Viel hatte sich die DJK Vilzing für die Partie am Feiertag in Aubstadt vorgenommen. Am Ende der 90 Minuten stand die DJK mit einer 2:4 (0:3)-Niederlage erneut mit leeren Händen da – und nun geht es gegen Hankofen-Hailing.
In Aubstadt hat die DJK das zweite Spiel in Folge gegen einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller der Fußball-Regionalliga Bayern verloren. Wer am Ende der 90 Minuten im „Grabfeld“ in die Gesichter von Grauschopf, Zitzelsberger & Co. blickte, der sah Leere, teils sogar feuchte Augen.
Eines konnte man den Kickern vom Huthgarten nicht vorwerfen. In der zweiten Hälfte hatten sie das schwarz-gelbe Herz auf dem Platz gelassen. Aus einem zwischenzeitlichen 0:3 machte die DJK bis zur 70. Minute ein 2:3 und war drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. Doch nun kommt das derzeit große „Aber“ bei der Elf von Coach Josef Eibl.
Wer in der vierten Liga so dilettantisch verteidigt, der wird in dieser Liga kaum etwas Zählbares holen. Damit bleibt die DJK auf dem direkten Abstiegsplatz und droht langsam den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren.
„Dann laufen wir hinterher“
Auch Eibl ist langsam die Verzweiflung über das Auftreten seiner Mannschaft anzuhören. Wieder probierte er es mit einer anderen Abwehrreihe, diesmal nahm der formschwache Dantscher auf der Bank Platz. Doch auch das half nichts. Nach dem Abpfiff stellte sich Eibl erstmals nicht mehr ganz vor seine Mannschaft: „Mit der ersten Hälfte haben wir verloren. Wie so oft in den letzten Wochen. Wir bekommen das erste Gegentor, dann laufen wir hinterher.“
Auch bei den Gegentoren stellte es dem A-Lizenzinhaber die Nackenhaare auf: „Du kannst dich nach dem ersten Gegentreffer nicht einmal schütteln, weil du direkt den zweiten bekommst – auch dem geschuldet, dass wir eine Flanke individuell ganz schlecht verteidigen. Es ist ein Spiegelbild der letzten Wochen.“ Und im Spiel nach vorne war wenig Durchschlagskraft: „Wir haben die eine oder andere Balleroberung, aber wir spielen es einfach schlecht aus.“
Die DJK war zunächst gut drin im Spiel. Doch erneut führte der erste gute Angriff der Hausherren gleich zum DJK-Rückstand (9.). Eine eigentlich harmlose Flanke brachte Weber nicht aus der Gefahrenzone, sondern legte den Ball an der Strafraumkante einem Aubstädter auf, der quer auf den völlig freistehenden Hatmann passte. Dessen platzierter Schuss saß.
Nach dem Rückstand musste sich die Eibl-Elf die Frage gefallen lassen, wo die Reaktion blieb. Aubstadt spielte forsch weiter nach vorne. In der 11. Minute führte der nächste Angriff zum 2:0, als Heinze auf der Außenbahn den Ball bekam, Fischer griff ihn nur halbherzig an, die Flanke fand Nickel, der von Bezjak nicht gestört wurde. Der Aubstädter köpfte fast schon mühelos zum 2:0 ein.
Auch hier blieb Keeper Max Putz, der frustriert den Kopf schüttelte, ohne Abwehrchance. In der 18. Minute hatte die DJK Glück, dass die Hausherren nicht auf 3:0 stellten. Pitter setzte die Kugel haarscharf über den Kasten. Auch hier liefen die Vilzinger, vor allem die Außenbahnspieler, hinterher.
