Für die Teilnehmer und Zuschauer ist die Pferdewallfahrt jedes Jahr ein besonderes Ereignis. Für Pfarrer Albert Hölzl ein berührendes noch dazu.
Der Leiter des neuen Pfarreienverbands Waldmünchen-Tiefenbach hat in diesem Jahr erstmals die Reiter auf ihrem Weg von Waldmünchen nach Ast begleitet und dort im Freien die Feldmesse zelebriert, die Diakon Alfons Eiber, Pater Anish und Ruhestandspfarrer Raimund Arnold mitfeierten.
Reiter erhielten Gottes Segen
Und noch eine Neuerung gab es in diesem Jahr: Erstmals wurden die Brote für die Pferde schon vor dem Ausritt in Waldmünchen gesegnet. Dort spendete Hölzl auch den rund 75 Reitern Gottes Segen, ehe sie sich unter Glockengeläut auf den Weg nach Ast machten. Diakon Eiber und Pfarrer Hölzl schlossen sich in einer Kutsche dem Wallfahrertross an, den traditionell die Kreuzreiter und der Standartenträger anführten.
Lesung aus Sonnengesang
Am Flurkreuz bei Hocha wurde ein kurzes Gebet gesprochen, und an der Leonhardi-Kapelle bei Schäferei legten Ross und Reiter eine Station ein. Der Geistliche las aus den Sonnengesang des heiligen Franziskus. In diesem „Cantico delle Creature“ lobte er Gott als Schöpfer aller Kreaturen.
Lesen Sie auch: Der Neue bei der 28. Pferdewallfahrt von Waldmünchen nach Ast
Auf dem Weg von Waldmünchen bis zum Einritt in Ast säumten zahlreiche Zuschauer die Wegstrecke der Pferdewallfahrer. In Ast umrundeten die Reiter mit ihren Pferden die Wallfahrtskirche „Zu Unserer Lieben Frau“ und ritten dann zum Gelände hinter der Gemeinschaftshalle, wo Hölzl ihnen den Segen erteilte. Vor dem Gottesdienst segnete Hölzl noch das neue Pferdewallfahrtskreuz bei der Gemeinschaftshalle, das Franz Baier aus Geigant gefertigt und gestiftet hatte.
Augen und Ohren öffnen
Im Gottesdienst sagte der Geistliche, dass die Reiter mit der Wallfahrt eine langjährige Tradition aufrechterhalten, immerhin fand der Ritt heuer zum 28. Mal statt. Damit brächten sie ihren Glauben und ihre religiöse Verbundenheit zum Ausdruck. Als er den Hufschlag der Pferde gehört habe, habe ihn das besonders berührt. Zeige sich doch auf eindrucksvolle Weise, welch großartige Geschenke Gott den Menschen mit seiner Schöpfung mache. Oftmals übersehe man das.
Das könnte Sie auch interessieren: Susanna Maria Rossmann aus Waldmünchen schreibt ein Buch für Pferdefreunde
Deswegen wünschte sich Hölzl, dass Gott den Menschen Augen und Ohren öffne, damit sie hinsehen und hinhören und das Schöne in der Welt wahrnehmen, aber auch die Augen vor den Nöten ihrer Mitmenschen nicht verschließen.
Maria Lobinger und Stefanie Schmidt ausgezeichnet
Waldmünchens stellvertretender Bürgermeister Martin Frank dankte dem Pferdewallfahrtsverein für die Organisation des Ritts und der Feuerwehr und dem Schützenverein Ast für die Verpflegung der Teilnehmer und Zuschauer. Früher seien Pferde Arbeitstiere gewesen, sagte er. Heute dienten sie der Freizeitgestaltung. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Pferdewallfahrtsvereins, Michael Aumann, konnte Frank Regina Maria Lobinger und Stefanie Schmidt für zwölfmalige Teilnehmer ehren.
wbf
Zu den Kommentaren