MZ-Tipp zur Vogelbeobachtung
Heute gibt‘s Insektensnack am Spieß bei Familie Neuntöter

03.08.2024 | Stand 03.08.2024, 5:05 Uhr |

Insekten fangen kann ja (fast) jeder – aber die Beute dann an Dornen und Zweigen aufzuspießen, ist eine Spezialität, die der Neuntöter entwickelt hat. Foto: Dr. John Mihopulos

Zimperlich darf man nicht sein im harten Überlebenskampf in der Natur. Das gilt auch für den Neuntöter und seine leicht makabre Art der „Vorratshaltung“.

Wenn der Neuntöter, am Boden und in der Luft, größere Insekten oder sogar eine Maus fängt, spießt er die Beute an spitzen Zweigen, auf Dornen und Stacheln auf. Dort kann er sie, wenn ihn oder den Nachwuchs der Hunger plagt, dann leicht abfieseln.

Das Problem für den attraktiv gefärbten männlichen und den eher unscheinbaren weiblichen Neuntöter: Sowohl die Beute-Insekten werden weniger, als auch die geeigneten Jagd- und Brutreviere.

Wohl fühlt er sich im Sommer nämlich in locker bewachsener Feldflur, auf Trockenhängen und -rasen, Heckenzeilen; auch Weiden, Streuobstwiesen und sogar naturnahe Gärten besiedelt er - wenn er denn irgendwas davon noch findet. Gefährdet ist er, wie alle Zugvögel, überdies auf seinem langen Hin- und Rückweg ins Winterquartier im südlichen Afrika, wohin er jetzt, Anfang August, allmählich schon wieder aufbricht.

John Mihopulos ist begeisterter Fotograf und Naturbeobachter. Für uns öffnet er zweimal im Monat seine Foto-Schatztruhe und gibt Tipps zur Vogelbeobachtung.

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