Aubstadt blieb in der Folge das bessere Team. Die Gastgeber hatten die Schwachstelle über die Außenbahn ausgemacht, so lief nahezu jeder Angriff über die Seite von Benedikt Fischer. In der 30. Minute war es Heinze, der Fischer erneut alt aussehen ließ. Er schickte ihn mit einer Körpertäuschung ins Leere. Die Flanke fand Maier, der sich gegen Bezjak im Kopfballduell durchsetzte und zum 3:0 einköpfte. Auch bis zur Pause sah man kein Aufbäumen.
Zur Pausensituation sagte Eibl hinterher: „Du sitzt wieder in der Kabine mit einem großen Rückstand. In der zweiten Halbzeit zeigen wir Charakter. Man sieht, die Mannschaft ist da. Aber wir machen einfach individuell zu viele Fehler.“
Rückschlag nach Anschluss
Wieder einmal kam die DJK wie verwandelt aus der Kabine. In der 66. Minute war es Goß, der es mit einem Freistoß direkt probierte, der an allen vorbeirutschte und neben dem Innenpfosten zum 1:3 einschlug. Und in der 73. Minute war es Jünger, der seinen Gegenspieler aussteigen ließ. Seine Flanke fand Müller, der das Leder zum 2:3 über die Linie drückte. Bei Aubstadt begann das Zittern. Doch nutzen konnte das die DJK nicht, weil erneut ein einfach vorgetragener Angriff in der 86. Minute reichte, um gegen eine schwache DJK-Defensive das 4:2 zu erzielen. Pitter drückte das Leder zur Entscheidung über die Linie.
Eibl sprach aus, was vielen DJK-Fans große Sorgen bereitet: „Mit einer Balleroberung hätten wir vielleicht die Chance, das 3:3 zu machen. Das schaffen wir wieder nicht, und dann hat der Gegner eine Situation, in wir das erneut absolut schlecht verteidigen. Das muss man einfach so sagen. So verlierst du am Ende verdient.“
Langsam wird es kritisch
Die Situation wird langsam, aber sicher kritisch für die DJK Vilzing, denn mit der Pleite beim TSV Aubstadt hat sie nun zwei der drei Spiele aus der englischen Woche gegen direkte Konkurrenten verloren. Am Sonntag (14 Uhr) wartet nun das Ostbayernderby gegen die SpVgg Hankofen-Hailing, die ebenfalls mit zwölf Punkten nur zwei Zähler vor der DJK liegt. Doch anders als die Hausherren können die Gäste zuletzt zwei Achtungserfolge vorweisen (2:0 gegen den FC Bayern München II und 1:1 gegen die Würzburger Kickers). So wird die Brust der Gäste sicherlich ziemlich breit sein.
Darauf angesprochen sagt Josef Eibl: „Am Sonntag wird es nur einen Sieger geben – das ist Vilzing.“ Was den DJK-Trainer positiv stimmt: „Wenn ich das Spiel in Aubstadt sehe, ist klar: Wenn wir die individuellen Fehler nicht abstellen, wird es schwer, in dieser Liga Punkte zu holen. Aber die Mannschaft zeigt in jedem Spiel Charakter, Einsatz und Willen.“ Dass die Phase nicht einfach ist, streitet der Trainer nicht ab. Doch das Problem ist identifiziert: „Wir müssen diese krassen Fehler abstellen. Aber das ist in solchen Phasen so. Wir kommen da nur gemeinsam raus.“
Wenn das Team an die zweite Hälfte in Aubstadt anknüpfen könne, sei er felsenfest überzeugt, dass es am Sonntag den Bock umstoßen wird. Denn, so Eibl: „Ich glaube an meine Mannschaft.“ Am Sonntag kehren Vincent Ketzer und Josef Gottmeier in den Kader zurück. Dafür fällt Nico Dantscher (Gelbsperre) aus. „Die Mannschaft probiert alles, es haben in Aubstadt mehrere Spieler mit Schmerztabletten gespielt.“ So zählt für Eibl am Sonntag nur der Heimsieg, wobei der erfahrene Trainer auch weiß, dass durch die anhaltende Negativserie der Kopf auch eine Rolle spielt.
rtn
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