Das Abensberger Judotalent Jolina Reinhold kämpfte sich in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm beim U21 European Cup in Berlin auf den beachtlichen neunten Rang.
Am Ende fehlten der 14-Jährigen im Kräftemessen mit den erfahrenen Gegnerinnen die Körner, um in den Kampf um Bronze einzugreifen. Der Bundestrainer habe die Maßnahme als Vorbereitung für die U18-WM Ende August in Peru verordnet, erklärt Reinholds Heimtrainer Radu Ivan vom TSV Abensberg. „Jolina sollte einen Adrenalinschub bekommen“, so Ivan. „Wir waren etwas skeptisch, ob unser junges Talent den Vergleich packt“, berichtet Radu Ivan weiter. Immerhin hatte sich die 14-Jährige dem Kräftemessen mit durchwegs älteren Gegnerinnen zu stellen. Im schlimmsten Fall war eine Verletzung zu befürchten. Das Gegenteil trat ein: „Jolina hat alle überrascht und sich in allen vier Kämpfen hervorragend aus der Affäre gezogen.“
In Runde eins trat die Babonin gegen die 19-jährige Sarah Lippert (Österreich) an. Reinhold setzte sich frühzeitig durch. „Das hat sie sehr gut gemacht, zumal der Altersunterschied von fünf Jahren sehr groß ist“, so Ivan. In Runde zwei traf Reinhold auf die spätere Turniersiegerin Fida Alizada (Aserbaidschan). Reinhold habe sich laut Ivan sich sehr gut präsentiert und ordentlich gewehrt. Die Niederlage gegen die an Nummer 55 der Weltrangliste der Damen geführte 19-Jährige war aber nicht zu verhindern. „Es war normal, dass die junge Frau dominant aufgetreten ist, Jolina hat sich gegen die Konkurrentin mit Grand-Slam-Erfahrung aber keineswegs blamiert“, blickt der Heimtrainer auf Reinholds Duell in der Runde der letzten 32 U21-Kämpferinnen zurück.
In der Trostrunde setzte sich die Abensbergerin mit der 20-jährigen Anna Liisa Nurm (Estland) auseinander. „Ein sehr schwerer Kampf“, so Ivan. „Aber es kam der Moment, den Jolina ausnutzte, um ihre Gegnerin entscheidend zu werfen.“ Die Trostrunde näherte sich dem Kampf um Bronze, doch noch musste Reinhold zwei Runden überstehen. Mit Dina Munkhanbet (Kasachstan) begegnete ihr erneut eine Widersacherin, die bereits auf der Frauen-Tour Einsatz war.
Es entfachte ein spannender Kampf ohne Wertungen. „Jolina hat vieles aufgebaut und probiert.“ Die 14-Jährige kam mit den Absätzen aber nicht durch. Am Schluss habe die Müdigkeit zu kleinen Fehlern – und einer Verwarnung zu viel geführt. Munkhanbet wurde der Sieg zugesprochen und Reinhold beendete das Turnier als zweitbeste Deutsche auf Rang neun. „Jolina war enttäuscht. Sie hat gespürt, dass mehr drin war“, berichtet Ivan.
Letztlich dürfe das Judotalent aus Reihen des TSV Abensberg mit Leistung, Platzierung und den ersten Punkten in der U21-Weltrangliste zufrieden sein.
ro
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