24 Stunden am Lausitzring
Zu zweit auf Platz zwei: Steinberger und Peters fahren aufs Podest

25.09.2024 | Stand 25.09.2024, 15:45 Uhr |

„Es hat richtig Spaß gemacht“, sagt Rainer Steinberger nach dem Rennen mit Michael Peters am Lausitzring. Foto: R. Steinberger

Das letzte Rennen einer mehr als erfolgreichen Saison, mit dem krönenden Höhepunkt, dem Weltmeistertitel im Ultracycling (Race Around Poland), bestritt Rainer Steinberger am Wochenende am Lausitzring. Doch diesmal ging er nicht als Einzelfahrer an den Start, sondern im Zweierteam mit Michael Peters.

Ursprünglich wollte der Pösinger eigentlich ein 24-Stunden-Mountainbikerennen in München fahren. Das wurde jedoch abgesagt sodass er sich dazu entschied am Lausitzring, mit Michael Peters, einem seiner Betreuer bei den Ultracyclingrennen, zu fahren. Die Vorbereitung verlief für Steinbergers Verhältnisse sehr minimalistisch: „Ich habe nach der Weltmeisterschaft gemerkt, dass dies doch schon sehr an den Kräften gezerrt hat und deshalb habe ich etwas Druck raus genommen und im Grunde nichts Großartiges mehr gemacht. Es war auch mal an der Zeit, auf den Körper zu hören“, berichtet Steinberger

Für den Pösinger stand jedoch fest, für das „kleine“ 24- Stunden- Rennen am Lausitzring, noch dazu im Zweierteam, reicht es allemal. Die 24 Stunden auf dem knapp elf Kilometer langen Rundkurs legte das Duo dann abwechselnd zurück. Im Rennen selbst erlebte der Pösinger ein Déjà-vu und fühlte sich an seine eigenen Anfänge vor rund 25 Jahren zurückerinnert: „In der Zweierkonkurrenz sind wir gegen ein ganz junges Team gefahren, dass hätten meine Kinder sein können. Es war ein schönes Gefühl, zu sehen die ticken genau so wie ich vor 25 Jahren.“

Etwas Unterhaltung zwischendrin



Die Konkurrenz stammte aus Berlin und kommt ursprünglich vom Bahnradfahren. Angesichts dessen war der Ehrgeiz von Steinberger gepackt: „In der neunten und zehnten Runde haben wir in der Gruppe mal das Tempo angerissen, um ein paar Fahrer abzuschütteln.“

Auch die Konkurrenz wurde beäugt. Je länger das Rennen dauerte, umso besser lernte man sich dann auch kennen. „Es bestand auf den Runden immer mal wieder auch die Möglichkeit, sich etwas zu unterhalten“, so der Pösinger. Ein Gefühl, welches der erfolgreiche Ultracycler von seinen langen Rennen eigentlich nicht kennt, denn hier fährt er meist alleine vor sich hin. „Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht, auch im direkten sportlichen Wettkampf mit den anderen zu sein.“ Getreu dem Motto: Kannst du mithalten, bist du gut, bist du zu schwach, fällst du aus der Gruppe raus.

Doch das Fahren in der Gruppe birgt auch Gefahren, denn oftmals kommt es, so Steinberger auch zu Situationen, die man eigentlich gar nicht möchte und die blöd ausgehen können.

Schaltung kaputt


In der Nacht wurde es dann doch kurzzeitig kein entspanntes Rennen mehr für Steinberger, denn seine Schaltung am einzigen Rad, das er dabei hatte, ging kaputt. So musste er sich für ein Ritzel entscheiden, da er nicht mehr wechseln konnte. Doch ein sichtbarer Nachteil entstand im dadurch nicht, erst kurz vor Rennende wurde es dann ernst und es passierte die rennentscheidende Szene: Eine kleine Gruppe hatte sich abgesetzt und in dieser Gruppe, in der sich Steinberger befand, fuhren viele auf der Start- und Zielgeraden hinaus zum Teamwechsel. So war Steinberger für fast zwei Runden alleine auf weiter Flur. „Das hat man gemerkt, vorne sind sie in der Gruppe weitergefahren, so bin ich nicht rangekommen und habe Zeit verloren.“

Nach 23 Stunden und 58 Minuten fuhr der Pösinger noch einmal über die Ziellinie, so durfte er die letzte Runde fertig fahren. Schlussendlich hatten Steinberger und Peters im Gesamtresultat zwei Minuten und 14 Sekunden Rückstand auf die beiden Erstplatzierten. Doch viel wichtiger als die Endplatzierung ist Rainer Steinberger etwas anderes: „Der wichtigste Aspekt war, ich bin mit meinem langjährigen Wegbegleiter Michael Peters, der ansonsten im Rennen immer hinter mir herfährt, zusammen ein Rennen gefahren, wir haben es gemeinsam gemeistert, das war auch ein Grund, dass ich das Rennen gefahren bin und es hat richtig Spaß gemacht.“

Denn wie Steinberger betont, war die Endplatzierung sowieso nach dieser erfolgreichen Saison nur zweitrangig.

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