Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung gab es Diskussionsbedarf wegen der geplanten Errichtung eines Stahlgittermasts für Mobilfunk in Klessing. Er soll 40 Meter hoch werden. Bürgermeister Josef Ederer hatte dazu eine Bürgerinformation angekündigt, die allerdings noch nicht stattgefunden hat. Ederer führte auch an, dass die Anlieger um diesen Bereich – es handelt sich dabei um die Wasserreserve oberhalb von Klessing – diesem Vorhaben zugestimmt hätten.
Wegen der nicht stattgefundenen Infoversammlung regte sich allerdings Widerstand. Einige Bürger überreichten dem Bürgermeister am Tag der Gemeinderatssitzung eine Unterschriftenliste, auf der rund 50 Personen einen Bau dieser Anlage ablehnen.
Ederer schlug deshalb vor, diesen Beratungspunkt abzulehnen, um vor der endgültigen Entscheidung noch eine Infoveranstaltungen durchführen zu können. Gemeinderätin Inge Ruhland berichtete dem Gremium, dass sich etliche Bürger bei ihr beschwert hätten.
Ederer las den Bürgerantrag vor. Darin warfen die Unterzeichner dem Bürgermeister mangelnde Information vor und fühlten sich bei der Entscheidung übergangen. Unter anderem heißt es darin: „Die Gemeindeeinwohner des Ortsteils Klessing sind über den geplanten Mobilfunkmast vor den Vertragsunterzeichnungen des Bürgermeisters nicht informiert worden. Die Behauptung, dass alle Bürger von Klessing mit der Errichtung des Sendemasten einverstanden gewesen sind, trifft nicht zu. Bürger des Ortsteils Klessing sind mit der Vorgehensweise der Gemeinde Waffenbrunn nicht einverstanden und lehnen diesen Standort ab. Es wird beantragt, dass der Gemeinderat die Angelegenheit ,,Mobilfunkmast“ in öffentlicher Sitzung nochmals behandelt und Alternativen zur Behebung der Versorgungslücke erarbeitet, die wesentlich weiter von einer Wohnbebauung entfernt sind. Die Standortauswahl soll die ablehnende Haltung der Einwohner von Klessing berücksichtigen.“
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Inzwischen gibt es aber auch Bürger in Klessing, die sich mit diesem Bürgerantrag nicht identifizieren. Und wie Bürgermeister Ederer unserer Zeitung mitteilte, findet am 18. März um 18 Uhr im Gasthaus Rauscher in Kolmberg eine Infoveranstaltung statt, zu der mit Maximilian Bradley – ein kompetenter Vertreter vom Bauträger 5G-Synergiewerk GmbH in München – eingeladen ist und Rede und Antwort stehen wird.
Weiter präsentierte der Gemeinderat die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan „SO Freiflächenphotovoltaikanlage Langäcker“ und den Änderungen des elften Flächennutzungsplans sowie der Ortsabrundungssatzungen für Habersdorf, Kolmberg, Thonberg und Rhanwalting. Präsentiert wurden die Stellungnahmen und Abwägungen von Landschaftsarchitekt Gottfried Blank. Anwesend war auch die Vertreterin der Greenovative Projektentwicklung Solarparks, Douha Ahmed. Sie beantwortete unter anderem eine Frage von Gemeinderat Alois Platzer, ob und wann ein Rückbau so einer PV-Anlage geplant ist. Ihre Antwort lautete: „Das kann so in etwa 30 Jahren der Fall sein, kann aber auch länger dauern, denn die Module werden immer besser und haben deshalb auch eine längere Lebenszeit. Die Betreiber sind allerdings dazu verpflichtet, dann die jeweilige Gemeinde zu informieren.“
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Des Weiteren informierte Bürgermeister Ederer, dass die Brunnensanierung in Thonberg an die Firma Etschl vergeben wurde. Dabei wird nur der Tiefbrunnen 2 saniert, da der Zustand des Tiefbrunnen 1 eine Sanierung nicht mehr zulässt.
Auf die Frage von Gemeinderat Schinabeck, wann denn mit einem Stromanschluss für das Leichenhaus in Balbersdorf gerechnet werden kann, führte der Bürgermeister aus, dass dies in der nächsten Sitzung besprochen werde. Auf die Frage von Alois Platzer zum Wärmekonzept antwortete Ederer mit dem Hinweis, dass im Dezember die Verträge überarbeitet worden sind und deshalb noch beim Notar liegen. Wenn diese fertig sind, werden sie dem Gemeinderat vorgelegt.
Weitere Themen der Gemeinderatssitzung
Neubau geplant: Auf dem Plan steht der Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Einliegerwohnung und Doppelcarport in Kolmberg. Der Bauantrag wird allerdings zwei Monate zurückgestellt, bis Bebauungsplan und Ortsabrundungssatzung feststehen.
Systemumstellung: Die Globalberechnung für Wasser- und Abwassergebühren wurde in Auftrag gegeben. Durch eine Systemumstellung werden in den nächsten vier Jahren 34000 Euro an Kosten eingespart.
fsh
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