal der kleinen Familie von Jasmin und Eric Beilstein mit den beiden Kindern Tim und Sophia berührt vielerorts nachhaltig.
Überaus großzügig zeigte sich der ASV Arrach, der 400 Euro aus der Jugendkasse (finanziert vom Erlös der Seeweihnacht) beisteuerte. Vom Gesamtverein kam nochmals der gleiche Betrag dazu, generiert aus dem Erlös der Einnahmen vom U.TLW, so dass insgesamt 800 Euro der Aktion zuflossen. Vom Team der Kleiderkammer Lam (vertreten durch Lydia Gleißner) kamen ebenfalls 400 Euro dazu. Gesammelt hatte auch der Ambulante Pflegedienst der IWO Cham mit Betreuerin Steffi Lohberger. 20 Prozent ihres Erlöses von der Sonnwendfeier stiftet die Jugendfeuerwehr Haibühl-Ottenzell der guten Sache.
Wie Andreas Lohberger berichten konnte, sind ihm noch mehrere weitere Spender bekannt, die namentlich nicht genannt werden wollen. Die im SC-Heim aufgestellte Spendenkasse füllte sich zusehends. „Der überwältigende Zuspruch und die Unterstützung im Rahmen der Typisierungsaktionen hat uns unendlich viel Kraft gegeben. Es tut gut, in so einer schwierigen Situation nicht allein gelassen zu werden“, bedankte sich die Familie von Tim. Eine Wahnsinns-Arbeit leisteten die Helfer des SC Arrach-Haibühl, die an den beiden Turnier-Tagen für die Bewirtung der zahlreichen Gäste sorgten. Auch hier geht der gesamte Erlös an die DKMS und damit indirekt an Tim und weitere Leidensgenossen.
krp