Für den 22-jährigen Kevin Abeltshauser steht ein ganz besonderer Wettkampf auf dem Programm. Der Judoka des TSV Abensberg misst sich erstmals bei einem Grand Slam mit der Judo-Weltelite.
Die Premiere auf der höchsten internationalen Turnierebene feiert der amtierende deutsche Meister in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm in Tokio. Die Nominierung für das stark besetzte Turnier verdiente er sich mit den Erfolgen im Herbst – die Berufung in den Nationalkader für den Wettkampf mit anschließende Trainingslager vor Ort kam dennoch überraschend.
Mit der Umgebung in Tokio ist der junge Kämpfer von Bundesligarekordmeister Abensberg bereits vertraut. Vor fünf Jahren schnupperte er mit dem Nationalteam erstmals Trainingsluft in Tokio. Die Erinnerungen an den Aufenthalt sind abgespeichert. Ähnlich nachhaltig soll der Auftritt beim Grand Slam und die folgenden Übungseinheiten mit international erprobten Gegnern wirken.
„Als Leistungssportler habe ich mir Ziele gesetzt und möchte möglichst viele Erfolge einfahren. Hier in Tokio kann ich mit dem Einstieg in die großen Turniere der International Judo Federation (IJG) einen wichtigen Schritt für die Zukunft tätigen.“
Angesichts seiner aktuellen Form brauche er sich vor niemandem verstecken. „Ich ziehe mein Judo durch und möchte möglichst weit kommen.“ Als langfristiges Ziel habe er sich die Teilnahme an den olympischen Spielen in Los Angeles 2028 gesteckt.
Basis für die Zukunft
Mit den Erfahrungen aus der Wettkampfmatte in Tokio soll die Basis für die folgenden Schritte gelegt werden. Die Entscheidung, dass Team Deutschland ein Team für den Grand Lam stellt fiel kurzfristig, Erst nach den deutschen Titelkämpfen im Herbst habe Abeltshauser erfahren, dass eine kleine Mannschaft gestellt wird – und er selbst ein Teil davon sein soll.
Zunächst mussten die Modalitäten mit der bayerischen Polizei geregelt werden. Als Mitglied des Förderprogramms Spitzensport erhielt der Athlet aber die Freigabe. „Im Januar stehen Prüfungen an“, so Abeltshauser. Daher werde er in Tokio abseits der Judomatten auch ein intensives Lernprogramm abspulen. „Es ist natürlich etwas ganz besonderes, den ersten Grand Slam ausgerechnet in Tokio bestreiten zu dürfen“, sagt Kevin Abeltshauser. Der Deutsche Meistertitel und zwei Medaillenplätze bei European Cups brachten letztlich die Nominierung ein.
Turnier mit langer Tradition
„Das Turnier ist mit tiefer Tradition verwurzelt. Es ist mir eine große Ehre, dass ich in der japanischen Hauptstadt mein Debüt auf dieser Ebene geben darf.“ Zudem nähre die Teilnahme am großen Event die Vorfreude auf die sportlichen Ereignisse im nächsten Jahr.
„Unabhängig vom Abschneiden in Tokio möchte ich beim Deutschen Judobund (DJB) mit meinen Leistungen weiter auf mich aufmerksam machen und weitere Grand-Slam-Chancen bekommen.“
Der Nationalkader für den Tokio-Grand-Slam
Termin: Der Grand Slam findet am 7. und 8. Dezember mit 285 Judoka aus 45 Nationen statt. Weibliche Judoka aus dem deutschen Nationalkader sind in Tokio nicht am Start.
Team: Kevin Abeltshauser und Jano Rübo greifen am Samstag (-73 kg) ein. Johann Lenz (-90 kg), ebenfalls vom TSV Abensberg und Johannes Frey (-100 kg) sind auch dabei.
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